Jannik Sinner hat Altstar Novak Djokovic im Halbfinale von Wimbledon klar dominiert und ist ins Endspiel eingezogen. Beim 6:3, 6:3, 6:4 ließ er dem langjährigen Tennis-Dominator kaum eine Chance.
"Fast Freiwild": Abreibung für Djokovic!
„Fast Freiwild“: Abreibung für Djokovic
Sinner machte mit der Machtdemonstration das Traumfinale schlechthin perfekt, im Kampf um den Titel wird er auf Carlos Alcaraz treffen. Dieser hatte sich zuvor gegen Taylor Fritz durchgesetzt.
„Du glaubst es ja nicht, der paniert den hier“, staunte TV-Kommentator Marcel Meinert bei Prime Video während einer Partie, in der Djokovic lange vergeblich nach einer Schwäche im Spiel seines italienischen Gegenübers suchte.
Djokovic wird fast schon zum „Freiwild“
Im ersten Satz dominierte Sinner vor allem bei eigenem Aufschlag. Der 23-Jährige gestattete dem Serben keinen einzigen Breakball. Djokovic hatte auf der anderen Seite derweil auch große Probleme in seinen eigenen Spielen. Wenn der erste Aufschlag nicht kam, „ist er ja fast Freiwild“, meinte Meinert.
Auch in Durchgang zwei konnte Djokovic nur bedingt dagegen halten - auch wenn er stets kämpfte. Beim Stand von 2:5 wehrte er sich ganze acht Minuten lang und brachte seinen Aufschlag gerade so durch. Doch im anschließenden Spiel war auch der zweite Satz weg.
Im Anschluss ließ sich Djokovic, mittlerweile 38 Jahre alt, behandeln. Es zwickte offenbar am Oberschenkel. Die kurze Zwangspause zeigte Wirkung, Djokovic holte sich im Anschluss das erste Break und stellte kurz auf 3:0.
Doch der unverhoffte Aufschwung wurde von Sinner im Keim erstickt. Die Nummer eins der Welt fand schnell zu sich und entriss dem nun auch sichtlich angeschlagenen „Djoker“ die Führung wieder. Er war schlicht besser. Egal, was Djokovic versuchte.
Sinner bekommt Chance zur Revanche
Djokovic bewies bis zum Ende seine erstaunliche Kämpfermentalität, wehrte drei Matchbälle ab. Beim vierten war er fällig. „Viel verdienter geht es nicht“, bilanzierte Meinert. TV-Expertin Andrea Petkovic sprach von einer „absoluten Machtdemonstration der Nummer eins der Welt.“
Sinner steht damit erstmals im Finale von Wimbledon. Sein Gegner hat derweil womöglich sein letztes Spiel beim Rasenklassiker bestritten. Der Traum vom 25. Grand-Slam-Titel bleibt vorerst unerfüllt.
„Ich bin mir nicht sicher, ob er akzeptieren kann, ein oder zwei Level hinter diesen Typen zu sein“, sagte John McEnroe bei der BBC über die neue Dominanz von Sinner und Alcaraz. Aufhören will Djokovic derweil noch nicht, wie er nach der Partie bekannt gab. Er wolle „noch mindestens ein Mal“ in Wimbledon aufschlagen.
Sinner, der 2023 im Halbfinale des Rasen-Klassikers noch an Djokovic gescheitert war, greift nach seinem vierten Major-Titel. Seine bisherigen drei Grand-Slam-Titel hat er allesamt auf Hartplatz gewonnen.
Gegen Alcaraz, der sein Halbfinale gegen Fritz in vier Sätzen gewann, hat er die letzten fünf Spiele verloren. Beim Finale der French Open konnte er drei Matchbälle nicht zum Triumph nutzen. Nun bekommt er gegen den Titelverteidiger die Chance zur Revanche.