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French Open: Zverev vor einem schwierigen Turnier - Findet er in Top-Form?

Zverevs schwerer Weg

Beim zweiten Grand-Slam-Turnier des Jahres will Alexander Zverev angreifen. Doch auf den Deutschen warten bei den French Open harte Aufgaben. Muss er also weiter auf den ersten großen Titel warten?
Novak Djokovic gibt zu, dass er seinen Weg zum French-Open-Titel im Auge behalten hat und sagt, dass er eine schwere Auslosung erhalten hat. Zum Auftakt gehts für den Serben gegen Yoshihito Nishioka.
Beim zweiten Grand-Slam-Turnier des Jahres will Alexander Zverev angreifen. Doch auf den Deutschen warten bei den French Open harte Aufgaben. Muss er also weiter auf den ersten großen Titel warten?

Es ist der Traum von jedem Tennis-Profi: Eines der vier Grand Slams gewinnen.

Besonders groß ist dieser Wunsch bei Deutschlands Nummer 1, Alexander Zverev. Seit Jahren zählt er zum Kreis der Anwärter, die um den Titel mitspielen können.

Bisher hat er es aber nur bei den US Open 2020 ins Finale geschafft, das er jedoch nach einem Fünf-Satz-Krimi gegen Dominic Thiem verlor.

Bei den French Open unternimmt er nun den nächsten Versuch, sein größtes Ziel zu erreichen. Die Voraussetzungen sind jedoch enorm schwierig.

Zverev mit schwierigem Halbjahr

In diesem Jahr hat Zverev nämlich noch nicht an die starken Vorjahre angeknüpft. Nach fast einem halben Jahr wartet er immer noch auf den ersten Turniersieg. Stattdessen setzte es unnötige Erstrunden-Niederlage in München und beim ATP-Masters in Indian Wells.

Der Frust über seine schlechten Spiele sorgte Ende Februar sogar für einen Ausraster seinesgleichen. Er hämmerte nach mehreren Beleidigungen in Richtung des Schiedsrichters auf dessen Stuhl ein. Von der ATP gab es eine vergleichsweise milde Strafe.

Immerhin zeigte seine Formkurve danach etwas nach oben. In Miami kam er ins Viertelfinale und in Monte Carlo und Rom ins Halbfinale. Zwischendrin stand er sogar in Madrid im Finale, wurde dort aber von Shootingstar Carlos Alcaraz deklassiert.

„Ich hatte eine sehr stabile Sandplatzsaison mit zwei Masters-Halbfinals und einem Finale auf diesem Niveau, habe mehr Punkte gemacht als letztes Jahr auf Sand. Aber ich habe keinen Titel gewonnen – das ist schon ein Riesenunterschied“, erklärt er im Interview mit der Sportschau.

Schwierige Auslosung bei den French Open

Somit reist er in Paris nicht mit dem größten Selbstvertrauen an. Das dürfte auch nicht gewachsen sein, als er die Auslosung gesehen hat.

Zunächst trifft er zwar auf den Qualifikanten Sebastian Ofner, doch schon in der zweiten Runde dürfte mit Sebastian Baez aus Argentinien ein unangenehmer Gegner warten. Schon in Rom tat sich Zverev gegen ihn enorm schwer.

In Runde drei könnte mit dem Spanier Alejandro Davidovich Fokina ein weiterer Sandplatz-Spezialist warten, der im vergangenen Jahr bereits im Viertelfinal von Roland Garros stand. Immerhin: Zverev bezwang ihn damals klar in drei Sätzen.

Doch die wirklich schweren Gegner kommen dann erst für den 25-Jährigen. Im Viertelfinale droht ein erneutes Duell mit Alcaraz, ehe im Halbfinale entweder Titelverteidiger Novak Djokovic oder Rekordchampion Rafael Nadal warten wird.

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„Die Hälfte ist ja schon ein eigenes Grand-Slam-Turnier für sich“, meint Zverev mit einem Lächeln. Doch er nimmt die Herausforderung an. „Wenn man aus dieser Hälfte ein Grand-Slam-Turnier gewinnt, dann hat man es richtig verdient. Mit dieser Mentalität starte ich ins Turnier“, erläutert er.

Olympia-Sieg - aber nicht Nummer 1 der Welt

Trotz der schwierigen Auslosung braucht er ein Erfolgserlebnis. Schließlich hat er nicht zuletzt durch seinen Olympia-Sieg große Hoffnungen geschürt, das Tennis-Deutschland den ersten Grand-Slam-Titel seit 1996 endlich bejubeln kann.

Diese Erwartungen scheinen die Nummer drei der Welt jedoch eher zu hemmen, als zu beflügeln. Schließlich hatte er mehrfach in diesem Jahr die Chance, die Spitze der Weltrangliste zu erklimmen. Bei jedem Versuch ist er jedoch gescheitert.

„Es war ein schweres Jahr für mich, generell“, gestand er, ließ jedoch auch durchklingen, dass er sich jetzt wieder mehr auf den Sport konzentrieren kann.

Mit der Unterstützung der Familie, die in Frankreich dabei sein wird, will er nun die Geschichte des bisherigen Saisonverlaufs umschreiben, zumal sein Vater jetzt auch wieder gesund ist.

Fehlen wird hingegen seine Freundin Sophia Thomalla, die wegen der Arbeit keine Zeit hat.

Dabei kann er von der Tatsache profitieren, dass er im Gegensatz zu den Australian Open, wo er wegen des Fehlens von Djokovic als Top-Favorit gehandelt wurde, diesmal eher unter dem Radar fliegt.

Für die Experten sind der Serbe, der die Generalprobe in Rom gewonnen hat, Nadal, Alcaraz, Stefanos Tsitsipas und Daniil Medvedev die großen Titelfavoriten.

Mit der Rolle als „Underdog“ kann der gebürtige Hamburger vielleicht endlich wieder in seine Top-Form finden. Schließlich hat er im vergangenen Jahr als Halbfinalist bereits bewiesen, dass ihm das Turnier liegt.