Peter Sagan war einst der wohl schillerndste Radprofi der Welt - die letzte Vorstellung des „Rockstars“ bei der Tour de France aber fällt erstaunlich leise aus.
Tour de France: Das leise Ende von Peter Sagan
Das leise Ende eines Rockstars
„Ich war schonmal besser bei der Tour“, stellte der extrovertierte Slowake kürzlich im Gespräch mit der belgischen Zeitung Het Laatste Nieuws nüchtern fest und traf damit den Nagel auf den Kopf.
Mehr als eine Top-10-Platzierung sprang bei der Frankreich-Rundfahrt nicht heraus. In die Nähe seines insgesamt 13. Tageserfolges kam Sagan, der im Januar mitgeteilt hatte, seine illustre Karriere Ende 2023 beenden zu wollen, nicht annähernd.
In seiner Reaktion nach seiner allerletzten Etappe bei der Tour de France wurde die Erleichterung deutlich. „Endlich ist es vorbei, ich bin so froh, dass es meine letzte Tour war. Das Leben geht weiter, Show must go on. Ich hatte eine gute Zeit im Straßenradsport, auch bei der Tour. Es ist das größte Rennen der Welt, aber ich habe genug“, erklärte Sagan.
Für Schlagzeilen sorgt der 33-Jährige dieser Tage nur noch abseits des Sports: Ende Juni wurde er wegen einer Alkoholfahrt zu einer Bewährungsstrafe verurteilt.
Sagan: Karriereende, aber Olympia im Kopf
Früher sah das ganz anders aus: Auf der Höhe seines Schaffens galt Sagan, der von 2017 bis 2021 für das deutsche Team Bora-hansgrohe fuhr, als weltbester Allrounder und beliebter Spaßvogel.
Als bisher einzigem Fahrer gelang ihm 2015, 2016 und 2017 ein Titelhattrick bei den Straßen-Weltmeisterschaften, siebenmal gewann er bei der Tour das Grüne Trikot.
„Ich bin dankbar für das, was ich in meiner Karriere erreicht habe. Es hat mir Spaß gemacht, aber es ist genug“, sagt Sagan, dem fast zwei Millionen Menschen auf Instagram folgen, heute: „Mich Jahr für Jahr weiter aufzuopfern, das kann ich nicht mehr tun. Es ist an der Zeit, das Blatt zu wenden.“
So ganz ohne Radsport geht es aber wohl doch nicht: 2024 will Sagan bei den Olympischen Spielen in Paris an den Start gehen - mit dem Mountainbike.
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Mit Sport-Informations-Dienst (SID)