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Auftakt der Special Olympics 2024 in Deutschland

Auftakt der Special Olympics

Die Special Olympics Nationalen Spiele Thüringen 2024 starten am 29. Januar. In den kommenden fünf Tagen gehen 900 Athlet*innen mit geistiger Beeinträchtigung beim größten inklusiven Sport-Event in 10 Sportarten in Oberhof, Erfurt und Weimar an den Start.
Jessica Mauls Kürmusik ist "Danke"  von LaFee
Jessica Mauls Kürmusik ist "Danke" von LaFee
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SPORT1, Hartmut Augustin
Die Special Olympics Nationalen Spiele Thüringen 2024 starten am 29. Januar. In den kommenden fünf Tagen gehen 900 Athlet*innen mit geistiger Beeinträchtigung beim größten inklusiven Sport-Event in 10 Sportarten in Oberhof, Erfurt und Weimar an den Start.

Die Special Olympics Nationalen Spiele Thüringen 2024 starten am 29. Januar. In den kommenden fünf Tagen gehen 900 Athlet*innen mit geistiger Beeinträchtigung beim größten inklusiven Sport-Event in 10 Sportarten in Oberhof, Erfurt und Weimar an den Start. Thüringens Special Olympics Präsident Rolf Beilschmidt und die Erfurter Eiskunstläuferin Jessica Maul sehen die Wettkämpfe als Chance, dass die Athletinnen und Athleten mehr öffentliche Aufmerksamkeit erfahren.

„Eislaufen ist für mich wie fliegen“

Jessica Maul möchte am 31. Januar „etwas aufs Eis zaubern“. An dem Tag beginnen in Erfurt die Eiskunstlaufwettbewerbe der Special Olympics Nationalen Spiele. Seit sechs Jahren hat sie für ihren Auftritt fleißig trainiert. Jetzt kommen die Wettkämpfe in ihre Heimatstadt.

„Eislaufen ist für mich wie fliegen“, schwärmt die 19-Jährige, die in ihrer Disziplin inzwischen das dritte von sechs „Leveln“ erreicht hat. Sieben Elemente wird sie in ihrer Kür zeigen, in diesem Jahr zum ersten Mal die einbeinige Pirouette.

Trainerin Astrid Hentrich ist mit ihrem Schützling sehr zufrieden. „Ich könnte sie nachts wecken und die Kür würde funktionieren“, sagt sie. Jessica Maul hat sich für ihre Kür Musik von LaFee ausgesucht. „Der Titel heißt ‚Danke‘. Ich möchte auch allen danke sagen, die mich bis hierher begleitet haben“, sagt sie. Überhaupt mag sie Musik sehr. Und deshalb will sie unbedingt nach ihrem Wettbewerb die Athletendisko besuchen.

Jessica träumt von Weltwinterspielen 2025

Die Sportlerin freut sich schon auf die Wettkämpfe in ihrer Heimat. „Es ist immer ganz cool, andere Sportlerinnen und Sportler kennenzulernen und gemeinsam etwas Schönes zu erleben. Außerdem können jetzt ganz viele Leute von meiner Arbeit, der Schule und der Familie in die Halle kommen, um uns zu sehen und anzufeuern“, sagt sie. Ihr nächstes Ziel nach den Wettkämpfen in Thüringen hat sie vor Augen: die Weltwinterspiele 2025 in Turin.

Der Präsident von Special Olympics Thüringen, Rolf Beilschmidt, hofft ebenso, dass sein Verband mit den Spielen mehr Öffentlichkeit bekommen wird. „Wenn wir als Verband mehr wahrgenommen werden, bekommen auch die Sportlerinnen und Sportler zusätzliche Aufmerksamkeit“, sagt er. Er sieht wegen der Teilnahme von rund 900 Sportlerinnen und Sportlern sowie zehn Sportarten eine neue Dimension der Winterspiele, die dabei sehr hilfreich sein könnte.

Rolf Beilschmidt möchte die Winterspiele nutzen, um mit dem Landessportbund und den Vereinen weiter im Gespräch zu bleiben. Sein Ziel ist es, dass mehr Vereine mehr Sportmöglichkeiten für Menschen mit einer geistigen Beeinträchtigung anbieten. Derzeit sind 15 von 3.500 Sportvereinen im Bundesland Mitglied von SO Thüringen. Die Zahl zu erhöhen sei „ein dickes Brett“. „Wir sind schon ziemlich bekannt, aber der Durchbruch fehlt noch“, sagt er.

Präsident hat große Ziele

Der Präsident glaubt, dass die Spiele Impulse für mehr inklusive Sportangebote in Vereinen geben könnten, beispielsweise beim Floorball und Tanzen. Um bei dem Thema voranzukommen, setzt er auf mehr Kooperationsvereinbarungen von Behindertenwerkstätten, Sportverbänden und -vereinen. Außerdem will er das Thema Sportangebote professioneller angehen.

„Wir brauchen entsprechende Sportstätten, Übungsleiter, Transportmöglichkeiten und Betreuung für die Sportlerinnen und Sportler. Das alles ehrenamtlich zu organisieren, ist nicht leistbar“, erklärt Rolf Beilschmidt. Deshalb brauche sein Verband mehr Geld für hauptamtliche Stellen, um die Kontakte zu den Vereinen zu pflegen und gemeinsam Lösungen für Trainingsangebote zu finden. Aus seiner Sicht sind die Spiele in Thüringen eine sehr gute Möglichkeit für diese Professionalisierung zu werben.