„Das Geheimnis von Glück ist, niedrige Erwartungen zu haben.“ Diesen Satz spricht Igor Kurganov aus, seit 10 Jahren der Lebensgefährte an der Seite der englischen Pokerspielerin Liv Boiree. Dabei war die leicht philosophische Feststellung eher als flapsige Antwort auf die Frage gemünzt, was denn das Geheimnis ihres 10-jährigen Beziehungsglücks sei.
Das große Comeback der Liv Boiree
Gesagt hat Kurganov den Satz in Boirees Podcast „Win-Win“, der sich im Normalfall mit Gästen um die großen Fragen des Weltgeschehens dreht. In dieser sehr persönlichen Spezialfolge interviewt Boiree jedoch ihren Lebensgefährten. Und es ist eine der wenigen Möglichkeiten, etwas Privates vom früheren Poker-Powerpaar zu erfahren. Denn Boiree hat seit 2019 nur noch zwei Einträge für Platzierungen am Live-Pokertisch zu verzeichnen. Und auch um Kurganov ist es ruhig geworden. Aufmerksamkeit generiert er seit einiger Zeit, da er sich als eine Art persönlicher Spendenberater von Elon Musk im unmittelbaren Umfeld des Tech-Milliardärs aufhält.
Die Erwartungen waren vielleicht auch nicht die Allerhöchsten als Boiree sich entschied, dass $26.000 Super Main Event der WSOP Paradise zu spielen. Und Glück auch ein Faktor, warum sie nun am Finaltisch sitzt.
Erfolgreich gegen Könige
Zweimal war sie in der Lage, die Könige eines Gegners zu knacken, jeweils mit nur einem Ass auf der Hand. Zwischendurch sah man sie häufig mit geschlossenen Augen meditieren, ihr Spiel war tatsächlich von großer Ruhe geprägt. „Ich schaue nicht auf Charts, wenn ich eine gute Hand habe, dann gehe ich damit“, wird die 40-jährige auf Pokernews zitiert.
Am Finaltable muss sie sich allerdings einreihen in die Verfolgergruppe hinter dem Führenden Michael Addamo. Der Australier, einer der erfolgreichsten Spieler der vergangenen Jahre, schaut lässig von der Spitze herab und dominiert das Feld beinahe nach Belieben.
Addamo wird mit 66 Big Blinds an den Finaltisch gehen. Dahinter dann auch schon ein deutscher Spieler. Christopher Nguyen hat noch beste Chancen. Dazu ist mit Georg Lehmann noch ein weiterer Deutscher am Finaltisch vertreten. Für Aufregung sorgte US-Pro Justin Bonomo, der sich mit einem Palästinensertuch an den Tisch setzte und damit eine „Pro Palestine“-Geste präsentierte. Die WSOP ermahnte ihn und droht mit Disqualifikation, falls sich das wiederholen würde.
Der Bubble Boy des Finaltisches wurde Chris Moneymaker. Die WSOP-Legende verpasste mit Rang 10 knapp das große Finale (seine Neuner scheiterten an Buben von Boiree). Trösten kann er sich mit $500.000. Auf den Sieger warten $6 Millionen. Der Finaltable wird ab 19 Uhr wieder im Livestream auf dem Kanal von GGPoker ausgestrahlt.