Grand Slams>

Sie brachte "Vulgarität und Sünde" in die Tenniswelt

{}
{ "placement": "banner", "placementId": "banner" }
{ "placeholderType": "BANNER" }

Sie brachte “Vulgarität und Sünde”

Gussie Moran sorgt 1949 in Wimbledon für Schlagzeilen. Ihr unartiges Auftreten mündet in einen Skandal. SPORT1 blickt zurück, wie Moran die Tenniswelt bis zum heutigen Tage prägen und verändern sollte.
Gussie Moran sorgte beim Traditionsturnier in Wimbledon für einen handfesten Skandal
Gussie Moran sorgte beim Traditionsturnier in Wimbledon für einen handfesten Skandal
© IMAGO/TopFoto
Gussie Moran sorgt 1949 in Wimbledon für Schlagzeilen. Ihr unartiges Auftreten mündet in einen Skandal. SPORT1 blickt zurück, wie Moran die Tenniswelt bis zum heutigen Tage prägen und verändern sollte.

Der 20. Juni 1949: Ein kurzer Minirock mit Blümchenspitze sorgt beim Traditionsturnier in Wimbledon für einen handfesten Skandal.

{ "placeholderType": "MREC" }

Das Tenniskleid von Gertrude Augusta „Gussie“ Moran war schon waghalsig kurz, aber dass Frauen in Röcken spielten, war gewissermaßen normal. Auch dass diese bereits oberhalb der Knie endeten, war keine Seltenheit mehr.

Wenn du hier klickst, siehst du Spotify-Inhalte und willigst ein, dass deine Daten zu den in der Datenschutzerklärung von Spotify dargestellten Zwecken verarbeitet werden. SPORT1 hat keinen Einfluss auf diese Datenverarbeitung. Du hast auch die Möglichkeit alle Social Widgets zu aktivieren. Hinweise zum Widerruf findest du hier.
IMMER AKZEPTIEREN
EINMAL AKZEPTIEREN

Wimbledon-Veranstalter erbost

Was jedoch für maximale Aufregung sorgte: eine zwei Finger breite Spitzenborte mit Blumenmuster am Saum des Höschens, das sie darunter trug. Dass bei bestimmten Bewegungen sogar ihre Unterwäsche zu sehen war, machte den Skandal perfekt.

Moran habe „Vulgarität und Sünde“ in das Tennis gebracht, entrüstete sich der All England Club. Der Veranstalter der Wimbledon Championship, die 1877 erstmals ausgetragen wurde, ist für seine strenge Kleiderordnung bekannt.

{ "placeholderType": "MREC" }

Seit Jahr und Tag bestehen die Organisatoren auf die „All-White“-Regel, die Tenniskleidung muss nahezu komplett weiß sein, ab dem Moment, an dem ein Spieler den Court betritt.

Das „französische Flittchen“ Suzanne Lenglen

Zu früheren Zeiten sorgten aufgerollte Blusenärmel schon für Diskussionen im All England Club.

Spätestens als die sechsmalige Turniersiegerin Französin Suzanne Lenglen den Court mit einem wadenlangen Rock und lockerer Bluse, ohne Korsett und Unterrock betrat, war das Maß voll - die Briten sprachen vom „französischen Flittchen“.

Moran hingegen sollte der Star des Turniers sein, auch wenn sie bei weitem nie so erfolgreich abschnitt wie beispielsweise Lenglen. Zuschauer drängten sich wie Sardinen auf die Tribüne, Reporter warfen sich rücklings auf den Rasen, um die unartige Moran abzulichten.

{ "placeholderType": "MREC" }

Das gewagte Kleid trug sie zwar nur bei einem Match, die US-Amerikanerin hatte das Outfit vom Londoner Modedesigner Ted Tinling am Tag zuvor bei einer Gartenparty präsentiert.

Moran bleibt der Tenniswelt in Erinnerung

Zu diesem Zeitpunkt hätte sie aber wohl kaum erahnen können, was in den darauffolgenden Tagen passieren sollte. Ihr Foto prangte auf unzähligen Titelseiten, Moran war plötzlich DER Star. Fohlen, Flugzeuge und Soßen in Restaurants wurden nach ihr benannt. Modegeschäfte verkauften sogar Unterhosen im Gussie-Style.

Und auch heute, am 20. Juni 2025, bleibt Moran der Tenniswelt fast ausschließlich mit ihrem Auftreten in Erinnerung. Ihr Traum war es immer, ein Tennis-Champion zu sein, doch mit einem Profivertrag wurde sie nie ausgestattet.

{ "placeholderType": "MREC" }

Stattdessen erinnert sich der Sport an ein Glamour-Girl zurück, das die Sportart revolutionieren sollte.

Denn ausgerechnet ab diesem Jahr bricht Wimbledon beim altehrwürdigen Rasenturnier mit der Kleiderordnung. Ab 2025 ist es erstmals erlaubt, bunte Unterwäsche unter dem Dress zu tragen.

Das wäre der 2013 verstorbenen Moran sicherlich auch eine große Freude gewesen.