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"Wir sind enttäuscht": Legende Boll spaltet Tischtennis-Deutschland

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"Wir sind enttäuscht": Legende Boll spaltet Tischtennis-Deutschland

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„Enttäuscht“: Ärger um Legende Boll

Die Olympia-Nominierung von Timo Boll sorgt für kontroverse Debatten. Ein anderer Spitzenspieler guckt in die Röhre, dessen Verein kritisiert Bundestrainer Jörg Roßkopf öffentlich.
Timo Boll bekommt bei Olympia den Vorzug vor Patrick Franziska
Timo Boll bekommt bei Olympia den Vorzug vor Patrick Franziska
© IMAGO/Ostseephoto
. SID
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von SID

Timo Boll, das langjährige Aushängeschild des deutschen Tischtennis, reist mit 43 Jahren ein letztes Mal zu Olympia - ein Fehler?

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Weil Bundestrainer Jörg Roßkopf für Boll Spitzenspieler Patrick Franziska ausgebootet hat, gibt es nicht nur in Fanforen kontroverse Debatten: Auch Franziskas Verein 1. FC Saarbrücken - mit dem Franziska in den vergangenen beiden Jahren die Champions League gewonnen hat - kritisiert die Entscheidung Roßkopfs öffentlich.

Boll statt Franziska bei Olympia: „Wir sind enttäuscht“

„Wir sind enttäuscht und haben beim Deutschen Tischtennis-Bund auch erwähnt, dass wir die Entscheidung nicht zu 100 Prozent nachvollziehen können“, sagte Saarbrückens Teammanager Nicolas Barrois in der Süddeutschen Zeitung.

Der frühere Weltranglistenerste und zweimalige WM-Dritte Boll war am vergangenen Dienstag vom DTTB neben dem als gesetzt geltenden Duo mit Europameister Dang Qiu und dem Tokio-Dritten Dimitrij Ovtcharov für eine Berufung ins dreiköpfige Tischtennis-Team für Paris vorgeschlagen worden.

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Befürworter einer Franziska-Berufung argumentieren, dass der WM-Dritte im Doppel erst kürzlich Chinas legendären Topspieler Ma Long und auch zweimal Ovtcharov besiegen konnte. Boll, mit 43 Jahren zwölf Jahre älter als Franziska und im Vorjahr monatelang wegen einer Schulterverletzung außer Gefecht, war jedoch seit Jahresbeginn auch mit mehreren Siegen über Top-10- und Top-20-Spieler auf den Zug zu seinen siebten Sommerspielen aufgesprungen.

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Roßkopf vertraut auf sein Bauchgefühl

Neben Boll steht nun auch Bundestrainer Roßkopf - zusammen mit Doppelpartner Steffen Fetzner 1989 der bis heute einzige deutsche Tischtennis-Weltmeister - unter Rechtfertigungsdruck.

Der 53-Jährige betont nach der „schwersten Entscheidung meiner Laufbahn als Trainer“, dass er Verständnis für seine Kritiker habe. „Es war klar, dass es für einen Spieler sehr hart werden muss. Ich habe letztlich nach Bauchgefühl entschieden, und bisher bin ich damit immer gut gefahren“, sagte der frühere Doppel-Weltmeister dem SID.

Zuvor hatte Roßkopf in der SZ nochmals betont, bei der Vergabe der drei Olympia-Plätze „etwas mehr auf den Punkt Erfahrung gesetzt“ zu haben: „Ob die Entscheidung richtig war, wissen wir erst nach Paris - und selbst dann kann man nicht mit Sicherheit beurteilen, wie es gelaufen wäre, wenn Patrick die Nummer drei gewesen wäre.“

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Anders als in weiteren Mannschaftssportarten wie Fußball können im Team-Wettbewerb des olympischen Tischtennis-Turniers nur die drei im Vorfeld der Spiele nominierten Akteure aufschlagen. Franziska als Ersatz käme in der deutschen Mannschaft nach derzeitigem Stand nur noch dann zum Zuge, wenn entweder Qiu, Ovtcharov oder Boll aus gesundheitlichen Gründen dauerhaft ausfallen würden.