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Ein deutsches Rugby-Märchen mit Wermutstropfen

Deutsches Märchen mit Wermutstropfen

Das „Wolfpack“ gewinnt beim Relegationsturnier in Los Angeles das entscheidende Spiel gegen Samoa. Der Aufstieg in die Weltserie ist jedoch durch eine soeben beschlossene Reform entwertet.
"Wolfpack" oben dabei
"Wolfpack" oben dabei
© World Rugby/Zach Franzen/World Rugby/Zach Franzen/Zach Franzen
Das „Wolfpack“ gewinnt beim Relegationsturnier in Los Angeles das entscheidende Spiel gegen Samoa. Der Aufstieg in die Weltserie ist jedoch durch eine soeben beschlossene Reform entwertet.

Die deutsche 7er-Rugby-Nationalmannschaft hat den anvisierten Aufstieg in die Weltserie geschafft. Das „Wolfpack“ setzte sich im entscheidenden Spiel beim Relegationsturnier in Los Angeles gegen den früheren Weltserien-Sieger Samoa mit 31:0 (19:0) durch. In der Gruppenphase hatte das Team als Dritter den direkten Aufstieg zunächst noch verpasst.

Nach einem Sieg gegen Irland (15:0) und einer Niederlage gegen Uruguay (14:36) am ersten Turniertag verlor die deutsche Auswahl am Sonntagabend (MESZ) auch gegen Kanada trotz hoher Halbzeitführung nach Verlängerung mit 17:22 (22:22, 17:5), musste als Dritter der Gruppe B in der K.o.-Phase gegen Samoa, Zweiter der Gruppe A, antreten - und kam zu einem ungefährdeten Sieg.

Deutschland steigt auf

„Was für eine Performance, da haben die Jungs im richtigen Moment die beste Leistung über die vollen 14 Minuten rausgehauen“, lobte Clemens von Grumbkow nach Abpfiff.

Man sei „natürlich überglücklich, endlich unter den Top 12 der Welt angekommen zu sein. Das ist wichtig für uns als Team und Verband, weil uns das auch neue Möglichkeiten eröffnen kann. Auf jeden Fall sind wir wieder einen Schritt näher an unserem großen Ziel, den Olympischen Spielen.“

Sieg mit Wermutstropfen

Einen Dämpfer gibt es für das „Wolfpack“ nach dem Sieg dennoch. Wenige Tage vor dem Spiel in Los Angeles gab der Rugby-Weltverband bekannt, den Modus der Weltserie zu ändern.

Ab nächstem Jahr wird die Weltserie in zwei Divisionen aufgeteilt, sodass die Deutschen dann in der zweitklassigen SVNS2 antreten werden. Insgesamt spielen dort acht Teams in drei Turnieren aus, wer die vier Teilnehmer für die abschließenden drei Turniere der Weltserie sein werden. Die Sieger treffen dann in den finalen Turnieren auf die Topteams der SVNS Division 1. Deutschland trifft zunächst auf die USA, Uruguay, Kenia und zwei noch nicht feststehende Aufsteiger.

Die Reform scheint dazu zu dienen, Kosten zu sparen und ist in der Szene hochumstritten. Unter anderem übte US-Coach Mike Friday Kritik und sprach von einem „Desaster“ für die Teams unterhalb der ersten Division.

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Mit Sport-Informations-Dienst (SID)