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Hat sich der Radsport da tief ins eigene Fleisch geschnitten?

Deutscher Boss kritisiert Konkurrenz

Ralph Denk, Teammanager von Bora-hansgrohe, zeigt sich vor dem Start der Tour de France besorgt über das Ende des Netflix-Projekts über das Traditionsrennen - und gibt den anderen Teams eine Mitschuld.
Ralph Denk zieht Bilanz
Ralph Denk zieht Bilanz
© IMAGO/Sirotti/SID/IMAGO/Fotoreporter Sirotti Stefano
Ralph Denk, Teammanager von Bora-hansgrohe, zeigt sich vor dem Start der Tour de France besorgt über das Ende des Netflix-Projekts über das Traditionsrennen - und gibt den anderen Teams eine Mitschuld.

Radsport-Manager Ralph Denk sieht rund ein Jahr nach dem spektakulären Einstieg von Red Bull beim deutschen Rennstall Bora-hansgrohe Verbesserungspotenzial auf der sportlichen Ebene - und äußert sich kritisch über das Ende der Netflix-Serie zur Tour de France.

Netflix-Aus für Tour-Doku: „Ich finde es schade“

„Ich finde es schade. Irgendwo muss auch das Geld herkommen, und dafür brauchen wir größere Reichweiten. Vielleicht ist das Verständnis dafür noch nicht bei jedem da“, sagte Denk in einer Medienrunde am Samstag über das Projekt, dessen letzte Staffel ab Mittwoch ausgestrahlt wird.

Den konkurrierenden Teams im Peloton gibt Denk eine Mitschuld an der Entwicklung: „Für mich war es nicht schmerzhaft, die Kameras dabei zu haben, aber vielleicht ist der Radsport da noch nicht ganz so weit. Ich habe von vielen anderen Teams gehört, dass man es nicht so cool fand.“

Denk spürt keinen Druck von Red Bull

Zum Stand der Dinge in der eigenen Mannschaft sagte Denk eine Woche vor Beginn der Tour: „Auf der Profiseite wären wir gerne schon ein Stück weiter, aber es geht auch nicht von heute auf morgen. Wir haben bisher an den Details im Team gearbeitet, was man jetzt vielleicht nicht auf den ersten Blick sieht. Es wurde sehr viel in Performance, Ernährung und Aerodynamik investiert“, sagte Denk.

Der 51-Jährige erklärte, bislang keinen Druck von Seiten der Konzernzentrale des Hauptanteilseigners Red Bull zu spüren. Zudem zeigte sich der Manager zufrieden mit der Entwicklung der Jugendteams des Raublinger Rennstalls. „Man kann sagen, dass wir die beste U19 der Welt haben und die U23 ist auch ganz vorne dabei“, sagte Denk: „Da ist etwas entstanden und das ist auch der Red-Bull-Ansatz.“

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Mit Sport-Informations-Dienst (SID)