Berlin - Weltrekordler Paul Biedermann hat sein Mammutprogramm bei der Schwimm-EM in Berlin mit einer Enttäuschung begonnen.
TICKER: Der 5. Tag der Schwimm-EM
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Bei den 400 m Freistil scheitert er völlig überraschend schon im Vorlauf. Der Doppel-Weltmeister von 2009 hatte vorher nach dreiwöchiger Krankheitspause zuletzt offen gelassen, ob er im Velodrom tatsächlich über insgesamt fünf Strecken schwimmen wird.
"Ich muss sehen, was noch im Tank ist", hatte der Hallenser gesagt. Vorgesehen ist Biedermanns Start zudem über 100 und 200 m Freistil sowie in der 4x200-m-Freistil- und in der Lagenstaffel (SERVICE: Der Zeitplan der Schwimm-EM).
Alle Entscheidungen des Tages zum Nachlesen:
Am ersten Wettkampftag der Beckenschwimmer erreicht ein deutsches Sextett die Finalläufe am Dienstag. Kurzbahn-Weltrekordler Steffen Deibler ist über 50 m Schmetterling in 23,41 Sekunden der Drittschnellste im Halbfinale. Ebenfalls das Finalticket mit Medaillenchancen buchen die Rückenschwimmer Jan-Philip Glania (Dritter) und Christian Diener (Fünfter) über 100 m sowie Jenny Mensing (Vierte) und Lisa Graf (Fünfte) über 200 m. "Ich habe mich gefühlt wie ein junger Gott", sagt Diener nach seiner persönlichen Bestzeit. Der Essener Hendrik Feldwehr macht sich an seinem 28. Geburtstag mit dem Finaleinzug über 100 m Brust als Neunter selbst das beste Geschenk. "Die Zeit ist völliger Schrott, da hatte ich deutlich mehr Glück als Verstand", sagt Feldwehr: "Zwischendurch habe ich noch meine Badekappe verloren."
Clemens Rapp verpasst zum Auftakt der Beckenwettbewerbe eine Medaille über 400 m Freistil. Nachdem Titelverteidiger und Weltrekordler Paul Biedermann bereits im Vorlauf gescheitert war, belegt der Heidelberger in 3:48,44 Minuten den fünften Platz. Gold gewinnt überlegen der Serbe Velimir Stjepanovic (3:45,66) vor Andrea Mitchell D'Arrigo und dem Briten Jay Lelliot. "Ich bin hochzufrieden mit dem Platz. Darauf kann man für die nächsten Jahre aufbauen", sagt Rapp in der ARD.
Die Endläufe der Schwimmer beginnen am Abend. Dann sind wir wieder LIVE für Sie dabei.
Sascha Klein und Tina Punzel haben für einen glänzenden Auftakt der Wassersprung-Wettbewerbe bei der Heim-EM in Berlin gesorgt. Das Dresdner Duo sicherte sich am Montag in der nichtolympischen Team-Disziplin dank eines starken Finaldurchgangs mit 390,95 Punkten Bronze.
Synchron-Weltmeister Klein und die etwas schwächelnde Einzel-Europameisterin Punzel, die bereits im Vorjahr in Rostock gemeinsam EM-Silber gewonnen hatten, mussten sich lediglich den Russen Viktor Minibajew/Nadeschda Baschina (416,90) und den Titelverteidigern Olexander Bondar und Julia Prokopschuk aus der Ukraine (409,75) geschlagen geben.
Vor den zwei letzten Sprüngen hatte das deutsche Duo mit knapp acht Punkten Rückstand noch auf dem vierten Platz gelegen.
Nach jeweils zwei Sprüngen rangieren Klein/Punzel auf Rang vier. Es führen die Russen Wiktow Minibaew und Nadeschda Baschina.
Die erste Entscheidung des heutigen Tages steht an. Die Wasserspringer starten mit ihrer Teamkonkurrenz. Für Deutschland sind Sascha Klein und Tina Punzel am Start.
Eine deutsche Freistil-Staffel wurde nicht nominiert, ist deswegen natürlich auch am Abend nicht dabei. Zunächst geht es nun um 14.30 Uhr mit dem Wasserspringen im Team weiter. Für Deutschland treten Sascha Klein und Tina Punzel an. Dann sind wir für Sie wieder dabei.
Überhaupt keine Probleme in den Vorläufen hatten Vize-Europameisterin Jenny Mensing, die über 200 m Rücken als Schnellste (2:10,33 Minuten) ins Halbfinale einzog, und Kurzbahn-Weltrekordler Steffen Deibler.
Der Hamburger schwamm über 50 m Schmetterling die drittbeste Zeit (23,38 Sekunden). Für die Runde der letzten 16 qualifizierten sich auch Lisa Graf als Dritte und Sonnele Öztürk als Neunte über 200 m Rücken.
Das Halbfinale über 100 m Rücken erreichten problemlos der in den USA trainierende deutsche Meister Jan-Philip Glania (54,47 Sekunden) als Vierter und Christian Diener (54,94) als Achter.
Nicolas Graesser (University of North Carolina/56,04) scheiterte als 25., auch Franziska Hentke (Magdeburg) schied als Zwölfte auf ihrer Nebenstrecke 400 m Lagen (4:44,87 Minuten) aus.
Biedermann hatte nach seinem Vorlauf noch auf Rang drei gelegen und war eigentlich "ganz zufrieden". "Ich bin davon ausgegangen, dass es entweder sehr schnell oder langsam geht, weil der Vorlauf verdammt gut besetzt war", sagte er: "Das Zweite ist eingetreten, das war für meinen Zustand nicht so schlecht."
Der Doppel-Weltmeister von 2009, der in der EM-Vorbereitung drei Wochen wegen einer Erkankung pausieren musste, kündigte sogar an, im Finale "meine beste Leistung zu zeigen".
Im letzten Rennen waren aber sechs Schwimmer schneller als er, geschockt und sprachlos verschwand der Weltrekordler.
Rapp will nicht zugunsten Biedermanns auf seinen Finalstart verzichten. "Nein, das mache ich nicht", sagte der 25-Jährige und meinte zum Rennen seines prominenten Teamkollegens: `Ich weiß nicht, was da los war, aber ich freue mich für mich."
Dicke Überraschung zum Auftakt! Weltrekordler Paul Biedermann hat als Vorlaufneunter überraschend das Finale über 400 m Freistil verpasst. Der 28-Jährige schlug nach 3:50,42 Minuten an, ihm fehlten sieben Hundertstelsekunden.
Clemens Rapp (Heidelberg) buchte dagegen in 3:49,03 Minuten als Gesamtvierter das Ticket für den Endlauf am Abend. Auch Doppel-Olympiasieger Yannick Agnel (Frankreich) schwamm als Elfter am Finale vorbei. Florian Vogel (München(3:50,92) kam auf Platz 13. Vorlaufschnellster war der Brite Stephen Milne (3:48,62).
Der frühere australische Schwimmstar Ian Thorpe hat bei seinem Besuch in der EM-Gastgeberstadt Berlin über den deuschten Weltrekordler Paul Biedermann geschwärmt.
"Er ist ein großartiger Schwimmer", sagte der fünfmalige Olympiasieger. Es sei schwierig, national immer die Nummer eins zu sein, "aber er hält sich schon so lange in der Spitze".
Biedermann hatte bei seinem WM-Sieg 2009 über 400 m Freistil (3:40,07 Minuten) im Hightech-Anzug den Weltrekord von Thorpe gebrochen. Damals soll der `Thorpedo" dem Hallenser eine SMS mit folgendem Inhalt geschrieben haben: "Es war nicht der Anzug, du warst es."
Fünf Jahre später wollte Thorpe die Legende nicht gänzlich aufklären: "So in der Art könnte es gewesen sein."
Für Biedermann war Thorpe einst ein großes Idol. Bei einem früheren Weltcup habe er "ein Foto mit Ian Thorpe gemacht, da hatte ich noch so eine Harry-Potter-Brille auf", verriet der Hallenser: "Da habe ich gedacht: Du stehst jetzt neben ihm, vielleicht schaffst du es auch mal dahin."
Es geht gleich los mit den Vorläufen über die 400m Freistil mit Paul Biedermann, der im vorletzten Vorlauf gemeinsam mit Topfavorit Yannick Agnel eingreift.
Entscheidungen von Montag:
18.00 Uhr: 400 m Freistil Männer
400 m Lagen Frauen
4x100 m Freistil Frauen
4x100 m Freistil Männer