Zoff im Olympia-Team Brasiliens: Ein unerlaubter Besuch am Eiffelturm am Tag der Eröffnungsfeier hat für zwei brasilianische Athleten gravierende Folgen. Wie das Brasilianische Olympische Komitee bekanntgab, wurde Schwimmerin Ana Viera aus der Olympia-Delegation ihres Landes ausgeschlossen und muss nach Hause fahren. Eine Verwarnung gab es zudem für Schwimmer Gabriel Santos, der das olympische Dorf ebenfalls ohne Genehmigung verlassen hatte.
Foto wird Athletin zum Verhängnis
„Wir sind nicht zum Vergnügen hier oder zum Urlaub machen“, sagte der Leiter der brasilianischen Schwimmmannschaft, Gustavo Otsuka. „Wir sind hier, um für Brasilien zu arbeiten, für die mehr als 200 Millionen Steuerzahler, die für uns arbeiten.“ Brasilianischen Medienberichten zufolge besuchte das Paar gemeinsam den Eiffelturm und veröffentlichte Fotos davon in den sozialen Netzwerken. Erst dadurch sollen die Verantwortlichen im brasilianischen Team auf den unerlaubten Ausflug überhaupt aufmerksam geworden sein.
Schwimmerin nach Fehlverhalten „respektlos und aggressiv“
Warum die Verfehlungen am Ende mit zweierlei Maß geahndet wurden, begründete der Verband damit, dass Viera „respektlos und aggressiv“ auf die Entscheidung reagiert und diese angefochten habe. Santos dagegen, der nicht aus der Olympia-Mannschaft ausgeschlossen wurde und mit einer Verwarnung davonkam, dürfte entsprechend einsichtiger und kooperativer aufgetreten sein.
Was Viera gänzlich anders sieht. Bei CNN Brasil sagte die Schwimmerin: „Ich fühle mich so hilflos. Ich bin in Shorts zum Flughafen gefahren.“

Die 29-Jährige fügte an: „Ich konnte mit niemandem in Kontakt treten, als sie mir mitteilten, dass ich wegen Fehlverhaltens gehen muss.“ Sie werde nun „beweisen, dass es kein Fehlverhalten war. Von dem Moment an, als ich ging, war mein Gesicht schon auf allen Titelseiten.“