Große Hoffnungen, kaum Finalteilnahmen, keine Medaille: Die deutschen Sportschützen sind bei den Olympischen Spiele in Paris hinter den Erwartungen geblieben und reisen wie vor drei Jahren in Tokio ohne Podestplatzierung ab. Im Schießzentrum in Chateauroux rund 250 km südlich von Paris platzten am Montag auch die letzten Medaillenträume der Starter des Deutschen Schützenbundes (DSB).
Deutsche Sportschützen wie in Tokio
Florian Peter verpasst Medaille knapp
Auch Florian Peter (Obertshausen) ließ den Deutschen Schützenbund (DSB) nicht mehr aufatmen. Der WM-Dritte zeigte im entscheidenden Moment des Schnellfeuerpistolen-Finals Nerven und gab die scheinbar sichere Podestplatzierung noch aus der Hand. Eine schwache Serie zwang Peter ins Stechen mit dem chinesischen Team-Weltmeister Wang Xinjie, das der deutsche Hoffnungsträger verlor - er wurde Vierter.
In der letzten Entscheidung Mixed-Skeet verpassten Nele Wißmer und Sven Korte als Zehnte die Finals. Die deutschen Sportschützen waren nur in drei von 15 Finals vertreten. Mit dem Bogen gewannen Florian Unruh und Michelle Kroppen Mixed-Silber. Der DSB wartet im Pistolen,- Flinten- und Gewehrbereich seit 2016 auf eine Olympiamedaille.
Für die bislang letzte hatte Christian Reitz mit der Schnellfeuerpistole als Olympiasieger in Rio gesorgt. In Paris war Reitz in der Qualifikation nicht über 577 Ringe hinausgekommen und hatte das Finale auf dem 23. Platz verpasst. Eine Zielvorgabe hatte es im Vorfeld nicht gegeben.
Sportdirektor Thomas Abel hoffte auf Medaillen
Sportdirektor Thomas Abel hoffte dennoch auf zwei bis drei Medaillen der Sportschützen, dann "wären es hervorragende Olympische Spiele". Nach diversen Rückschlägen durch hoch gehandelte Athleten wie Doreen Vennekamp oder Anna Janßen in den Einzeldisziplinen ging auch Peter leer aus.
„Es ist blöd, wenn der Gegner einem die Vorlage und Möglichkeit gibt und man das dann leider nicht annimmt und nutzt. Aber so ist das Spiel“, sagte Peter: „Natürlich ist der vierte Platz immer ein bisschen undankbar, und dann auch noch im Stechen. Es waren meine ersten Olympischen Spiele, Finalteilnahme und vierter Platz. Die Medaille wäre das i-Tüpfelchen gewesen.“