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Kurioser Zwischenfall bei Altmaier-Sieg

Altmaier steht im Achtelfinale!

Nach einem Viersatzsieg über den angeschlagenen Serben Hamad Medjedovic steht der Kempener zum zweiten Mal unter den letzten 16 der French Open.
Daniel Altmaier in seinem Achtelfinal-Match
Daniel Altmaier in seinem Achtelfinal-Match
© AFP/SID/JULIEN DE ROSA
Nach einem Viersatzsieg über den angeschlagenen Serben Hamad Medjedovic steht der Kempener zum zweiten Mal unter den letzten 16 der French Open.

Tennisprofi Daniel Altmaier hat seine wundersame Pariser Reise fortgesetzt und zum zweiten Mal das Achtelfinale der French Open erreicht.

Der 26 Jahre alte Kempener setzte sich an einem heißen Pariser Freitagnachmittag nach 2:48 Stunden 4:6, 6:3, 6:3, 6:2 gegen den Serben Hamad Medjedovic durch und stellte sein bestes Grand-Slam-Ergebnis ein.

Altmaier, der in der ersten Runde überraschend den Weltranglistenvierten Taylor Fritz ausgeschaltet hatte, begann bei drückenden Temperaturen um 30 Grad auf Platz 14 am Rande der Anlage am Bois de Boulogne stark und führte im ersten Satz 4:2.

Der 21 Jahre alte Medjedovic, der zuvor nie die erste Runde eines Grand-Slam-Turniers überstanden hatte, wirkte früh angeschlagen, nahm schon nach dem dritten Spiel eine medizinische Auszeit und ließ seinen Blutdruck messen. Mehrmals stützte er sich auf seinen Schläger auf, pustete durch.

„Große Show“ trotz Problemen

Gemäß der alten Weisheit, dass angeknockte Gegner die gefährlichsten sein können, verlor Altmaier gegen den Weltranglisten-74., der auf kurze Ballwechsel drängte, die Linie, vier Spiele in Folge und damit auch den Satz. Lautstark unterstützt von vielen deutschen Fans erarbeitete sich Altmaier dann aber deutliche Vorteile, spätestens nach dem Satzausgleich hatte Medjedovic in der glühenden Sonne nichts mehr zuzusetzen.

Der Serbe taumelte teilweise, probierte es im vierten Satz mit Mätzchen, schlug von unten auf - mehr als Pfiffe brachte ihm dies nicht ein. „Er gibt nicht auf, hat trotz den körperlichen Problemen eine große Show geboten und teilweise spektakuläre Punkte gemacht“, zollte Kommentator Wolfgang Nadvornik dem Serben bei Eurosport dennoch Respekt.

„Komische Regel” sorgt für kuriosen Zwischenfall

Zu einem kuriosen Zwischenfall war es zuvor nach dem dritten Satz gekommen, als Altmaiers Gegner eine Pause einlegen wollte.

„Medjedovic wollte offensichtlich raus, hat ihm der Schiedsrichter aber nicht erlaubt. Er war sich schon umziehen“, ordnete Nadvornik die Szenen ein. „Altmaier war auch draußen, nach dem 2. Satz, war aber auf der Toilette. Du darfst aber nur einmal rausgehen, um dich umzuziehen. Deshalb gibt es jetzt Diskussionen.“ Folglich musste Medjedovic auf dem Feld bleiben.

„Eine komische Regel“, fand Philipp Kohlschreiber. „Ich bin nie auf die Toilette gegangen, weil es mich gestört hat und meinen Rhythmus unterbrochen hat.“

An Altmaiers Stelle hätte er deswegen versucht, diese Pausen zu vermeiden: „Ich wäre jetzt nicht rausgegangen, weil Medjedovic so wieder Zeit hat, sich zu erholen. Der war total k.o..“

Altmaier trifft auf Tiafoe

Am Sonntag spielt Altmaier gegen den an 15 gesetzten Frances Tiafoe oder Sebastian Korda (Nr. 23/beide USA) um den Einzug in sein erstes Major-Viertelfinale.

Dort würde dann in Lorenzo Musetti (Italien/Nr. 8) oder Holger Rune (Dänemark/Nr. 10) ein dicker Brocken warten. 2020 war Altmaier bei seinem Major-Debüt im Achtelfinale am Spanier Pablo Carreño Busta gescheitert.

Am Samstag kann Alexander Zverev Altmaier in die Runde der letzten 16 folgen, der Weltranglistendritte trifft auf den italienischen Hamburg-Sieger Flavio Cobolli.

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mit Sport-Informations-Dienst (SID)