Tadej Pogacar dominiert das Geschehen bei der Tour de France erneut fast nach Belieben. Der Superstar wehrt sämtliche Attacken der Konkurrenz ab - und sieht sich auch deshalb einmal mehr mit Doping-Spekulationen konfrontiert.
Tour de France: Brisante Zweifel an Pogacar
Brisante Zweifel an Pogacar
Diesmal meldete mit Eric Boyer ein ehemaliger Radprofi und Teammanager Zweifel an. Der 61-Jährige gewann einst selbst Etappen bei der Tour und beim Giro d‘Italia, stand viele Jahre dem Cofidis-Team vor und verfolgt die Tour seit Jahren als Experte.
Laut Boyer sei die Atmosphäre bei der diesjährigen Rundfahrt „eintönig, traurig und verdächtig“ - wegen der großen Dominanz von Pogacars Mannschaft UAE Team Emirates-XRG und der Truppe um dessen einzigen ernsthaften Verfolger Jonas Vingegaard (Visma | Lease a bike).
„Die Labors sind veraltet“
„Es gibt eine Art generelle Feigheit“, monierte Boyer im Interview mit LeParisien. Er sprach von einem Radsport, der heimlich weine. „Wir leben mit dieser Art von Generalverdacht: Und wenn ein Fahrer so dominiert wie die Doper, ziehen wir Parallelen“.
Jeder wisse, dass einige Teams - UAE eingeschlossen - auf „Hypermedikamentisierung“ setzen: „Es ist eine graue Zone. Wir können nicht wissen, ob alles auf Ernährung, Erholung und Trainingsplänen basiert. Ich hoffe, dass es nichts anderes gibt.“
Zweifel erhob Boyer auch an den Dopingkontrollen. „Suchen wir richtig? In den Labors suchen wir intensiv, aber ich weiß nicht, ob wir in den Labors die Wahrheit finden werden. Die Labors sind veraltet.“ Laut dem ehemaligen Radfahrer „haben wir nicht die Mittel, um sie (Dopingmethoden, Anm.) zu finden“.
Bei der aktuellen Tour ist es bisher noch nicht zu einem positiven Testergebnis gekommen. Ein Staff-Mitglied von Ineos Grenadiers hat die Tour jedoch jüngst verlassen, nachdem die französische Anti-Doping-Agentur Ermittlungen zu seinen Tätigkeiten aufgenommen hatte.