Olympia - für die meisten Sportler das Größte. Doch nicht unbedingt für die Tennisprofis. Die Absagen für die Spiele in Paris häufen sich. Unter den Spielerinnen, die nicht um Medaillen und olympische Ehren kämpfen, ist auch Emma Raducanu. Für die 21-Jährige wurde eine Wildcard bereitgehalten, doch sie lehnte ab. Nun erklärt die US-Open-Siegerin von 2021 ihren Verzicht.
Tennis-Star stellt klar: Bin keine Diva
„Ich bin sehr zielstrebig und mache die Dinge auf meine eigene Art und Weise und in meinem eigenen Tempo - nicht wie eine Diva. Mein Körper und meine Gesundheit stehen bei mir an erster Stelle, denn wenn ich fit bin und 100 Prozent gebe, weiß ich, dass Großes auf mich zukommt“, so die Britin.
Raducanu möchte ihren Körper nicht unnötig belasten
Raducanu verwies diesbezüglich darauf, dass der Wechsel von Rasen- zu Sandplatz und später zu Hartplatz im Laufe der Saison eine zu große Belastung für ihren Körper darstellen würde. „Ich glaube einfach nicht, dass es nötig ist, meinen Körper zusätzlich zu belasten oder Risiken einzugehen, vor allem angesichts meiner Vorgeschichte“, so die 21-Jährige, die sich 2023 einer beidseitigen Handgelenksoperation unterzog.
Die Britin ergänzte: „Sandplatz ist auf jeden Fall anstrengender für den Körper. Es ist körperlich anstrengender, es gibt längere Distanzen, aber ich denke, es geht eher um die Abwechslung, den Kontrast zwischen Sandplatz und Gras und dann weiter zum harten Boden. Für mich ist es im Moment nicht nötig, meinen Körper dem auszusetzen.“
Raducanu blickt auf Olympia 2028 in Los Angeles
Raducanu betonte jedoch auch, dass sie es lieben würde, für ihr Land zu spielen. „Ich denke, das war beim Billie Jean King Cup ziemlich deutlich. Ich habe wirklich gekämpft, es hat mir so viel Spaß gemacht, aber die Olympischen Spiele sind dieses Jahr einfach nicht der richtige Zeitpunkt für mich.“
Die 21-Jährige führte weiter aus, dass sie sich wünschen würde, in vier Jahren bei den Olympischen Spielen in Los Angeles dabei zu sein. Ihr sei das Risiko zum aktuellen Zeitpunkt durch die Operationen im vergangenen Jahr jedoch nicht wert und wünsche dem Team viel Glück in Paris.
Boss reagiert auf Absage
Iain Bates, Verbandsboss im britischen Damentennis, reagierte mit Verständnis auf Raducanus Entscheidung: „Man vergisst, dass Emma 21 ist. Sie hat hoffentlich noch viele Olympische Spiele vor sich, das hat sie mir auch gesagt. Und ich denke, sie wird in Zukunft viele Erfahrungen sammeln, hoffentlich in Los Angeles, wenn sie 25 ist und hoffentlich eine Medaillenchance hat. Aus der Sicht vom Olympiateam und der als Cheftrainerin kann ich gut mit der Entscheidung leben.“