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So gehst Du beim Poker nie pleite - Bank Roll Management

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So gehst Du beim Poker nie pleite - Bank Roll Management

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So gehst Du beim Poker nie pleite

Geld einzusetzen, um mehr davon zu gewinnen, ist Teil der Spielstrategie und der Faszination beim Poker. Damit Ihr weniger Sorge um das eingesetzte Geld habt, gibt Ex-Profi Martin Pott einen Einblick in eine Grundvoraussetzung des Spiels.
Bankroll Management: Grundlage beim Pokerspiel
Bankroll Management: Grundlage beim Pokerspiel
©
von Martin Pott

Sehr oft höre ich Aussagen wie diese von Pokerspielern: „Wenn ich doch nur etwas mehr Geld hätte, um höhere Limits zu spielen. Ich würde dann viel besser abschneiden, weil die Gegner dort viel mehr folden. Dann würde ich nicht mehr so häufig mit der letzten Karte unglücklich den Pott verlieren. Ich wäre vermutlich bereits reich!“ Dies ist ein weit verbreiteter Irrtum! Und ich spreche hier wirklich aus einigen Jahrzehnten Erfahrung. Ich kann euch versichern, dass die Luft mit jedem höheren Limit dünner wird und die Gegner stärker. Dies gilt sowohl für das Cashgame wie auch für Turniere.

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Je höher die Partie, um so stärker die Spieler - meistens

Natürlich gibt es vereinzelt auch Ausnahmen. Schauspieler, Sportler, Künstler oder eben Leute mit sehr viel Geld auf dem Bankkonto, die leidenschaftlich gern pokern. Diese Leute spielen dann in der Regel nicht in kleinen Limits, wo es nur um ein paar Cents geht. Sondern suche Tische auf, wo sie auch entsprechend Nervenkitzel fürs Geld bekommen. Wo sich Gewinne auch lohnen und Verluste schmerzen. Aber ganz so viele von diesen reinen Spaßspielern findet man eben nicht in den höheren Limits. Es wimmelt dort von soliden Gegnern (Profis), die einem das Leben schwer machen. Generell gilt: Je höher die Turnier Buy-Ins und die Limits, desto höher die Anzahl an starken Spielern.

Ass König: Schöne Starthand


Aber wie kämpfe ich mich in den Limits hoch? Und wie kann ich dabei sicherstellen, dass ich nie pleite gehe? Durch viel Training und Analyse einerseits. Ein weiterer ganz wichtiger Aspekt ist das Management der eigenen Bankroll. Und genau diesen Part möchte ich heute im Detail erläutern. Wir konzentrieren uns dabei ausschließlich auf Turniere und gehen mit einem überaus konservativen Ansatz von Faktor 100 ran. D.h., wir benötigen eine Bankroll in der Hinterhand, die 100x höher ist als das Startgeld für die Turniere, die wir spielen. Wer es nicht ganz so arg vorsichtig angehen möchte, der ersetzt den Faktor 100 durch 75. Und wer es sehr sportlich mag, geht eventuell sogar runter auf Faktor 50. Unter 50 sollte man jedoch nie gehen! Was bedeutet das genau? Um es mal mathematisch einfach darzustellen: Wir starten mit einer Bankroll von 1.000€ und spielen solange Turniere mit einem Startgeld von 10€, bis unsere Bankroll die nächste Richtmarke erreicht. Geht unser Guthaben z.B. runter auf 800€, spielen wir nur noch 8€ Turniere. Bei der Marke von 600€ steigen wir weiter ab auf 6€ Buy-Ins (oder nächsttiefere Stufe). So haben wir immer eine Reserve von 100 Buy-Ins um weitere mögliche negative Varianzen abzufedern.

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Die Pechsträhne überstehen

Merke: Jeder Pokerspieler durchläuft früher oder später auch mal eine Pechsträhne! Sollte unsere Bankroll sogar auf 100€ runterfallen, könnten wir folgerichtig nur noch 1€ Turniere spielen. Wir müssen uns lediglich diszipliniert an diese Strategie halten. Dann laufen wir nie in Gefahr, pleite zu gehen. Nach oben hin gilt das Anpassen der Strategie natürlich ebenfalls. Haben wir uns solide Gewinne erspielt und unsere Bankroll von den ursprünglich 1.000€ auf 1.500€ ausgebaut, gehen wir ins nächsthöhere Limit und können uns Turniere mit einem Startgeld von 15€ erlauben. Bei einem Guthaben von 2.000€ springen wir in 20€ Events, usw. Auch hier habe ich in der Vergangenheit etliche Spieler mit viel Talent kennengelernt, die nach oben hin nie angepasst haben und teils seit über 10 Jahren und länger erfolgreich im Cent-Bereich spielen, obwohl sie auch in den Limits darüber ziemlich sicher profitabel abschneiden würden. Bei erfolgreichem Aufbau der Bankroll empfehle ich: Durchaus auch mal Schüsse in den nächsthöheren Limits riskieren. Wenn man sich wohl fühlt und es zudem erfolgreich verläuft, dann verweile ich dort. Wenn man jedoch merkt, dass man an seine Grenzen stößt und die Bankroll schrumpft, dann gehe ich vorübergehend wieder zurück in das tiefere Limit um a) Selbstbewusstsein zu tanken und b) die Bankroll wieder aufzubauen. Grundsätzlich gilt: Spiele Poker nie mit Geld, dass Du nicht wirklich übrig hast. Das nimmt zumindest schon einmal den Druck des „unbedingt gewinnen müssens“ raus und lässt dich entspannter am Tisch sitzen. Und Poker soll ja auch Spaß machen, oder?

Martin Pott ist ehemaliger Poker-Profi, der etliche Jahre in Las Vegas gelebt & dort professionell gepokert hat. Erfahrene Spieler kennen die Stimme von Martin Pott zudem aus vielen Pokersendungen im TV, wo er seit Jahren von großen Turnieren aus der ganzen Welt berichtet. Weitere Infos zu unserem Autor findest du auch auf www.plus-ev.eu