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"Wirklich schlecht": Zverev hadert mit frühem US-Open-Aus

Zverev: „Muss mir etwas einfallen lassen“

Der Traum vom Grand-Slam-Triumph platzt für den Hamburger einmal mehr jäh. Auch zwei weitere Deutsche sind raus.
Alexander Zverev schied bei den US Open unerwartet früh aus
Alexander Zverev schied bei den US Open unerwartet früh aus
© IMAGO/ZUMA Press Wire
Der Traum vom Grand-Slam-Triumph platzt für den Hamburger einmal mehr jäh. Auch zwei weitere Deutsche sind raus.

Alexander Zverev winkte ein letztes Mal sparsam ins Publikum und schlich tieftraurig vom Platz: Der Traum vom ersten Grand-Slam-Titel ist für Deutschlands Tennisstar einmal mehr geräuschvoll geplatzt.

Der Weltranglistendritte unterlag in der dritten Runde der US Open dem an Position 25 gesetzten Kanadier Félix Auger-Aliassime nach einer passiven Vorstellung mit 6:4, 6:7 (7:9), 4:6, 4:6 - und reist ratlos aus New York ab.

Der „unglückliche zweite Satz“ habe „das ganze Spiel verändert“, sagte Zverev.

Er selbst habe allerdings auch „kein Ballgefühl“ gehabt im gesamten Turnier: „Ich habe zu passiv gespielt, weil ich nichts im Schläger hatte.“

Wie er das im nächsten Jahr besser machen will? „Ich muss mir etwas einfallen lassen.“

US Open: Zverev sucht keine Ausreden

Seine Rückenschmerzen jedenfalls seien „nicht der Grund“ für das frühe Aus, betonte der 28-Jährige, der sich immer wieder an die Körperrückseite fasste. Vielmehr habe er „verloren, weil ich wirklich schlecht gespielt habe“.

Nach 3:48 Stunden verwandelte Auger-Aliassime, der sich selbstbewusst und spielerisch in Hochform präsentierte, seinen zweiten Matchball.

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Das Achtelfinale bei den US Open hatte Zverev, der von den vorherigen acht Vergleichen mit dem Kanadier sechs gewonnen hatte, zuletzt 2018 verpasst.

Nächster Nackenschlag für Zverev

Nach dem Erstrunden-Aus in Wimbledon, nach dem der Hamburger von mentalen Problemen gesprochen hatte, ist dies der nächste schwere Nackenschlag für den dreimaligen Grand-Slam-Finalisten.

Aus Sicht des deutschen Tennis war es generell ein ganz bitterer Tag: Neben Zverev schieden auch Laura Siegemund und Daniel Altmaier aus. Qualifikant Jan-Lennard Struff ist der letzte DTB-Starter im Turnier.

Nach seinem Zweitrundensieg in drei Sätzen gegen den Briten Jacob Fearnley hatte Zverev noch getönt, „die Party“ der seit zwei Jahren dominierenden Jannik Sinner und Carlos Alcaraz „aufmischen“ zu wollen.

Die Wahrheit aber ist: Weiter weg von der absoluten Spitze war der Olympiasieger von Tokio lange nicht.

Zverev startet stark - und hat dann Pech

Dabei begann das Match in der Night Session aus Zverevs Sicht optimal.

Die deutsche Nummer eins startete mit einem Break und brachte den ersten Satz nach 50 Minuten nach Hause - weil er konsequent auf die schwächere Rückhandseite seines Gegners spielte.

Doch mit Beginn des zweiten Durchgangs kam Auger-Aliassime auf, der Weltranglisten-27. servierte deutlich stärker als sein Gegner, der allerdings dreimal nach 0:30 sein Aufschlagspiel noch gewinnen konnte.

So kam es unvermeidlich zum Tiebreak, in dem Auger-Aliassime seinen zweiten Satzball mit Glück nutzte: Die Kugel wurde von der Netzkante unerreichbar für Zverev abgefälscht und fiel ins Feld.

Auger-Aliassime drückt, Zverev hadert

Danach verlor der Hamburger zunehmend die Körperspannung, die Energie wurde negativ.

Gleich zum Start in Satz drei kassierte er ein Break und lief diesem hinterher, während Auger-Aliassime mit seiner starken Vorhand viele Winner erzielte und das Gros der Zuschauer im Louis Armstrong Stadium hinter sich brachte.

Zverev wurde immer verzweifelter, bei 4:5 und 0:30 im dritten Satz donnerte er seinen Schläger zu Boden.

Struff erwartet Mega-Duell mit Djokovic

Vor dem vierten Durchgang verließ Zverev für einige Minuten den Court, in den Katakomben gelang es ihm aber nicht, sich gegen den früheren Weltranglisten-Sechsten neu zu fokussieren: Beim Stand von 3:3 gab Zverev seinen Aufschlag zu Null ab.

Damit ist aus deutscher Sicht nur noch Struff, der in der Nacht auf Montag (nicht vor 1 Uhr MESZ) auf keinen geringeren als Grand-Slam-Rekordgewinner Novak Djokovic trifft, im Einzel vertreten.

Siegemund war am Samstag gegen die Russin Ekaterina Alexandrova mit 0:6, 1:6 chancenlos. Altmaier gab gegen den an acht gesetzten Australier Alex de Minaur beim Stand von 7:6 (9:7), 3:6, 4:6, 0:2 mit Ischiasbeschwerden auf.