Gut 50 Tage vor Beginn der Olympischen Winterspiele in Mailand und Cortina ist am Donnerstag das neue Anti-Doping-Labor eingeweiht worden, das während der Spiele sämtliche Proben analysieren wird. Das vom Verband der italienischen Sportmediziner (FMSI) in Rom betriebene Labor gilt als technologisch modernstes und leistungsfähigstes weltweit.
Olympia: Rom weiht innovativstes Anti-Doping-Labor ein
Hightech-Anti-Doping-Labor eingeweiht
Bisher war das italienische Anti-Doping-Labor Acqua Acetosa im Zentrum von Rom angesiedelt, nun ist es am östlichen Stadtrand der Hauptstadt zu Hause. Innerhalb eines Jahres wurde ein seit 35 Jahren leer stehender Glas- und Metallkomplex vollständig umgebaut und auf 3000 Quadratmetern mit modernster Technik ausgestattet. Bei dem Projekt arbeiteten der FMSI-Verband sowie das italienische Sportministerium eng zusammen.
Das Labor zählt zu den 28 von der Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) akkreditierten Zentren und soll über Möglichkeiten verfügen, die laut FMSI selbst die Einrichtungen in Paris, Lausanne oder Köln nicht bieten. Der Zugang wird streng kontrolliert: Jede Bewegung - vom Öffnen einer Tür bis zur Entnahme einer Probe aus einem der rund 20 Tiefkühlschränke - wird digital erfasst. Auf sechs Stockwerken arbeiten unterschiedliche Fachabteilungen, die von der Analyse von Stimulanzien und Steroiden über EPO-Nachweise bis zur Identifikation von Gen-Doping reichen. Zudem werden mit einem speziellen Mikroskop rote Blutkörperchen untersucht, um Eigenblutdoping zu erkennen.
Ab dem 31. Januar, dem Tag der Eröffnung der Olympischen Dörfer für die Winterspiele in Mailand und Cortina, werden in Rom mindestens 4000 Proben erwartet und untersucht. Insgesamt arbeiten 35 Spezialisten - darunter Biologen, Chemiker, Pharmakologen und Biotechnologen - in dem neuen Zentrum, unterstützt von Stipendiaten und Nachwuchsforschern.