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Tennis: Novak Djokovic entschuldigt sich - Vater Srdjan sauer auf Dimitrov

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Tennis: Novak Djokovic entschuldigt sich - Vater Srdjan sauer auf Dimitrov

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Djokovic-Vater gibt Dimitrov Schuld

Nach dem Corona-Ausbruch bei der Adria Tour 2020 trifft Novak Djokovic die Kritik der Tenniswelt. Sein Vater verteidigt ihn und sieht die Schuld bei Dimitrov.
Auch Srdjan Djokovic (2.v.r.) war zu Gast bei der Adria Tour
Auch Srdjan Djokovic (2.v.r.) war zu Gast bei der Adria Tour
© Getty Images
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Nach dem Corona-Ausbruch bei der Adria Tour 2020 trifft Novak Djokovic die Kritik der Tenniswelt. Sein Vater verteidigt ihn und sieht die Schuld bei Dimitrov.

Während Novak Djokovic zurückrudert, fügt sein Vater ihm weiteren Schaden in der öffentlichen Meinung zu.

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Aber der Reihe nach: In seinem ersten Statement zu den Corona-Erkrankungen im Zusammenhang mit der von ihm mitorganisierten Adria Tour 2020 wirkte die Entschuldigung von Novak Djokovic noch eher halbherzig.

Statt die Verantwortung für die völlig aus dem Ruder gelaufene Tennisparty der letzten Tage zu übernehmen, schien der Weltranglistenerste vielmehr darum bemüht, seinen eigenen Ruf zu retten. "Leider ist das Virus noch immer da. Das ist die neue Realität, wir lernen noch, sie zu bewältigen und mit ihr zu leben", schrieb der 'Weltranglistenerste. Immerhin fügte er noch hinzu, dass ihm"jeder einzelne Fall extrem leid" tue und er hoffe, dass keine Komplikationen auftreten "und alle gesund werden".

Mittlerweile hat der Serbe aber wohl realisiert, welche Auswirkungen die Vorfälle auf das gesamte Tennis haben könnten. "Es tut mir so unendlich leid, dass unser Turnier solchen Schaden angerichtet hat", meldete er sich in einem weiteren Statement per Twitter zu Wort und fügte hinzu: "Alles, was die Organisatoren und ich in den letzten Monaten unternommen haben, taten wir, weil wir mit vollem Herzen bei der Sache waren."

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Djokovic gesteht Fehler ein

Auch gesteht er nun eine falsche Wahrnehmung der Situation ein. Für das Turnier hätten sie sich an alle Hygienevorgaben gehalten und auch die Gesundheitslage in der Region hätte sich positiv entwickelt. "Wir lagen falsch und es war zu früh", bewertet er die Lage jetzt neu: "Mir fehlen die Worte, um auszudrücken, wie betroffen ich über die Infektionen bin."

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Von selbigen Erkenntnissen ist sein Vater Srdjan Djokovic weit entfernt. Für ihn ist "Grigor Dimitrov der Schuldige". Dem serbischen TV-Sender RTL sagte er weiter: "Er (Dimitrov, Anm. d. Red.) hat Kroatien, uns als Familie und unserem Land großen Schaden zugefügt."

Sein Sohn, der 17-malige Grand-Slam-Champion, der bis zum Abbruch der Tour im März kein einziges Match in dieser Saison verloren hatte, war nach Grigor Dimitrow (Bulgarien), Borna Coric (Kroatien) und Viktor Troicki (Serbien) der vierte Spieler, der sich bei der Tingelei über den Balkan mit dem Coronavirus angesteckt hat.

Zudem sind auch seine Frau Jelena, Troickis schwangere Frau Aleksandra und zwei Trainer infiziert. Die Liste könnte aber leicht länger werden.

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Soares spricht von "Horror-Show"

Länger und länger wird auch die Liste derjeniger, die sich aus der Tenniswelt zu Wort melden. Im Grundtenor sind sich alle einig. Der Corona-Ausbruch bei der Adria Tour 2020 hat dem Tennis einen Bärendienst erwiesen.

Doppelspieler Bruno Soares, unter Präsident Djokovic Mitglied im Spielerrat, sprach bei GloboEsporte sogar von einer "Horror-Show". Der Brasilianer warf der Truppe hochbezahlter Superstars vor, "enorm unverantwortlich und höchst unreif" gehandelt zu haben.

Patrik Kühnen, der ehemalige Kapitän des deutschen Davis-Cup-Team, warf dem Serben in den SPORT1 News sogar vor, dass er die Tenniswelt "mit Füßen trete." Dazu bemängelte er auch noch fehlendes Verantwortungsbewusstsein Djokovic'  gegenüber anderen Spielern.

Jemand, der Djokovic zum Teil verteidigt, ist hingegen der ehemalige deutsche Davis-Cup-Teamchef Niki Pilic.

SPORT1 fasst die weiteren Reaktionen zusammen: 

Andrea Gaudenzi (ATP-Präsident): "Es ist ein bisschen so, als würde man seinen Kindern beibringen, immer mit Helm Fahrrad zu fahren. Zuerst sagen sie nein, nein, nein. Erst wenn sie vom Fahrrad fallen, tragen sie den Helm." (New York Times)

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Srdjan Djokovic (Vater von Novak Djokovic): "Grigor Dimitrov ist der Schuldige. Er kam vermutlich krank an, wer weiß, woher er es hatte. Ich denke nicht, dass es richtig ist, dass er dort nicht getestet wurde, aber irgendwo anders. Er hat Kroatien, uns als Familie und unserem Land großen Schaden zugefügt. Niemand fühlt sich jetzt gut, auch er (Novak Djokovic, Anm. d. Red.) nicht - aber die Situation ist wie sie ist und wir müssen daraus gestärkt hervorgehen." (serbischer TV-Sender RTL)

Barbara Rittner (Head of Women's Tennis): "Einigen ist ihr Erfolg wohl zu Kopf gestiegen." (Kölner Stadtanzeiger)

Maximilian Marterer (deutscher Tennisprofi): "Als ich ihm meine Stimme (als Spielerpräsident, Anm.d.Red) gegeben habe, hatte ich nicht gedacht, dass so etwas dabei rauskommt. Das ist nicht das, was man sich von der Nummer eins der Welt vorstellt. (Sky)

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Michael Stich (Wimbledon-Sieger 1991): "Das Verhalten ist unprofessionell und respektlos."

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Andy Murray (ehemalige Nummer eins): Ich hoffe, dass wir daraus lernen, weil letztendlich wird die ATP Tour nicht zurückkommen, wenn wir jede Woche Probleme haben und die Spieler machen, was sie wollen." (The Times)

Martina Navratilova (18-fache Grand-Slam-Siegerin): "Igitt. Das ist nicht gut, und es ist ein Muster. Ich hoffe natürlich, dass Novak wieder gesund wird! Aber was nun, US Open? Roland Garros? Wir haben noch eine Menge Arbeit vor uns." (Twitter)

Alexander Zverev: "Ich möchte mich zutiefst bei allen entschuldigen, die ich möglicherweise einem Risiko ausgesetzt habe durch das Spielen auf dieser Tour." (Twitter)

In einem Statement wünschte die ATP "den Spielern und ihren Mitarbeitern (...) eine vollständige und rasche Genesung". Allerdings dränge man "weiterhin auf die strikte Einhaltung von verantwortungsbewusster sozialer Distanzierung und Gesundheits- und Sicherheitsrichtlinien, um die Ausbreitung des Coronavirus einzudämmen".

Niki Pilic (ehemaliger deutscher Davis-Cup-Teamchef): "Ich finde es nicht richtig, Novak alleine die Schuld zu geben. Novak hat sich an alle Auflagen gehalten und wollte dem Sport ein Stück Normalität zurückgeben."

Natürlich sei dennoch nicht alles perfekt gelaufen: "Mussten es wirklich 4000 Zuschauer sein? Hätte man viel intensiver testen müssen? Das sind berechtigte Fragen. Aber Novak hatte nichts Schlechtes im Sinn. Dafür kenne ich ihn zu gut."

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Mit Informationen vom Sport-Informations-Dienst (SID)