Erleichtert und überglücklich hob Alexander Zverev beide Arme in die Luft, das nächste Erfolgskapitel seines starken Tennisjahres genoss der Olympiasieger sichtlich.
Zverev mit rührender Liebeserklärung
Mit großer Abgeklärtheit holte sich der 24-Jährige beim ATP-Turnier in Wien Schwung für den Saisonendspurt.
Damit feierte der Hamburger vor den Augen seiner begeisterten Freundin Sophia Thomalla den 18. Profi-Titel - genauso viele wie der frühere Wimbledonsieger Michael Stich in seiner gesamten Karriere.
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„Es ist großartig“, sagte Zverev nach dem 7:5, 6:4 im hochklassigen Finale gegen den US-amerikanischen Qualifikanten Frances Tiafoe: „Ich habe Olympiagold gewonnen, zwei Masters- und zwei 500er-Turniere. Es ist sehr schwer, das zu toppen.“
Zverev mit Liebeserklärung an Thomalla
„Ich kann dich verdammt noch einmal nicht ausstehen“, scherzte Tiafoe, der zu Zverev ein freundschaftliches Verhältnis pflegt: „Wir kennen uns seit zehn Jahren. Er wird ein Hall-of-Famer, eine Menge Grand Slams gewinnen und Nummer 1 werden.“
Zverev wandte sich derweil mit einer besonderen Liebeserklärung an Thomalla: „Ganz neu in der Mannschaft, aber die muss mich auch 24 Stunden am Tag ertragen. Auch die wichtigste Person: Sophia! Danke, dass du an meiner Seite bist seit neuerdings.“
Und weiter: „Ich hoffe, das wird nicht das letzte Mal sein, dass wir zusammen eine Trophäe anfassen. Noch zehn Jahre oder so musst du es mit mir auf der Tour aushalten.“
Zverev schwärmte: „Sie ist eine tolle Frau. Es gibt einen Grund, warum wir zusammen und uns ausgesucht haben. Wir sind nicht erst seit zwei Wochen zusammen. Das geht schon länger.“
Nur noch Becker besser als Zverev
Nach dem 18. Titel hat Zverev im nationalen Ranking nur noch Boris Becker vor sich.
Deutschlands erfolgreichster Tennisspieler gewann in seiner Karriere 49 Turniere im Einzel, darunter auch sechs Grand-Slam-Events.
Diese wichtigsten Titel sind Zverev bislang verwehrt geblieben - dafür feierte er in Wien den fünften Turniersieg 2021. (ATP Finals 2021 ab 14. November täglich im LIVETICKER)
Nur 2017 hatte er ebenfalls fünfmal triumphiert. Dazu hat kein Spieler in dieser Saison mehr Turniere gewonnen als Zverev, nur der Norweger Casper Ruud kommt ebenfalls auf fünf Erfolge.
Zverev mit großen Respekt vor Tiafoe
Neben Olympia-Gold in Tokio hat Zverev in diesem Jahr bereits die Masters-Events in Madrid und Cincinnati gewonnen und auch in Acapulco gesiegt.
„Aber es kommen noch zwei Turniere“, sagte er: „Ich hoffe, dass ich da auch gut abschneiden kann.“
Vor dem Finale hatte er „ein sehr schwieriges Match“ erwartet, schließlich spiele der vom früheren Topspieler Wayne Ferreira trainierte Tiafoe „gerade das Tennis seines Lebens“.
Auch die Unterstützung des Publikums hatte der Underdog sicher - und anders als der hochtalentierte spanische Teenager Carlos Alcaraz im Halbfinale stellte der US-Amerikaner die deutsche Nummer eins mit großer Power und viel Risiko vor ernsthafte Probleme.
Zverev hilft bärenstarker Aufschlag
Zverev, der mit einer 5:1-Bilanz gegen Tiafoe ins Match gegangen war, konnte sich jedoch auf seinen bärenstarken Aufschlag (19 Asse) verlassen und war im entscheidenden Moment des ersten Satzes mit dem Break zur Stelle.
Auch von der ein oder anderen Showeinlage Tiafoes ließ er sich nicht beirren und machte nach 1:35 Stunden seinen 18. Turniergewinn perfekt - die meisten überhaupt eines in den 1990ern geborenen Spielers.
Nicht nur im Ranking der deutschen Turnierchampions schloss Zverev damit zu seinem früheren Förderer Stich auf, sondern auch in der Siegerliste von Wien.
Vor 30 Jahren hatte der Elmshorner beim Traditionsturnier triumphiert, auch Becker (1996) und Philipp Petzschner (2008) gewannen in der Stadthalle. Sogar doppelt erfolgreich war Tommy Haas (2001, 2013).
Zverev mit viel Rückenwind kurz vor ATP Finals
Zverev geht nun mit viel Rückenwind in die beiden verbleibenden Höhepunkte dieses Tennisjahres.
Sowohl beim am Montag startenden Masters in Paris, wo er ein Freilos besitzt, als auch bei den ATP Finals der acht Jahresbesten in Turin (14. bis 21. November) gehört die deutsche Nummer eins in dieser Form zu den Topfavoriten.
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Mit Sport-Informations-Dienst (SID)