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Schwarz knackt Europarekord über 800 m Freistil

Deutscher knackt Europarekord!

Sven Schwarz bricht in Berlin den Europarekord. Florian Wellbrock hat zunächst das Nachsehen im Kampf um die WM-Tickets.
Rekordmann Sven Schwarz
Rekordmann Sven Schwarz
© IMAGO/Eibner/SID/IMAGO/Eibner-Pressefoto / Jo Kleindl
Sven Schwarz bricht in Berlin den Europarekord. Florian Wellbrock hat zunächst das Nachsehen im Kampf um die WM-Tickets.

Florian Wellbrock zog sich direkt zurück, und der strahlende Sieger Sven Schwarz konnte es gar nicht fassen. „Dass das so schnell war - keine Ahnung, ich weiß nicht, wie das passiert ist“, sagte der 23-Jährige verblüfft, nachdem er soeben bei den deutschen Schwimm-Meisterschaften in Berlin mit einem Europarekord über die 800 m Freistil zwei Monate vor der WM für ein echtes Ausrufezeichen gesorgt hatte.

„Beim Schwimmen habe ich schon gemerkt, dass es echt gut sein musste“, sagte Schwarz. In 7:38,12 Minuten schlug er am Freitagabend als Erster an und verwies Wellbrock auf Rang zwei (7:43,79). Der Freiwasser-Olympiasieger von Tokio hat damit auch erst einmal das Nachsehen im Kampf um die WM-Tickets. Pro Strecke gibt es maximal zwei Startplätze bei der Weltmeisterschaft in Singapur (11. Juli bis 3. August). Im Ranking des Deutschen Schwimm-Verbandes (DSV) folgt hinter Schwarz (Hannover) aber Lukas Märtens.

Der 400-m-Olympiasieger war in Berlin auf dieser Strecke zwar nicht gestartet, hatte aber erst Mitte April in 7:39,10 Minuten einen deutschen Rekord aufgestellt - den Schwarz knapp drei Wochen später schon wieder unterbot. „Manchmal hat man diese Tage an denen alles perfekt läuft - und heute ist alles perfekt gelaufen“, erklärte der Olympia-Fünfte, der „mega happy“ war und seine Leistung auch „einfach nicht wirklich erklären“ konnte.

Wellbrock, der im vergangenen Jahr enttäuschende Olympische Spiele erlebt hatte, muss derweil auf ein WM-Ticket für die Beckenwettbewerbe erst einmal warten. Im Freiwasser hatte er sich bereits mit seinem Weltcup-Erfolg im Februar in Ägypten einen Startplatz gesichert. Eine weitere Chance bietet sich Wellbrock am Sonntag auf den 1500 m, dann geht auch Schwarz an den Start.

Dieser will seinen Triumph deswegen auch nicht zu sehr feiern. „Der Wettkampf ist noch nicht vorbei“, mahnte er: „Auf den 1500 ist auch noch der Fokus. Aber meine Lieblingsstrecke, die 800 m, habe ich mir schon mal gesichert.“

Gleiches galt für Anna Elendt (Frankfurt/1:05,72 Minuten) über die 100 m Brust. Die WM-Zweite von 2022 hatte die vom DSV geforderte Zeit für die WM aber bereits im Vorfeld geknackt. Über die gleiche Distanz kann auch der deutsche Meister Lucas Matzerath (Frankfurt/59,19) für Singapur planen, der sich in Berlin vor Melvin Imoudu (Potsdam/59,50 Sekunden) durchsetzte. Dieser war als Olympia-Vierter aber ohnehin für die WM gesetzt, ebenso wie die Olympia-Dritte Isabel Gose über die 1500 m Freistil, die in Berlin in 15:52,34 Minuten gewann.

Über die 100 m Freistil setzte sich Josha Salchow (Heidelberg/48,02 Sekunden) unter anderem vor dem Viertplatzierten Märtens (48,88) durch und blieb dabei erneut unter der vom DSV geforderten Zeit für die WM.