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Steffen macht jetzt Kung Fu

Steffen macht jetzt Kung Fu

Briita Steffen hat zwischenzeitlich an ein Comeback gedacht
Briita Steffen hat zwischenzeitlich an ein Comeback gedacht
© Getty Images

Doppel-Olympiasiegerin Britta Steffen hat seit ihrem Rücktritt vor einem Jahr "zwei-, dreimal" an ein Comeback gedacht.

"Aber immer nur, wenn ich jemanden schwimmen sah, den ich kannte", sagte die 30-Jährige der "Bild am Sonntag": "Aber sobald du dann im Wasser bist und ein paar Meter geschwommen bist, weißt du: Es ist okay. Mir geht es auch viel zu gut, um zurückzukommen."

Von ihrer Zeit als Ausnahmeschwimmerin vermisse sie eigentlich nichts. "Ich habe jetzt nur Vorteile gegenüber früher", sagte Steffen. Nur der "tägliche Espresso mit meinem Trainer Norbert Warnatzsch" fehle ihr.

Bei der am Mittwoch beginnenden EM in ihrer früheren Heimatstadt Berlin wird "Goldfisch" Steffen auf der Tribüne ihren Lebensgefährten Paul Biedermann anfeuern.

Ohne Leistungssport fühle sie sich "megaentspannt", das sei eine neue Erfahrung für sie, verriet Steffen: "Sonst ging es immer darum: leisten, leisten, leisten."

Zum Abtrainieren macht die zweifache Weltmeisterin von 2009 "alle zwei Tage eine Stunde" Sport. Dabei hat sie Kung Fu für sich entdeckt, eine Personal-Trainerin mit Schwarzem Gürtel führt sie in die Kampfkunst ein.

"Das macht riesigen Spaß, das hätte ich nie gedacht", sagte Steffen: "Ich habe die Filme mit Bruce Lee und Karate Tiger schon immer geliebt, die haben mich enorm motiviert."

Zum Schwimmen geht die aktuelle Weltrekordlerin über 50 und 100 m Freistil immer Sonntags in eine öffentliche Halle.

"Ich bezahle da meine zwei Euro Eintritt und springe dann mit den Omis ins Wasser und schwimme so drei Kilometer", verriet Steffen.

Dennoch hat sie erheblich an Muskelmasse verloren, was Steffen selbst zu schätzen weiß: "Ich habe keinen Sixpack mehr - und das Witzige ist: Alle finden es besser. Ich bin viel weicher geworden, das ist weiblicher und schöner."

Steffen studiert seit Oktober 2013 in Halle/Saale Human Ressources Management, eine künftige Funktion beim Deutschen Schwimm-Verband (DSV) will sie nicht ausschließen: "Dafür bin ich nach wie vor offen."

Im EM-Trainingslager auf Sardinien sei sie auf Wunsch von Bundestrainer Henning Lambertz auch dabei gewesen.