Kurz von der nächsten Sensation geträumt, am Ende doch knapp verloren! Laura Siegemund verpasste die nächste Überraschung und scheiterte im Viertelfinale von Wimbledon knapp in drei Sätzen (6:4, 2:6, 4:6) an Aryna Sabalenka.
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Wimbledon: Emotionale Szenen nach knapp verpasster Siegemund-Sensation
Emotionale Szenen nach Siegemund-Aus
Aryna Sabalenka steht im Halbfinale von Wimbledon. Laura Siegemund verlangt der Nummer eins der Welt alles ab, verliert aber dramatisch. Die Fans verabschieden die deutsche Veteranin mit tosendem Applaus.
Dabei sah es lange so aus, als ob die Nummer 104 der Welt gegen die Nummer eins der Welt tatsächlich das nächste Märchen schaffen könnte.
„Es war so emotional, sie hat so toll gespielt. Sie hat ihr Spiel Sabalenka aufgedrückt, Sabalenka war teilweise wirklich ratlos. Da hat heute echt nicht viel gefehlt. Es war Kleinigkeiten“, analysierte Prime-Expertin Sabine Lisicki nach dem Spiel.
Siegemund mit schwerem Fehler: „Darf ihr einfach nicht passieren“
Und tatsächlich lag Siegemund lange auf Kurs die nächste unglaubliche Überraschung zu schaffen. Mit drei Breaks gewann sie den ersten Satz trotz zweier eigener Aufschlagverluste mit 6:4.
Auch in Satz zwei haderte die hochfavorisierte Sabalenka mit ihrem Spiel. Nach einem frühen Break schlug Siegemund zurück. Die Weißrussin warf daraufhin frustriert ihren Schläger auf den Boden. Doch anschließend fand sie wieder zu ihrem dominanten Spiel und sicherte sich Satz zwei souverän mit 6:2.
Im entscheidenden Durchgang entwickelte sich ein Krimi, Sabalenka verlor mehr und mehr die Nerven. Beim Stand von 1:3 aus ihrer Sicht schlug sie mit dem Schläger wütend auf das Netz.
Doch dann machte Siegemund bei 3:1 und 15:15 einen womöglich folgenschweren einfachen Fehler. „Der darf ihr einfach nicht passieren. Davor war auch schon ein leichter Fehler“, sagte der deutsche Tennistrainer Sascha Bajin.
Sabalenka schlug zurück und holte sich selbst mit dem dritten Break des Satzes das Match - woran sie selbst zwischenzeitlich nicht mehr geglaubt hatte.
„Es war eine echte Herausforderung. Ich brauche etwas Zeit, um mich abzukühlen und mich von diesem Match zu erholen“, gestand sie im Siegerinneninterview: „Sie hat mich so sehr gefordert. Nach dem ersten Satz habe ich zu meiner Box geschaut und gedacht: Bucht einfach die Tickets, wir sind dabei, diesen wunderschönen Ort zu verlassen. Sie hat ein unglaubliches Turnier gespielt, ein unglaubliches Match. Ich bin super glücklich über den Sieg.“
Wimbledon: Siegemund klettert über 50 Plätze in der Weltrangliste
Im Halbfinale trifft Sabalenka nun auf die Siegerin des Duells zwischen Amanda Anisimova und Anastasia Pavlyuchenkova (Wimbledon 2025 täglich im LIVETICKER).
Steffi Graf (7) und Angelique Kerber (1) bleiben damit die einzigen deutschen Frauen, die in der Ära des Profitennis (seit 1968) den Rasen-Klassiker gewinnen konnten.
Siegemund darf sich trotz des Ausscheidens über 400.000 Pfund Preisgeld sowie 430 Punkte für die Weltrangliste freuen, die sie von Platz 104 um rund 50 Ränge klettern lassen. Dazu ist Siegemund Mitglied im elitären Last-8-Club von Wimbledon, der allen Viertelfinalteilnehmern unter anderem lebenslang Tickets garantiert.
Die 37-Jährige, die einst zehnmal in der Qualifikation für Grand Slams gescheitert war, bevor sie 2015 in Wimbledon ihr Hauptrunden-Debüt gab, war nach dem Aus von Eva Lys, Tatjana Maria und Ella Seidel die letzte Deutsche im Turnier - und kann trotz der dramatischen Niederlage aus London viel Positives mitnehmen.
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Als Siegemund den Court verließ, verabschiedeten die Fans sie auf emotionale Weise mit langen Standing Ovations.
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Mit Sport-Informations-Dienst (SID)