Jaume Munar hat nach seiner Fünfsatzniederlage bei den French Open kritische Worte für seinen Gegner Arthur Fils und das Publikum gefunden.
Brisanter Vorwurf nach French-Open-Drama
Pikanter Vorwurf nach Drama-Duell
Nach dem dramatischen 6:7, 6:7, 6:2, 6:0, 4:6 am Donnerstag stellte Munar auf der Pressekonferenz eine Verletzung von Fils infrage. Der Franzose hatte - besonders im dritten Satz - immer wieder über Rückenprobleme geklagt und ein Medical Timeout genommen.
War Fils gar nicht verletzt?
„Er wurde vom Arzt wegen einer angeblichen Rückenverletzung behandelt, aber ich bin überzeugt, dass es sich um Krämpfe handelte“, polterte der 57. der Weltrangliste. Hintergrund: Wegen Krämpfen darf man im Tennis keine medizinische Auszeit nehmen - sondern nur, wenn eine Verletzung vorliegt.
„In diesem Fall hätte er nicht behandelt werden können. Die Pause hat mich nicht gestört, aber so ist es nun einmal“, wurde Munar deutlich und kreidete Fils an, die Verletzung nur vorgeschoben zu haben: „Wenn man eine echte Verletzung hat, spielt man nicht den fünften Satz, wie er es getan hat.“
Im fünften Satz lag Munar bereits 3:1 mit Break vorne und sah schon wie der sichere Sieger aus, doch dem 20 Jahre jungen Franzosen gelang es irgendwie, die Partie noch zu drehen. Auch, weil das französische Publikum Fils - wie bei Franzosen in Roland Garros gewohnt - besonders frenetisch anfeuerte. Die French Open 2025 täglich im LIVETICKER
„Das nervigste und fanatischste Publikum der Welt“
„Ich finde es völlig in Ordnung, wenn sie den anderen Spieler anfeuern - ich bin das gewohnt und es stört mich nicht. Sie veranstalten eine sehr unterhaltsame Show für das Publikum“, sagte Munar zunächst.
Und doch war er in der emotionalen Achterbahnfahrt auf dem Court Suzanne Lenglen von den Fans genervt, weil diese vor seinen Aufschlägen die Konzentrationsphase immer wieder mit Geräuschen störten. „Sie begreifen nicht, dass wir unseren Job machen. Es ist das nervigste und fanatischste Publikum der Welt, die Nationalität bedeutet hier zu viel.“
Roland Garros: Fils reagiert auf Vorwürfe
Sein Gegenüber, der zum Drittrundenmatch gegen Andrej Rublev verletzungsbedingt nicht antreten kann, reagierte entspannt. „Im Vergleich zu den Zuschauern beim Fußball ist das hier nichts. Wenn man die Zuschauerzahlen der NBA oder NFL sieht, ist das gar nichts“, befand Fils.
Die Atmosphäre sei verrückt, „aber sie ist in Ordnung. Sie ist diszipliniert. Wenn sie vor dem Aufschlag ein bisschen Lärm machen, ist das natürlich immer ein bisschen ärgerlich für den Gegner. Aber man muss damit klarkommen, oder?“ Das sei, als er in Brasilien gegen den aufstrebenden Youngster Joao Fonseca gespielt habe, auch nicht anders gewesen.
„Du kannst dich nicht über das Publikum beschweren. Du hast keine andere Wahl. Du weißt, dass es da ist. Ich denke also, dass das französische Publikum eines der besten ist, wenn nicht sogar das beste, und das wird auch so bleiben“, sprach sich Fils für die Zuschauer bei seinem Heim-Grand-Slam aus.
Und was seine Verletzung angeht? „Ich bin ein bisschen müde, um ehrlich zu sein. Meine Beine fühlen sich ein bisschen schwer an, aber es ist nicht so schlimm. Ich habe ein paar Probleme mit meinem Rücken, aber daran bin ich gewöhnt, und auch Krämpfe. Ein bisschen von allem. Die Mischung war nicht gut.“