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Paralympics: Acht Zentimeter am Podest vorbei! Bittere Para-Pleite

Acht Zentimeter! Bittere Para-Pleite

Der Para Sportler des Jahres, Leon Schäfer, kann seine Klasse ausgerechnet beim Höhepunkt nicht zeigen - und schrammt doch hauchdünn am Podium vorbei.
Schäfer läuft die Weitsprung-Enttäuschung raus
Schäfer läuft die Weitsprung-Enttäuschung raus
© IMAGO/Beautiful Sports/SID/IMAGO/BEAUTIFUL SPORTS/B.Hoffmann
Der Para Sportler des Jahres, Leon Schäfer, kann seine Klasse ausgerechnet beim Höhepunkt nicht zeigen - und schrammt doch hauchdünn am Podium vorbei.

Leon Schäfer hat bei den Paralympischen Spielen in Paris die erste Medaille für die Leichtathleten überraschend verpasst!

Deutschlands Para Sportler des Jahres sprang im Weitsprung der Startklasse T63 6,93 Meter und landete damit lediglich auf Rang vier. Zum anvisierten Sieg fehlten 75 Zentimeter auf Joel de Jong, auf Bronze acht Zentimeter.

De Jong hatte Schäfer im Juni mit 7,67 Metern in Leverkusen gleich um 42 Zentimeter den Weltrekord abgenommen, nun schaffte er noch einen Zentimeter mehr. Dahinter landete Daniel Wagner aus Dänemark mit 7,39 Meter auf Rang zwei, Dritter wurde der Niederländer Noah Mbuyamba mit 7,01 Meter.

In Tokio hatte er noch trotz Problemen mit der Prothese Silber im Weitsprung und Bronze über die 100 m gewonnen.

Schäfers Ambitionen und Startprobleme

Er wolle "eine geile Show" abliefern und "auf Gold gehen", hatte Schäfer im Vorfeld gegenüber dem SID angekündigt. Das klappte allerdings ganz und gar nicht, mit 6,43 Metern und einem Durchläufer startete er schwach in den Wettkampf. Die Konkurrenten legten gleich Weiten deutlich jenseits der sieben Meter vor.

Im dritten Versuch steigerte sich der Leverkusener auf 6,93 Meter, doch auch das brachte Schäfer nicht die nötige Sicherheit. In der zweiten Hälfte des Wettkampfs konnte er sich nicht mehr steigern.

Als Kind wollte Schäfer eigentlich Fußballer werden, schaffte es in die Bremen-Auswahl, bis mit zwölf Jahren der Knochenkrebs kam. Sein rechter Oberschenkel musste amputiert werden. Für Schäfer brach eine Welt zusammen. Die Operation weckte seinen Kampfgeist, er wollte nun unbedingt einen Parasportler treffen, der ihm zeigt, was ein Mensch mit Prothese leisten kann.

Neue Chance über 100 Meter

Nach einer Begegnung mit Markus Rehm begann er seine Leichtathletik-Karriere. Eine weitere Chance bekommt Schäfer in Paris über die 100 m. Der Vorlauf findet am Sonntagabend statt, das Finale einen Tag später.