Isabel Gose hat sich erstmals zur Kurzbahn-Europameisterin gekrönt. Die 23 Jahre alte Magdeburgerin schwamm über die 400 m Freistil am ersten Wettkampftag der Schwimm-EM im polnischen Lublin in 3:54,33 Minuten zu Gold - und unterbot damit den deutschen sowie den europäischen Kurzbahn-Rekord. Olympiasieger und Weltmeister Lukas Märtens schwamm auf der gleichen Strecke zu Silber.
Rekord und Gold für Deutschland
Rekord und Gold für Deutschland
Der 23-Jährige aus Magdeburg musste sich nach langer Führung nur dem Briten Jack McMillan (3:36,33 Minuten) geschlagen geben und kam in 3:36,51 Minuten ins Ziel. Sein Vereinskollege Johannes Liebmann belegte in 3:37,39 Minuten den vierten Platz.
Schwimm-EM: Gose sammelt nächste Medaille
Gose erweiterte derweil ihre Medaillen-Sammlung mit einer dominanten Vorstellung. Auf der 25-m-Bahn hatte sich die Olympia-Dritte bereits im vergangenen Jahr WM-Gold und -Silber gesichert. Bei der EM gewann sie bereits Silber (2019) und zwei Mal Bronze (2021).
Am Dienstagabend brach sie ihren eigenen im vergangenen Jahr aufgestellten deutschen Rekord (3:56,84 Minuten) und die bisherige europäische Bestzeit von der Spanierin Mireia Belmonte aus dem Jahr 2013 (3:54,52).
Gose: „Ich war wirklich schockiert“
„Ich habe dieses Ergebnis heute nicht erwartet“, sagte Gose: „Heute Morgen ging es wirklich schnell. Ich war wirklich schockiert. Aber ich bin so stolz, dass ich einen europäischen Rekord im Kurzbahnschwimmen aufstellen konnte. Das ist einfach das Ergebnis harter Arbeit.“
Die weitere deutsche Finalistin Maya Werner wurde Vierte.
Märtens fehlt eine Kurzbahn-Medaille bislang noch. Im Vorfeld hatte er betont „ohne ganz große Erwartungen“ in Polen an den Start zu gehen.
Während Märtens auf der Langbahn mit einem Weltrekord sowie Olympia- und WM-Gold die 400 m derzeit dominiert, war er im 25-m-Becken zuletzt vor vier Jahren an den Start gegangen.
Seine vorherige Bestzeit von 3:43,64 Minuten, die er 2021 bei der Kurzbahn-WM aufgestellt hatte, unterbot er bereits im Vorlauf um rund fünf Sekunden.
„Ich bin sehr zufrieden und sehr glücklich damit“, sagte Märtens: „Die Zeit ist gut, aber ich glaube, ich kann mich noch verbessern.“ In Polen startet Märtens am Mittwoch noch über die 200 m.
Deutsche Schwimmerinnen verpassen weitere Medaille
Im Anschluss schwammen Angelina Köhler (50 m Schmetterling), Anna Elendt (100 m Brust), Lucas Matzerath (100 m Brust) und Lise Seidel (200 m Rücken) ins Finale.
Eine weitere deutsche Medaille verpassten am ersten Wettkampftag Köhler, Nina Jazy, Nina Holt und Julianna Bocska mit der Freistil-Staffel über die 4x50 m. Beim Sieg der Niederlande sprang in 1:35,76 Minuten lediglich ein vierter Platz heraus, nur eine Zehntel hinter den Gastgeberinnen aus Polen (1:35,75).