Bange Minuten beim Spiel von Alexander Zverev in Halle! Beim Stand von 5:2 für den Deutschen im ersten Satz gegen den US-Amerikaner Marcos Giron löste sich plötzlich ein Teil einer Kunststoff-Werbebande vom Oberrang der OWL Arena und krachte auf die darunterliegenden Zuschauerplätze.
Bange Minuten bei Zverev-Match
Ein Aufschrei war zu hören, kurzzeitig herrschte große Verwirrung im weiten Rund. „Irgendwas ist jetzt passiert. Irgendwas ist passiert“, rätselte auch der Kommentator Markus Theil bei Eurosport, ehe die Kamera das Problem einfing. „Entsetzte Blicke. Da ist das Werbeschild runtergefallen. Das ist natürlich krass. Puh, hoffen wir mal, dass da nicht Schlimmes passiert ist.“
Mindestens zwei Zuschauer wurden offensichtlich von der herabstürzenden Platte getroffen. Zverev reagierte geistesgegenwärtig, schnappte sich einen Eisbeutel und reichte ihn ins Publikum. Eine Frau kühlte sich damit schließlich die Wange. Sie verließ die Arena laut Angaben des Turniers selbstständig und fuhr in das Haller Krankenhaus. Ihr gehe es aber gut und sie habe keine schweren Verletzungen.
Zverev-Partie unterbrochen
Turnierdirektor Ralf Weber erkundigte sich in den Katakomben persönlich bei der Frau und versprach ihr laut Mitteilung für das kommende Jahr sogar eine Dauerkarte. Da zunächst nicht klar war, ob sich jemand schlimmer verletzt hatte, herrschte eine beängstigende Stille in der Arena. Zverev stand sichtlich geschockt auf dem Rasen und hatte die Arme hinter dem Kopf verschränkt. Sein Kontrahent Giron wusste auch nicht so recht, wie er mit der Situation umgehen sollte.
Nach einigen Minuten Unterbrechung war schließlich ein Notarzt am Unfallort eingetroffen. Er geleitete die Person, die vermutlich am Rücken getroffen wurde, unter dem aufmunternden Applaus der Zuschauer aus der OWL-Arena.
„Also ich bin selber ganz erschrocken. Aber ich bin heilfroh, dass anscheinend nichts Schlimmes passiert ist. Alle einmal tief durchatmen“, hieß es später von Theil bei Eurosport.
„So etwas hat es noch nicht gegeben“
Zverev selbst erklärte: „Die Hauptsache ist, dass alle glücklich und gesund nach Hause gehen.“ Turnierdirektor Ralf Weber bedauerte den Vorfall zutiefst: „So etwas hat es in unserer 32-jährigen Turniergeschichte noch nicht gegeben.“
In der Folge konnte die Partie fortgesetzt werden. Zverev gewann den ersten Satz mit 6:2 und ließ ein souveränes 6:1 im zweiten Satz folgen.
Der Veranstalter kündigte großflächige Kontrollen an und versuche, den Unfall aufzuklären. „Wir vermuten, dass sich durch das Trommeln gegen die Bande Schrauben gelöst haben. Das darf nicht passieren und wir bitten um Entschuldigung. Wir werden direkt nach dem Zverev-Spiel auch alle anderen Banden und ihre Befestigungen prüfen. Die Sicherheit unserer Zuschauerinnen und Zuschauer steht an oberster Stelle“, hieß es.