Taliso Engel und Elena Semechin zelebrierten ihren goldenen Donnerstag, mit bereits sieben Medaillen kommen die Schwimmer in Paris gar nicht mehr aus dem Feiern heraus - und dennoch sorgt sich Bundestrainerin Ute Schinkitz um die Zukunft. „Wir stellen immer wieder fest, dass die Erfolge von Spielen zu Spielen weniger werden! Ja, es hat sich viel getan, vor allem in der Athletenförderung, aber was ist mit den Trainern?“, monierte Schinkitz.
Erfolgstrainerin sieht Systemproblem
„Wir brauchen gut ausgebildete Trainer. Das ist seit Jahren bekannt“, führte sie weiter aus. In diesem Bereich werde bei Weitem nicht genug getan. Es benötige für Spitzenleistungen „Trainer, die tagtäglich am Beckenrand oder wo auch immer in anderen Sportarten stehen und die notwendigen Ausbildungsinhalte umsetzen, die pädagogisch-soziale Führung lenken und leiten und den Spaß und die Freude vermitteln“.
Dies sei „nicht neben dem Job möglich und durchzuhalten“, betonte die Bundestrainerin. Ein junger Trainer wolle von seiner Arbeit „leben können, vielleicht eine Familie gründen, ein Haus bauen oder was auch immer. Diese Perspektive haben sie aber nicht mit Jahresverträgen oder Gehaltsniveau ohne Perspektive.“ Auf dieser Basis seien „keine Spitzenleistungen möglich“. Dann müsse sich Deutschland vom „Anspruch Weltspitze“ verabschieden.
Sie merke, dass der Deutsche Behindertensportverband (DBS) beim Versuch der Besserung immer wieder „auf der nächsten politischen Ebene ausgebremst“ werde. Zuvor hatte in Paris bereits Chef de Mission Karl Quade Kritik am Umgang mit Trainern in Deutschland geübt.