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Olympia: Wie mit den Winterspielen 2022 in Peking umzugehen ist - SPORT1-Kommentar

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Olympia: Wie mit den Winterspielen 2022 in Peking umzugehen ist - SPORT1-Kommentar

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Augen auf und durch

Bei allen offenkundigen Widrigkeiten bietet Olympia 2022 in Peking sogar Chancen. Ein SPORT1-Kommentar.
Am Freitag, den 04.02.2022 starten die Olympischen Winterspiele 2022. Sowohl die Vorfreude auf den sportlichen Wettkampf als auch Bedenken hinsichtlich der Spiele schwingen mit.
Julian Meißner
Julian Meißner

Nun brennt es also, das Olympische Feuer. Selten hat es einen so kalt gelassen. (Der Liveticker zur Eröffnungsfeier zum Nachlesen)

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Die Liste an Schandmalen in der Sportgeschichte ist wahrlich lang. Und dennoch: Die Winterspiele in Peking werden eine Absurdität darstellen, die sich nicht wiederholen darf.

Propagandashow eines Regimes, das die Menschenrechte mit Füßen tritt. Vergewaltigung der Natur. Protzbauten ohne nachhaltige Nutzung. Gängelung der Teilnehmenden. Zensur der Presse. Spionage und Überwachung. Eiserne Hand und der Verdacht der Willkür bei den Corona-Maßnahmen. Doping als Randnotiz. (News: Deutscher Olympiasieger mit Corona infiziert)

Athleten verdienen Aufmerksamkeit

Was also tun in den nächsten zwei Wochen? Wegschauen, ignorieren?

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Auch im Sinne der Athletinnen und Athleten ergibt es keinen Sinn, den Blick abzuwenden. Sie können nichts für die hässlichen Begleitumstände. Sie haben es verdient, dass man ihre Mühen mit Aufmerksamkeit belohnt. Umso mehr, wenn vielleicht doch einige die Stimme erheben und im Sinne des Olympischen Geists sprechen.

Augen auf und durch!

Die Sportler kann man aber nur bedingt in die Pflicht nehmen. Sie dürfen gerne die Gelegenheit nutzen, dem Internationalen Olympischen Komitee zu sagen: Bis hierhin und nicht weiter. Mehr als Nadelstiche werden es nicht sein.

Das IOC versteht nur die Sprache des Geldes. Solange sich Sponsoren finden, ist ein Umdenken nicht zu erwarten.

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Gerade die internationale Presse jedoch muss die Chance nutzen, die Verhältnisse vorurteilsfrei, aber kritisch aufzuzeigen. An dieser Stelle muss den Kolleginnen und Kollegen der größte Respekt gezollt werden, die die beschwerlichen Umstände auf sich nehmen, um vor Ort genau das zu tun.

China unternimmt viel, um freie Berichterstattung zu verhindern – es wird nicht gelingen.

Alles nur Fassade

Das Argument, die Welt schaue wie durch ein Brennglas auf den Ausrichter, ist durchaus stichhaltig. Die Behauptung, dass sich Verhältnisse deshalb langfristig ändern lassen, eher nicht. Siehe Sommerspiele 2008. Damals ließ China noch den Hauch einer Ahnung, man würde sich öffnen. Alles nur Fassade.

BEIJING, CHINA – FEBRUARY 4, 2022: Olympic rings are seen before the opening ceremony of the Beijing 2022 Winter Olympic Games, Olympische Spiele, Olympia, OS at the National Stadium (also known as the Bird s Nest). Valery Sharifulin TASS PUBLICATIONxINxGERxAUTxONLY TS12145C
BEIJING, CHINA – FEBRUARY 4, 2022: Performers are seen before the opening ceremony of the Beijing 2022 Winter Olympic Games, Olympische Spiele, Olympia, OS at the National Stadium (also known as the Bird s Nest). Sergei Bobylev TASS PUBLICATIONxINxGERxAUTxONLY TS121462
BEIJING, CHINA – FEBRUARY 4, 2022: A view of the National Stadium (also known as the Bird s Nest) before the opening ceremony of the Beijing 2022 Winter Olympic Games, Olympische Spiele, Olympia, OS Valery Sharifulin TASS PUBLICATIONxINxGERxAUTxONLY TS121469
Opening ceremony of Beijing Olympics Fireworks light up the sky over the National Stadium during the opening ceremony of the Beijing Winter Olympics on Feb. 4, 2022. PUBLICATIONxINxGERxSUIxAUTxHUNxONLY A14AA0001227685P
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Die Eröffnungsfeier im Vogelnest Peking in Bildern

Die nächsten Austragungsorte Olympischer Spiele sind: Paris 2024, Mailand 2026, Los Angeles 2028.

Vielleicht schafft es das IOC mit dieser Aussicht, seine Vergabemodalitäten anzupassen, um eine Perspektive zurückzugewinnen. Zu realisieren, was großen Teilen der Weltöffentlichkeit glasklar erscheint. Dass Nachhaltigkeit und Umweltschutz zentrale Kriterien sein müssen. Dass die Kostenexplosion ein Ende haben muss. Dass es die Mitnahme der Bevölkerung und mündige Athleten braucht, um ein freies, globales Sportfest zu feiern. Und dass Olympia auch immer politisch ist.

Der CT-Wert wird für Olympia gesenkt
Nationalstadion in Peking (Eröffnungs- und Schlussfeier)
Nationales Hallenstadion Peking (Eishockey)
Wukesong Arena Peking (Eishockey)
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Olympia 2022: Die Sportstätten der Olympischen Spiele 2022 in Peking

Die ersten Tage, die erste Pressekonferenz mit dem deutschen IOC-Boss Thomas Bach, lassen wenig Hoffnung keimen, dass sich diese Erkenntnis unter der jetzigen Führung durchsetzt.

Augen auf und durch!

Das gilt für alle, die mit den Spielen zu tun haben. Ob Teilnehmer, Konsument, Berichterstatter, Geldgeber.

Auf dass einem vielleicht irgendwann wieder warm wird ums Herz beim Anblick des Olympischen Feuers.

Alles zu den Olympischen Spielen 2022: