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Juan Martin del Potro: Bitteres Ende eines Unvollendeten

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Juan Martin del Potro: Bitteres Ende eines Unvollendeten

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Bitteres Ende eines Unvollendeten

Das Comeback von Juan Martin del Potro wird zum Abschied. Eine heftige Verletzungshistorie sorgte dafür, dass sein früher US-Open-Triumph 2009 sein größter blieb.
Juan Martin del Potro feierte bei den US Open 2019 seinen größten Sieg
Juan Martin del Potro feierte bei den US Open 2019 seinen größten Sieg
© Imago
mhoffmann
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Justin Schroll
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Es sah zunächst aus wie das Happy End nach einem langen Drama: Juan Martin del Potro wird in dieser Woche wieder auf dem Tennis-Platz stehen, nach knapp drei Jahren unfreiwilliger Pause.

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Am Dienstag tritt der 33 Jahre alte Argentinier, der zuletzt im Juni 2019 an einem Turnier teilgenommen hatte, bei seinem Heimturnier in Buenos Aires an, trifft auf Landsmann Federico Delbonis.

Der “Turm von Tandil“ machte nun aber klar, dass das vermeintliche Comeback-Märchen keines ist.

„Es ist mehr ein Abschied als eine Rückkehr“, sagte der 1,98 Meter große Publikumsliebling am Samstag bei einer Pressekonferenz, mit den Tränen ringend - und kündigte an, dass er seiner unvollendeten Karriere ein bittersüßes Ende setzen werde.

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Juan Martin del Potro plant sein Karriere-Ende

Der Grund für den nahenden Schlussstrich ist del Potros geschundener Körper: Nach jahrelangen Problemen mit seinem Handgelenk und mehreren Operationen leidet er seit 2018 an schweren Knieproblemen, die auch bereits vier chirurgische Eingriffe nach sich gezogen haben.

„Mein Knie ist zu einem Albtraum geworden“, erklärte del Potro: „Ich habe seit einiger Zeit bei verschiedenen Ärzten alternative Behandlungsmöglichkeiten ausprobiert. Aber ich habe noch keine Lösung gefunden.“

Er habe sich nie vorstellen können, seine „Karriere zu beenden, ohne sich verabschieden zu können, und ich kann mir kein besseres Turnier als das in Buenos Aires vorstellen, um dies zu tun“.

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2009 größter Sieg gegen Roger Federer

Zu den Karriere-Highlights des früheren Weltranglistendritten zählten Olympia-Bronze im Einzel 2012 in London und Silber 2016 in Rio, zudem auch der Davis Cup 2016.

Unübertroffen blieb jedoch der frühe Höhepunkt: der Sieg bei den US Open 2009, als der damals 20 Jahre alte Hüne in beeindruckender Manier die Dominanz von Rafael Nadal und Roger Federer brach.

Im Halbfinale fügte del Potro Nadal dessen bis dahin höchste Grand-Slam-Niederlage zu (6:2, 6:2, 6:2), im Endspiel rang er in fünf Sätzen „King Roger“ nieder und beendete dessen 40 Spiele währende Siegesserie in Flushing Meadows. Als zweiter argentinischer US-Open-Sieger der Geschichte trat del Potro in die Fußstapfen des legendären Guillermo Vilas.

Das Potenzial für viele weitere Major-Triumphe war bei „Delpo“ ohne Frage im Übermaß vorhanden, es sollte dennoch der einzige bleiben - aus unterschiedlichen Gründen.

Handgelenk sorgte für erstes Martyrium

Immer wieder gab es Berichte, dass del Potro den großen Sieg von 2009 etwas zu sehr ausgekostet und einen exzessiven Party-Lebensstil gepflegt hätte, der seiner weiteren Entwicklung im Weg gestanden sei. Zum noch größeren Thema wurde einige Jahre später aber der Körper.

Del Potro hatte immer wieder mit Verletzungen zu kämpfen, neben dem Knie machte auch das Handgelenk immer wieder Probleme - allein zwischen Frühjahr 2014 und Sommer 2015 hatte del Potro drei Operationen durchstehen müssen. Del Potro fiel aus den Top 1000 der Weltrangliste, zum Bedauern vieler Fans und Kollegen, die den „sanften Riesen“ auch menschlich schätzen.

Schon dieses Tief hinterließ bei del Potro Spuren. „Ich leide zu sehr, ich will dieses Leben nicht“, hätte er schon nach einem vergeblichen Comeback-Anlauf nach der zweiten Hand-OP gedacht, sagte er später L‘Equipe: „Danach blieb ich zwei, drei Monate daheim und tat nichts.“

Märchenhafte Rückkehr - dann erneuter Schock

Del Potro kämpfte sich in die Weltspitze zurück, stellte auch sein Spiel mehr auf Slice-Schläge um, um seine Handgelenke zu schonen.

Im Jahr vor der schweren Knieverletzung 2019 hatte sich del Potro in die Form seines Lebens gesteigert, stand bei den French Open 2018 im Halbfinale, erreichte bei den US Open endlich sein zweiten Grand-Slam-Endspiel (das jedoch Novak Djokovic für sich entschied), stand im ATP-Ranking zwischenzeitlich auf Platz 3.

In einem Match gegen Borna Coric beim Turnier in Schanghai im Oktober 2018 begann dann die nächste Dauer-Tortur: Del Potro brach sich die Kniescheibe.

Letzter schwerer Schlag vor Wimbledon 2019

Ein letztes bzw. vorletztes Mal versuchte sich del Potro als Stehaufmännchen, doch diesmal sollte es nicht sein: Ein folgenschwerer Ausrutscher gegen Denis Shapovalov beim Wimbledon-Vorbereitungsturnier im Queen‘s Club 2019 zwang ihn wieder ins Lazarett.

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Mehrere Comeback-Anläufe musste del Potro verschieben, fiel auf Platz 757 der Weltrangliste ab - und kam nun zum Schluss, dass mehr als eine Ehrenrunde nicht mehr drin für ihn ist.

Der Preis für einen erneuten Versuch, seine unvollendete Karriere zu vollenden, erwies sich als zu hoch.

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Mit Sportinformationsdienst (SID)