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Formel 1 als Vorbild: Denk hofft auf Wachstum im Radsport

Formel 1 als Vorbild: Denk hofft auf Wachstum im Radsport

Ein globalerer Kalender, mehr Duelle der Top-Stars: Radsport-Manager Ralph Denk hat konkrete Wünsche für die Zukunft seines Sports.
Ralph Denk spricht über die Zukunft des Radsports
Ralph Denk spricht über die Zukunft des Radsports
© IMAGO/Jan De Meuleneir/SID/Jan De Meuleneir
Ein globalerer Kalender, mehr Duelle der Top-Stars: Radsport-Manager Ralph Denk hat konkrete Wünsche für die Zukunft seines Sports.

Teamchef Ralph Denk vom deutschen Top-Rennstall Red Bull-Bora-hansgrohe sieht weiter großes Wachstumspotenzial im internationalen Profi-Radsport - und nennt den Ansatz der Formel 1 als Vorbild für seine Sportart. „Ich sehe ähnliches Potenzial wie in der Formel 1, aber es müssen sich eben Dinge ändern“, sagte Denk am Rande des Team-Trainingslagers auf Mallorca.

„Der Kalender ist mir nicht global genug. Wenn wir den Kuchen größer machen wollen, müssen wir global mit den besten Rennfahrern präsent sein“, sagte Denk und nannte beispielhaft die USA, Südamerika, Japan und Südafrika als „große Märkte, wo unser Produkt cool ankommt. Aber es gibt dort keine Rennen auf höchster Ebene.“

Zugleich wünscht sich Denk häufigere Aufeinandertreffen der Superstars. Seine Idee: „Es gibt einen schlanken Top-Kalender, und da fahren die besten möglichst oft gegeneinander. Das wäre für den Fan viel, viel attraktiver.“ In der Formel 1 sei das einfach. „Es gibt 24 Rennen und die zwei Fahrer eines Teams fahren alles, wenn sie sich nicht verletzen oder wenn sie nicht krank sind. Das Produkt ist für den Fan viel einfacher zu verstehen“, sagte Denk.

Bei der angedachten Globalisierung sei es aber wichtig, die reiche Historie des Radsports zu würdigen. „Man darf nicht vergessen, wo der Radsport herkommt. Der Radsport ist geboren in Europa. Das sollte man mit Respekt behandeln“, sagte Denk, „aber daneben sollte man auch neue Märkte einbinden.“

Vorstöße in diese Richtung sind nicht neu. Vor allem das Projekt „One Cycling“ will - gespeist mit reichlich Geld aus Saudi-Arabien - am Status quo rütteln und Lösungen bieten. Einigkeit unter den 18 Teams der World Tour herrscht bisher aber nicht. „Es ist nicht einfach, alle 18 Teams unter einen Hut zu bringen. Daran wird noch gearbeitet. Dann werden wir sehen, ob dann das Projekt gestartet wird oder nicht“, sagte Denk.