Anzeige
Home>Tennis>

Zverev-Beben: "Hatte andere Meinung als mein Vater - das hat nicht geholfen"

Tennis>

Zverev-Beben: "Hatte andere Meinung als mein Vater - das hat nicht geholfen"

Anzeige
Anzeige

Zverev begründet Trainer-Beben

Alexander Zverev und Sergi Bruguera gehen getrennte Wege. Der deutsche Tennis-Star entlässt seinen Trainer direkt vor den French Open. Nun erklärt er ausführlicher, welche Gründe dazu geführt haben.
Alexander Zverev (rechts) und Trainer Sergi Bruguera gehen nun getrennte Wege
Alexander Zverev (rechts) und Trainer Sergi Bruguera gehen nun getrennte Wege
© IMAGO/Paul Zimmer
Gabriel Skoro
Gabriel Skoro
von SPORT1

Die Trennung kam zu einem ungewöhnlichen Zeitpunkt: Direkt vor den French Open entließ Alexander Zverev seinen Trainer Sergi Bruguera.

Es kam deshalb so überraschend, da der Spanier in der Sandplatz-Saison ein fester Bestandteil seines Trainerteams war. Nun hat Zverev ausführlicher als bisher über die Gründe für die Trennung gesprochen.

„Vor allem hatte er eine andere Meinung als mein Vater und als Tobias (Kamke, Anm. d. Red.). Das hat nicht geholfen, denn wenn ich drei verschiedene Meinungen von drei Personen bekomme, weiß ich nicht, auf was ich hören, auf wen ich mich verlassen soll“, erklärte der Olympia-Sieger im Interview bei Eurosport.

Zverev: „Ich möchte ein aggressiver Spieler sein“

Nach Zverevs schwerer Verletzung bei den French Open im vergangenen Jahr habe es unterschiedliche Auffassungen über die Spielweise des gebürtigen Hamburgers gegeben. „Ich möchte ein sehr aggressiver Spieler sein, auf die Bälle draufgehen“, so Zverev.

Nur mit einem aggressiven Spiel könne er Grand Slams und die großen Turniere gewinnen, ist sich Zverev sicher.

Bruguera, mit dem er seit dem Frühling 2022 zusammenarbeitete, sei aber offenbar der Meinung gewesen, „dass man erst einmal zurückfinden, sich Selbstbewusstsein holen und durch die Matches kämpfen“ müsse. Dem widerspricht Zverev zwar nicht gänzlich, glaubt aber, dass „ich mein Vertrauen durch aggressives Tennisspielen wiederfinde“.

Bruguera ist nicht der Erste, mit dem‘s nicht klappt

Böses Blut gibt es zwischen Zverev und Bruguera aber offenbar nicht. So sagte der Deutsche, dass sein Ex-Trainer ein „Wahnsinnstyp“ im positiven Sinne sei.

Der zweimalige French-Open-Sieger Bruguera ist nicht der erste prominente Coach, von dem sich Zverev nach Meinungsverschiedenheiten trennt: In den vergangenen Jahren verschliss er auch Juan Carlos Ferrero, Ivan Lendl (mit dem es eine hässliche Trennung gab) und David Ferrer. Letztlich kam Zverev immer wieder auf seinen Vater als die Konstante in seiner Karriere zurück.

Auch mit einem anderen Zverev-Trainer gibt es aktuell Probleme - allerdings ganz anderer Art: So fehlt dem Weltranglisten-27. aktuell auch Michail Ledowskich. Der komme derzeit mit seinem russischen Pass nicht aus Russland heraus. Er bekomme weder ein Visum für Europa, noch für Amerika. „Er kommt nirgendwo hin“, sagte Zverev.

Tobias Kamke hat nun größere Rolle

Sehr zufrieden zeigt sich der deutsche Tennis-Star aber mit der neuen Zusammenstellung seines Teams. Zu diesem gehört aktuell Ex-Profi Tobias Kamke, der die Aufgaben von Ledowskich übernommen hat. „Er war meine Lieblingsoption, er kennt mich, seit ich zwei Jahre alt bin. Ich bin unfassbar glücklich, dass er zu dem Job ja gesagt hat“, so Zverev. Zudem gehören dem Team auch Zverevs Bruder Mischa, Physiotherapeut Hugo Gavril und Sergej Bubka Junior an - der Sohn der Stabhochsprung-Ikone Bubka Senior.

In der ersten Runde der French Open besiegte Zverev den Südafrikaner Lloyd Harris klar in drei Sätzen mit 7:6, 7:6, 6:1. Am Donnerstag trifft er in Paris auf den Slowaken Alex Molcan.

Seit seiner Genesung ist Zverev auf der Suche nach seiner Form. Der 26-Jährige steht auf Platz 27 der Weltrangliste - zum Zeitpunkt seiner Verletzung war er die Nummer zwei. In Paris will der Hamburger nun zumindest wieder in die Nähe der Weltspitze kommen.