Eigentlich hatte Alexander Zverev „gar keinen Bock, irgendwas zu sagen“ - dann ließ der Tennis-Superstar aber doch Dampf ab.
Knallharte Abrechnung! Zverev schimpft über sich selbst: "Mein schlechtestes Tennis seit ..."
Knallharte Abrechnung! Zverev schimpft über sich selbst: "Mein schlechtestes Tennis seit ..."
Knallharte Zverev-Abrechnung!
© IMAGO/NurPhoto
Er sei „immer noch 1.000 Kilometer entfernt“ von den absoluten Topspielern, schimpfte der Olympiasieger bei Sky nach seinem 2:6, 6:7 (3:7) gegen den Russen Daniil Medvedev im Achtelfinale von Rom.
Vor seiner schlimmen Knöchelverletzung im Vorjahr in Roland Garros gehörte der 26-Jährige noch zu den Favoriten - zwei Wochen vor den French Open in Paris ist sein Selbstvertrauen dagegen im Keller.
Zverev in der Weltrangliste nur noch 27.
Mit zerzausten Haaren und finsterer Miene rechnete Zverev mit sich selbst ab. Zu den Topspielern gehöre er nicht. „Wenn man sagen will, man ist dabei, muss man wenigstens einmal gewinnen. Und das tue ich ja nicht“, ärgerte sich der mächtig angefressene Hamburger.
Ab Montag ist er nicht einmal mehr die deutsche Nummer 1. Jan-Lennard Struff ist virtuell jetzt schon auf Platz 26 vorbeigezogen - Zverev bekleidet in der Weltrangliste nur noch den 27. Rang.
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„Mein schlechtestes Tennis seit 2015, 2016″
Der Frust ist riesig beim Hamburger, auf der Suche nach der alten Form will der Anschluss an die Weltspitze einfach nicht gelingen. In Madrid hatte er im Achtelfinale eine deftige Lehrstunde von Ausnahmetalent Carlos Alcaraz erhalten, auch nach dem 2:6, 6:7 (3:7) gegen den Russen Daniil Medvedev beim Achtelfinal-Aus in Rom ließ Zverev kein gutes Haar an seiner Leistung.
„Ich kriege es im Moment nicht hin, in einem Turnier weit zu kommen“, schimpfte der 26-Jährige, über seinen eigentlich ordentlichen Auftritt im zweiten Satz wollte er gar nichts hören und setzte lieber noch einen drauf. „Das ist“, klagte Zverev, „derzeit wahrscheinlich mein schlechtestes Tennis seit 2015, 2016.“
Die nackten Zahlen geben ihm zumindest Recht. Erstmals seit August 2016 wird Zverev ab Montag in der Weltrangliste nicht mehr bester deutscher Spieler sein. Für die positiven Schlagzeilen sind im deutschen Lager momentan andere zuständig.
Zverev spielt nur noch Nebenrolle
Struff sorgte mit seinem Finaleinzug in Madrid für Furore, und in Rom fordert Yannick Hanfmann am Donnerstag im Viertelfinale Medvedev heraus - zwei Top-10-Spieler hat er im Turnier schon aus dem Weg geräumt.
Auf solch einen Prestigeerfolg wartet Zverev in diesem Jahr noch vergeblich, weil er seine PS im Wettkampf zu selten auf die Straße bekommt.
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„Ich spiele im Training vom Gefühl her mein Niveau, das ich vor der Verletzung hatte“, verriet der frühere Weltranglistenzweite nach seinem Zweitrundensieg gegen David Goffin in Rom. Anders als früher sei er aber vor Matches „teilweise unfassbar nervös“.
Was fehlt, ist ein Knotenlöser gegen einen Weltklasse-Spieler - und die Ungeduld wird immer größer.
Schließlich habe er in Madrid bereits zweimal den Titel gewonnen, „da hätte sich auch der Knoten lösen können. Ich habe in Rom auch schon gewonnen. Da hätte sich auch vieles lösen können“, sagte er, gab die Hoffnung aber nicht auf: „Ich muss mal gewinnen, und dann löst sich das.“
Vielleicht ja schon in Paris bei den French Open.
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Mit Sport-Informations-Dienst (SID)