Adam Peaty galt als Großbritanniens bester Schwimmer aller Zeiten. Heute kämpft der 28-Jährige mit psychischen Problemen und einer Alkoholsucht.
"Ich habe ohne wirklichen Grund getrunken" - Superstar spricht über seine Alkoholsucht
„Habe ohne wirklichen Grund getrunken“
Im Interview mit der englischen Zeitung Daily Mail gestand Peaty, dass er sich in psychischer Behandlung bei Olympia-Seelsorger Ashley Null befinde. Dem ständigen Erfolgsdruck konnte Peaty letztendlich nicht mehr standhalten.
“Eine olympische Goldmedaille ist das Kälteste, was du jemals tragen wirst”, erinnerte sich der Schwimmstar an Nulls Worte. Ihm ist heute bewusst: “Als Athlet erwartet man, dass eine Goldmedaille all unsere Probleme löst. Denn das ist das Einzige, was uns interessiert, im Sinne des beruflichen Erfolgs. Aber sobald man merkt, dass das nichts hilft, kann es einen auch kalt erwischen, weil man auf dem Weg so viel geopfert hat.”
”Zerstörerische Spirale” - Peaty über seine tragische Sucht
Der achtfache Weltmeister kam durch seinen neu gefundenen Glauben aus der “zerstörerischen Spirale” der Alkoholsucht heraus, wie er berichtete: „Ich habe ohne wirklichen Grund getrunken, es hat keinen Spaß mehr gemacht.”
Im März verkündete der Olympiasieger von 2016 und 2021 dann seine Karriere-Pause. Als Gründe gab er an, dass er “müde” sei und “keinen Spaß mehr am Sport” habe. ”Ich habe mir einfach einen Moment Zeit genommen, um ehrlich zu sein und nicht mehr vor meinen Problemen davonzulaufen”, gestand Peaty.
Die Frage, die ihn damals nicht los ließ: “Liebe ich noch, was ich tue? Nicht wirklich. Wie kann ich also wieder dazu kommen, es zu lieben?”
Heute können seine Fans endlich wieder aufatmen. Der Schwimm-Superstar verkündete, dass er wieder mit dem aktiven Training begonnen hat: “Es ist das erste Mal, dass ich das Leben mit ein bisschen Training genieße. Denn normalerweise geht es um das Training und das Leben ist außen vor.”
”Jetzt bin ich glücklich”
”In den letzten zwei Monaten habe ich ein gutes Gleichgewicht gefunden. Ich habe meine Problemen in Angriff genommen. Jetzt bin ich glücklich und in einer sehr gesunden Position”, so der Brite.
Peaty dominierte in den letzten acht Jahren weltweit das Brustschwimmen. Wegen eines Knochenbruchs am Fuß im Mai letzten Jahres verpasste er die Weltmeisterschaft und verzeichnete auch bei den Commonwealth Games in Birmingham massive Leistungseinbuße.