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Giro d‘Italia: Kämna überzeugt beim Chaos-Rennen - doch die Bedrohung Corona bleibt

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Giro d‘Italia: Kämna überzeugt beim Chaos-Rennen - doch die Bedrohung Corona bleibt

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Deutscher überzeugt beim Chaos-Giro

Ein bisher über weite Teile verregneter und ungemütlicher Giro d‘Italia macht den Radprofis zu schaffen. Doch ausgerechnet die deutsche Hoffnung Lennard Kämna schlägt sich dabei sehr achtbar.
Mit 23 Jahren gewann Jan Ullrich als erster und einziger Deutscher die Tour de France. Er erlebte maximalen Ruhm, aber auch einen tiefen Fall. Kurz vor seinem 50. Geburtstag gestand er jahrelanges Doping.
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von SPORT1

„Eine der schlimmsten Etappen, die ich auf dem Rad erlebt habe. Es war so kalt heute, teilweise haben wir überhaupt nicht mehr gewusst, was um uns geschah“, sagte nicht irgendjemand, sondern Magnus Cort Nielsen, der soeben das 10. Teilstück des Giro d‘Italia gewonnen hatte.

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Kräftiger Dauerregen, starker Wind und niedrige Temperaturen resultierten in einem weiteren brutal harten Tag, der die Rad-Stars nah an die körperlichen Grenzen brachte. Teile des Pelotons forderten am Dienstag gar eine Verkürzung der Etappe. Doch Giro-Veranstalter RCS prügelte seinen Willen durch und ließ das Rennen wie geplant durchziehen.

Neben den oft sehr durchwachsenen Wetterbedingungen wirbeln ständig neue Corona-Fälle die dreiwöchige Rundfahrt durcheinander. Unter anderen traf es bereits Remco Evenepoel, der das Rosa Trikot des Führenden bis zu diesem Zeitpunkt auf seinen Schultern trug und seinen Traum vom Gesamtsieg beim Giro d‘Italia jäh begraben musste. Inzwischen haben die Organisatoren reagiert und eine Maskenpflicht eingeführt.

Doch von all dem Trubel lässt sich der deutsche Hoffnungsträger nicht aus der Fassung bringen. Für Lennard Kämna, der erstmals mit Ambitionen in der Gesamtwertung an den Start der Italien-Rundfahrt gegangen war und eine Top-Ten-Platzierung anstrebt, scheint dieses Ziel mittlerweile realistischer denn je zu sein.

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Kämna besticht mit Konstanz

Bislang hält sich Kämna aus allen Zwischenfällen raus und absolviert einen äußerst aufmerksamen Giro.

Die Kapitänsrolle sei „eine schöne Erfahrung“, erklärte der deutsche Zeitfahrmeister, dessen Form offenbar im richtigen Moment stimmt. „Es ist schon eine große Veränderung, als auf Etappenjagd zu gehen. Aber es gefällt mir ganz gut. Ich genieße es.“

Einzig auf der 8. Etappe nach Fossombrone hat Kämna auf der letzten Steigung etwas übermütig agiert und sich von den besten Kletterern prompt einige Sekunden eingefangen. Ansonsten bewies der Bremer vom Team Bora-hansgrohe, dass er über die Konstanz verfügt, die es für ein Top-Resultat benötigt.

Auf keinem Teilstück rollte der 26-Jährige bislang weiter hinten als auf Platz 23 ins Ziel. Durch die gute Positionierung im Feld ließ er nichts anbrennen und minimierte stets das Risiko eines Sturzes. So hat sich Kämna im Gesamtklassement als Siebter aussichtsreich in Stellung gebracht und liegt nur 1:52 Minuten hinter dem Briten Geraint Thomas (Ineos Grenadiers) zurück.

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„Lennard ist auch in anderen Rennen schon Kapitän gewesen und geht mit der Rolle sehr gut um. Das Umfeld im Giro ist mit dem sehr erfahrenen Bob (Jungels) und Konni (Patrick Konrad), den nichts aus der Ruhe bringt, sehr gut“, lobte Teamchef Rolf Aldag die Fahrweise des Deutschen.

Noch keine „Riesenpanik“ bei Kämna

Obwohl es Kämna selbst nicht zugeben möchte, dürfte seine größte Sorge nun die sich häufenden positiven Corona-Tests im Peloton sein.

Kämna wolle nicht in „Riesenpanik“ verfallen. „Ich weiß nicht, ob wir noch irgendetwas groß verändern. Wir haben keine Angst vor Covid. Es ist so, wie es ist. Wir versuchen in unserer Bubble so clean wie möglich zu sein und wir versuchen natürlich, nicht krank zu werden“, betonte er.

Auch Bora-hansgrohe blieb von Corona nicht verschont. Der Russe Alexander Wlassow, der mit Kämna ursprünglich eine Doppelspitze bildete und im Gesamtklassement sogar vor seinem Teamkollegen platziert war, ist krankheitsbedingt raus. Giovanni Aleotti hat es ebenfalls erwischt. Dadurch ist der bayerische Rennstall nur noch mit sechs Fahrern unterwegs.

Teamkollegen Vlasov hat Kämna bereits verloren
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Das belgische Team von Evenepoel vermeldete am Mittwochmorgen vier weitere Fälle. Für Jan Hirt, Josef Cerny, Louis Vervaeke und Mattia Cattaneo ist die Italien-Rundfahrt vorzeitig beendet. Damit hat die belgische Equipe hat nur noch drei Radprofis im Rennen.

Um die hohen Ziele beim Giro d‘Italia erreichen zu können, braucht Kämna wohl auch eine Portion Glück.