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Scharfe Harting-Kritik an IOC und Bach von Diskus-Olympiasieger Harting

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Scharfe Harting-Kritik an IOC und Bach von Diskus-Olympiasieger Harting

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Harting knöpft sich IOC und Bach vor

Diskus-Olympiasieger Christoph Harting attackiert das Internationale Olympischen Komitee um Präsident Thomas Bach für dessen Haltung in der Russland-Frage.
Nach den besorgniserregenden Bildern der Eiskunstlauf-Kür der 15-jährigen Kamila Walijewa hat sich Thomas Bach bestürzt über das Umfeld der Russin gezeigt.
. SID
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von SID

Diskus-Olympiasieger Christoph Harting hat das Internationale Olympischen Komitee (IOC) um Präsident Thomas Bach für dessen Haltung in der Russland-Frage scharf attackiert.

„Dass Bach befreundet mit einem mit Haftbefehl gesuchten Massenmörder (Russlands Präsident Wladimir Putin, d. Red) ist, mag seine persönliche Entscheidung sein, aber er und das IOC treiben sich mit dieser Haltung in den Ruin und reißen uns Sportler und Sportlerinnen alle mit“, sagte Harting der Sport Bild und regte an, unter den Verbänden eine Art Vertrauensfrage zu stellen, „wenn so was möglich ist.“

Der Goldmedaillengewinner von Rio 2016 attestierte dem von Bach geführten IOC eine "inszeniert diplomatische Haltung", die "bei fast ausnahmslos allen internationalen Sportlern und Sportlerinnen zu Sprach- und Fassungslosigkeit" führe.

Einen Start russischer und belarussischer Athletinnen und Athleten bei den Olympischen Spielen 2024 in Paris hält Harting für falsch.

„Schon allein, um ähnliche Szenen wie in München 1972 zu verhindern. Die politischen Spannungen, ob ‚neutrale‘ Athleten oder nicht, sind nicht abzuschätzen“, sagte Harting. Gewaltsame Auseinandersetzungen innerhalb des olympischen Dorfes seien nicht auszuschließen.

Einen Boykott der Spiele durch deutsche Athletinnen und Athleten sieht Harting kritisch.

„Am Ende ist es ein Verlust für alle Athleten und Athletinnen, denen die Chance auf Olympische Spiele genommen wird“, sagte der 33-Jährige: „Hierbei spreche ich aber nicht von persönlichen Entscheidungen, gegen die - und ich kaufe mir das Wort selbst nicht ab - ‚neutralen‘ Athleten und Athletinnen nicht anzutreten. Diese Entscheidung obliegt allen Sportlern und Sportlerinnen selbst.“

Die IOC-Exekutive hatte Ende März trotz heftiger Kritik die Tür für die Rückkehr russischer und belarussischer Athletinnen und Athleten in den Weltsport geöffnet. Den zuvor verbannten Sportlern soll die Teilnahme an Wettkämpfen unter Bedingungen ermöglicht werden.

Die Entscheidung über den Olympia-Start, der in der alleinigen Verantwortung des IOC liegt, hatte Bach auf einen „geeigneten“ Zeitpunkt vertagt.