Laura Siegemund hat ihren sensationellen Erfolgslauf in Wimbledon fortgesetzt und die Australian-Open-Siegerin Madison Keys aus dem Turnier geworfen.
Deutsche Sensation in Wimbledon!
Deutsche Sensation in Wimbledon!
Die 37-Jährige besiegte die US-Amerikanerin am Freitag nach starker Vorstellung 6:3, 6:3 und zog erstmals in ihrer langen Karriere ins Achtelfinale des Rasen-Klassikers ein.
„Mein Freund sagt das immer zu mir“
„Man kann nicht nicht glücklich sein, wenn man eine große Spielerin wie Madison schlägt“, sagte Siegemund nach der Partie bei Amazon Prime: „Ich bin wirklich glücklich.“
Wegen der schwierigen Windverhältnisse habe das Match „nicht immer die beste Qualität“ gehabt. Am Ende sei dir sehr aufgeregt gewesen: „Wenn du keine Nerven zeigst, bist du tot.“ Es sei eine große Möglichkeit für sie gewesen. Aber genau genommen habe sie keinen Druck gehabt.
„Ich glaube, dass ich mich nicht mehr beweisen muss. Mein Freund sagt das immer zu mir“, sagte Siegemund unter Applaus der Zuschauer.
In der vierten Runde trifft die Doppel-Spezialistin am Sonntag auf die Argentinierin Solana Sierra, die als Lucky Loser bei ihrem Wimbledon-Debüt bis in die Top 16 vorgedrungen ist. Siegemund, in der zweiten Runde bereits Siegerin gegen die gesetzte Leylah Fernandez, ist die letzte verbliebene Deutsche im Turnier.
Siegemund ärgert Top-Gegnerin erfolgreich
Siegemund tritt in London auch noch im Doppel und im Mixed an, ihr Siegeszug im Einzel kommt auch für sie überraschend. Am Freitag entnervte sie die Weltranglistenachte von Beginn an mit ihrem flachen Spiel und vielen Stopps, Grundlinienduelle versuchte sie zu vermeiden.
Das klappte hervorragend, Keys wirkte nicht auf der Höhe und produzierte viele einfache Fehler. Auch im zweiten Satz war Siegemund die bessere Spielerin, ein Aufbäumen von Keys blieb aus.
Was für Verwunderung sorgte: Zum Spielen nutzte Siegemund zwei verschiedene Schläger. Einen für das Aufschlagsspiel, einen für den Return. „Ich weiß, es ist ein bisschen seltsam und manchmal kostet es zu viel Zeit.“ Die Bedingungen seien im Training und im Spiel sehr unterschiedlich, dazu komme der Wind. Sie müsse erst suchen, „was mir gefällt“.
Siegemund nutzte ihren vierten Matchball zum Sieg. Sekunden zuvor war sie von der Schiedsrichterin noch verwarnt worden.
Sie ließ sich nicht irritieren, nach dem letzten Ballwechsel hüpfte sie begeistert über den Platz.
Vor Siegemund waren Eva Lys (2. Runde) sowie Tatjana Maria und Ella Seidel (jeweils 1. Runde) ausgeschieden.