Anfang April ging ein Aufschrei durch die Online-High-Stakes Poker-Community. Grund dafür war eine drastische Rake-Erhöhung von Pokeranbieter GGPoker für die sogenannten VIP Games (Cash Games ab $25/$50). Es folgten ein Boykott einer Gruppe von 90 High Stakes-Spielern, lange Verhandlungen mit GGPoker und in dieser Woche eine überraschende Einigung.
GGPoker reduziert Gebühren
GGPoker reduziert Gebühren
Überraschend deshalb, da es in der Vergangenheit immer wieder zu ähnlichen Situationen zwischen der Community und verschiedenen Anbietern gekommen ist, die aber nie mit einem Kompromiss endeten, der auch für die Spieler akzeptabel war.
In diesem Fall nahm GGPoker die Rake-Erhöhung an den Tischen mit 4 und mehr Spielern aber um durchschnittlich 90% zurück. Im konkreten Fall für $25/$50 wurde das maximale Rake pro Hand zunächst von $25 auf $50 verdoppelt, ehe sich auf ein Rake Cap von $27,50 geeinigt wurde.
Noch besser verliefen die Verhandlungen, zumindest aus Sicht der Spieler, für die Tische mit maximal 3 Spielern. Hier stand am Ende sogar eine Reduzierung der Gebühren. Das Rake Cap für $25/$50 wurde beispielsweise von $12,50 auf $25 verdoppelt und jetzt auf $10 zurückgeschraubt.
Weitere Reduzierungen möglich
Und laut George Forggatt, einem britischen Pro, der am Boykott und den Verhandlungen beteiligt war, hat GGPoker zugesagt, sich mit einer weiteren Reduzierung an den 3-Max- und Heads-up-Tischen zu beschäftigen.
Aber wie konnte es überhaupt so weit kommen? Was waren bzw. sind die Beweggründe von GGPoker? Warum spielen die Pros bei einem Anbieter mit höheren Gebühren im Vergleich zur Konkurrenz? Diese Fragen sind gar nicht so leicht zu beantworten, denn ob ein Game profitabel gespielt werden kann, hängt nicht nur von den Gebühren, sondern auch vom Ökosystem der Seite ab.
Einer, der sich damit genauestens auskennt, ist Phil Galfond, der mit Run It Once Poker mehrere Jahre einen eigenen Online-Pokerroom betrieben hat. Der hochangesehene Pro hat noch während des Streiks ein äußerst interessantes Video auf seinem YouTube-Kanal zu dem Thema hochgeladen. Dort beleuchtet Galfond unter anderem die hohen Kosten von High Stakes Games für die Anbieter sowie die vermeintliche Strategie von GGPoker. Zudem erklärt er anhand von Beispielen, wie sich die Winrate an Tischen mit unterschiedlich vielen Pros und Freizeitspielern entwickelt.
Wer sich also für das Business Online-Poker interessiert, der sollte sich das folgende Video unbedingt anschauen.