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Tour de France 2022: Wout van Aert - der Kannibale in Grün

Der Kannibale in Grün

Wout van Aert dominiert die Sprintwertung der Tour de France nach Belieben. Das Grüne Trikot ist ihm quasi nicht mehr zu nehmen. Dabei hätte es ganz anders kommen können.
Am Freitag, 1. Juli wird erstmals in Kopenhagen das große Spektakel die Tour de France mit 21 Etappen eröffnet. In diesem Jahr werden 176 Fahrer der 22 Teams an den Start gehen.
Wout van Aert dominiert die Sprintwertung der Tour de France nach Belieben. Das Grüne Trikot ist ihm quasi nicht mehr zu nehmen. Dabei hätte es ganz anders kommen können.

Pure Dominanz des Sprint-Kannibalen!

Belgiens Radsport-Superstar Wout van Aert führt die Sprintwertung der Tour de France nach neun gefahrenen Etappen deutlich mit 284 Punkten an. (Die Sprintwertung der Tour de France)

Sein nächster Verfolger Fabio Jakobsen aus den Niederlanden liegt mit 149 erzielten Sprintpunkten schon sehr weit zurück. Es müsste schon mit dem Teufel zugehen, dass der 27-jährige Belgier Paris nicht im Grünen Trikot erreichen wird.

Rad-Gigant mit 1,91 Meter Körpergröße

Der Bergsprint-Experte, der für das Team von Jumbo-Visma bereits zwei Etappensiege einfahren konnte, fährt auf der diesjährigen Tour auf einem einzigartigen Niveau.

Bei brutalen Anstiegen frisst der Belgier regelrecht seine Konkurrenten auf, um sich einen größeren Vorsprung herauszufahren, der wie auch bei seinem Triumph auf der 8. Etappe später zum Tagessieg reichen soll.

Trotz seiner für Radsport-Verhältnisse überdurchschnittlichen 1,91 Meter Körpergröße und 78 Kilogramm Körpergewicht will der Rad-Gigant noch weitere Etappensiege einfahren und seinem Team den ersten Platz in der Teamwertung bescheren.

Aktuell liegt Team Jumbo-Visma mit 1:04 Minuten Rückstand auf Team Ineos Grenadiers auf Platz 2 der Wertung. (Die Teamwertung der Tour de France)

Im Gesamtklassement spielt der Belgier keine Rolle mehr. Nach neun Etappen liegt er mit einem Rückstand von 30:07 Minuten auf den führenden Tadej Pogacar auf Rang 43. (Die Gesamtwertung der Tour de France)

Der Radsport liegt ihm im Blut

Wout van Aert wurde 1994 als Sohn niederländischer Eltern im belgischen Herentals geboren. Die Affinität zum Radsport entwickelte er bereits im frühen Jugendalter, auch weil der Cousin seines Vaters Jose van Aert sechs Jahre lang Radprofi war.

Zwischen 1988 und 1994 nahm van Aert Senior sowohl am Giro d`Italia als auch an der Tour de France teil. Dabei war er allerdings nie so erfolgreich wie Wout.

Persönlich kennengelernt haben sich die beiden erst als Wout bereits voll im Radgeschäft war. Heute versucht Jose bei den Rennen dabei zu sein, wann immer er kann.

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Mithilfe eines Psychologen zum WM-Titel

Bevor sich der Radprofi auf die Straße wagte, machte er sich in der Cyclocross-Disziplin weltweit einen Namen. Nach seinem ersten von fünf belgischen Titeln 2016, wurde er dreifacher Weltmeister – und das in Form eines Hattricks zwischen 2016 und 2018.

Diese Siege hat der Belgier auch seinem Psychologen Rudy Heylen zu verdanken, den Wout van Aert nach niederschmetternden Niederlagen aufsuchte. Über die Zusammenarbeit mit dem Mentaltrainer meint er: „Er hat mir geholfen, die Dinge zu ändern.“

Ein Sprinter im Körper eines Gipfelstürmers

Seit seinen Starts auf Asphalt gilt Wout van Aert als einer der gefürchtetsten Zeitfahrer und Sprinter. Seine einzigartige Explosivität erlaubt es dem 27-Jährigen, sich in einer komfortablen Position um das Grüne Trikot bei der diesjährigen Tour zu befinden. (Alle Ergebnisse der Tour de France)

Außerdem gilt er als unwiderstehlicher Bergfahrer. Sein Team Jumbo-Visma setzt ihn als sogenannten Domestik ein, um Teamkapitän Primoz Roglic bei herausfordernden Anstiegen zu unterstützen.

Das Karriereende drohte

Dabei hätte seine Karriere auch schon längst beendet sein können. Ein Sturz auf der Tour 2019 besiegelte beinahe sein Karriere-Aus. Beim Einzelzeitfahren auf der zehnten Etappe stürzte van Aert im weißen Trikot des besten Fahrers unter 25 Jahren.

Erst Monate später verriet er in einem Interview, dass sich die Verletzung nach einem Fehler bei der Operation, bei der die Chirurgen eine gerissene Sehne übersahen, noch verschlimmerte.

Das Karriereende drohte, Wout van Aert hatte aber andere Pläne. Entgegen aller Prognosen wurde der Belgier wieder topfit – und frisst nun im Sprint seine Konkurrenz der Reihe nach auf.

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