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Der neueste Hit in Vegas Flip and Go

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Der neueste Hit in Vegas Flip and Go

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Der neueste Hit in Vegas: Flip & Go

Poker ist ein Strategiespiel mit Glücksfaktor. So weit so gut. Bei einem äußerst beliebten Event der WSOP hat man die Strategie komplett entfernt. Ex-Profi Martin Pott hat sich mit dem neuesten Poker-Hit beschäftigt.
Glückspilz Christopher Chatman
Glückspilz Christopher Chatman
© PokerGO
von Martin Pott

Es gibt etliche Faktoren, die Poker von einem Glücksspiel zu einem Geschicklichkeitsspiel mutieren lassen. Zum Beispiel die passende Einsatzsumme herauszufinden, die der Gegner gerade noch bezahlt, wenn man selbst eine sehr starke Hand hält. Oder ein gutes Timing zu entwickeln, um seinen Gegenüber mit einen Bluff zum Passen zu bringen, wenn man eher luftig unterwegs ist. Auch das Erkennen von gegnerischen Bluffs & Verhaltensmustern gehört zu den Skills, die erfolgreiche Berufspokerspieler beherrschen. Oder eben auch die Fähigkeit, eine sehr gute Hand im passenden Moment zu passen, weil man spürt, dass der Kontrahent eine noch stärkere Hand hält. Natürlich benötigen Pokerprofis auch eine gewisse mentale wie mathematische Stärke um dauerhaft erfolgreich zu sein. All diese Skills & Faktoren wurden jedoch bei Event #24 der aktuell in Las Vegas laufenden Poker Weltmeisterschaft völlig außer Kraft gesetzt. Zumindest waren sie in der Startphase des Turniers nicht relevant.

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Flip & Go No Limit Holdem war angesagt! Ein Turnier mit einem Buy-In $1.000. Worum geht es beim Flip & Go? Jeweils 8 Spieler, die das Startgeld von $1.000 entrichteten, trafen sich an einem Tisch und es wurde lediglich eine einzige(!) Pokerhand gespielt. Es wurde geflippt. Derjenige mit der besten Hand kam weiter und war bereits „in the money“, wie es unter Pokerspielern heißt. Zu Beginn des Spiels bekam jeder 3 Karten ausgeteilt. Danach wurde der Flop ausgelegt. Hier dann die einzige Situation, wo man kurz überlegen musste bzw. eingreifen durfte. Man musste sich von einer seiner 3 Karten trennen, bevor die Turn- und Riverkarte aufgedeckt wurden. Ich würde diesen Skillfaktor allerdings nicht überbewerten, denn die Entscheidung über die abzulegende Karte ist in 99 von 100 Fällen selbst von Anfängern leicht zu treffen und logisch abzuleiten. Um den Spaßfaktor bei dieser Variante noch ein wenig zu erhöhen, mussten alle Spieler ihre Karten offen legen, bevor der Dealer die Riverkarte umdrehte. So konnten alle mitfiebern und der Nervenkitzel wie Spaßfaktor wurde noch ein wenig erhöht. Wer diesen Flip dann gewann, war nicht nur im Preisgeld, sondern damit auch im Hauptturnier, welches dann im normalen No-Limit Holdem Modus weitergespielt wurde. Nun, in den USA gibt es gibt es sehr viele Pokerspieler, die ihr Leben lang davon träumen einmal bei der WM ins Preisgeld zu kommen. Bei normal gespielten Events sind sie meist chancenlos. Bei dieser Flip-Variante jedoch hat jeder eine gleich verteilte Chance von 1 zu 8 (12.5%). Somit versuchten also viele Freizeit- und Gelegenheitsspieler ihr Glück. Bei den Profi-Pokerspielern & Grindern hingegen, die ansonsten wirklich jeden kleinsten Vorteil suchen um die Glückskomponente zu minimieren, hätte man eigentlich meinen sollen, dass so ein Flip-Event nicht wirklich massive Begeisterungsstürme auslöst. Sehr weit gefehlt!

Auch Profis mögen Flips

Das Zocker-Gen brach bei vielen durch. Vielleicht auch der Gedanke und die Hoffnung, dass man nach einem gewonnenen Flip eben viele Amateurspieler im Hauptfeld antreffen würde und die Chance ein Bracelet zu gewinnen entsprechend steigen. Und so löste Event#24 einen wahren Ansturm aus. 1.329 Teilnehmer an 157 Tischen generierten einen Preispool von fast 1,2 Million Dollar. Vielleicht noch ein paar Fun Facts. US-Spieler Scott Seiver, der bereits über 24 Millionen Dollar an Turnierpreisgeldern in seiner Karriere gewann sowie 4 WM-Titel zu Buche stehen hat, versuchte 43(!) Mal seinen Flip-Table zu gewinnen. Aber es sollte einfach nicht sein. Wann auch immer er eine solide Hand hatte, jemand anderes zog an ihm am River vorbei. Er schaffte es nicht ins Hauptfeld. Selbst wenn er es zum Schluss noch geschafft hätte, so hätte er im Hauptturnier schon Platz 5 belegen müssen um seine Startgeldinvestition auszugleichen. Die Chancen, dass er es bei 43 Versuchen nicht würde schaffen, lagen übrigens bei 0.3% und bei seinen 43 gespielten Händen hat Seiver allein $4.700 an Rake bezahlt. Den Spaß an der Sache hat es offenkundig jedoch nicht gemindert, denn zu einem Zeitpunkt orderte Scott Seiver den 120 Zuschauern, die das kurzweilige Geschehen verfolgten, ein Freigetränk nach Wahl.

Im anschließenden Youtube Video gibt es Ausschnitte von Seivers „Flip-Party“ zu sehen.

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Der Sieg bei diesem Flip-Event ging an den US-Amerikaner Christopher Chatman. Er strich 187.770$ ein. Chatman gewann seinen Flip-Table übrigens bei seinem ersten & einzigen Versuch. Wenn ihr das nächste Mal in einem Casino seid und ihr seht einen Tisch, wo geflippt wird, dann macht einfach mal mit. Oder testet es in eurer privaten Runde mal aus. Spaßfaktor zu 100% garantiert! Good game, wir sehen uns an den Tischen.

Martin Pott ist ehemaliger Poker-Profi, der etliche Jahre in Las Vegas gelebt & dort professionell gepokert hat. Erfahrene Spieler kennen die Stimme von Martin Pott zudem aus vielen Pokersendungen im TV, wo er seit Jahren von großen Turnieren aus der ganzen Welt berichtet. Weitere Infos zu unserem Autor findest du auch auf www.plus-ev.eu