Im Kampf um das Bergtrikot bei der Tour de France benötigt Lenny Martinez jeden Punkt. Wenig überraschend also, dass der Franzose vom Team Bahrain Victorious auf der 18. Etappe in die Ausreißergruppe ging, um zumindest am ersten langen Anstieg des Tages, dem Col du Glandon, als Erster oben zu sein. Doch einige Kilometer vor dem Pass schien ihm die Kraft auszugehen – dann sorgte er für einen Aufreger.
Tour de France: Ärger um Bergkönig! Ex-Teamkollege reagiert deutlich
Ärger um Bergkönig!
Als Martinez sichtbar Schwierigkeiten hatte, das Tempo seiner Mitstreiter mitzugehen, und drohte, den Anschluss zu verlieren, fuhr sein Teamfahrzeug neben ihn und leistete ihm Hilfe.
Immer wieder hielt sich der 22-Jährige lange an einer aus dem Auto gehaltenen Trinkflasche fest und ließ sich so mehrere Meter den Berg hinaufziehen. Eigentlich eine Unart, sich auf diese Weise einen Vorteil zu verschaffen.
Früherer Teamkollege reagiert deutlich
So dauerte es nicht lange, bis erste Kritik laut wurde. Unter anderem von Ex-Profi Thibaut Pinot, früher sogar Teamkollege von Martinez. Der 35-Jährige kommentierte auf der Plattform X ein Foto der Szene mit einem Kotz-Emoji, um sein Unverständnis zu äußern.
Besonders brisant: Durch die fremde Hilfe schaffte es Martinez tatsächlich, den Anschluss zu halten, dann sogar als Erster über den Pass zu rollen und sich weitere 20 Punkte für die Bergwertung zu sichern.
Wenig später ging bei Martinez allerdings nichts mehr. Der Lokalmatador fiel doch aus der Spitzengruppe zurück und wurde schnell bis hinter das Peloton, dem auch Tadej Pogacar, Jonas Vingegaard und Florian Lipowitz angehörten, durchgereicht. Ob die Aktion mit seinem Teamfahrzeug Folgen hat und Martinez noch eine Strafe von der Jury erhält, war zunächst offen.