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Leben und Tod von Baseball-Legende Lou Gehrig - Tod nach ALS erschüttert am 2. Juni 1941

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Leben und Tod von Baseball-Legende Lou Gehrig - Tod nach ALS erschüttert am 2. Juni 1941

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Leben und Tod der Legende Gehrig

Er gilt als einer der besten Spieler der MLB. Doch Lou Gehrig begleitete auch abseits des Feldes eine Krankheit, die noch heute an ihn erinnert.
Lou Gehrig wurde nur 37 Jahre alt
Lou Gehrig wurde nur 37 Jahre alt
© Imago
SPORT1
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von SPORT1

Wer ist der beste Sportler aller Zeiten?

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Diese Frage beschäftigen Fans und Medien in jeder Sportart. Eine einheitliche Meinung findet sich dabei nur selten, denn schließlich lassen sich die verschiedenen Epochen nur schwer miteinander vergleichen.

Mehr Einigkeit herrscht dort bei den prägenden Figuren der jeweiligen Sportart. Eine solche Rolle hat auch Lou Gehrig im Baseball gespielt.

Sein Spitzname „The Iron Horse“ (Auf Deutsch: Das eiserne Pferd) ist angelehnt an die ewige Verfügbarkeit des MLB-Profis. Das ist jedoch nicht das einzige Merkmal des am 2. Juni 1941 verstorbenen Gehrig, denn schließlich zählt er zu den Besten aller Zeiten.

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SPORT1 blickt auf Leben und Tragödie der Legende, die einer Krankheit erlag, wegen der vor einigen Jahren die „Ice Bucket Challenge“ ins Leben gerufen wurde.

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Drei Geschwister sterben, Vater Alkoholiker

Am 19. Juni 1903 erblickt der kleine Lou das Licht der Welt, er ist eines von vier Kindern der deutschen Immigranten Christina Foch und Heinrich Gehrig.

Früh deutet sich an, dass aus dem jungen Mann aus New York City später einmal ein Großer werden könnte. Im Alter von 17 Jahren schlägt er bei einem Auswahlspiel in Chicago bereits einen Ball aus dem Stadion und auf die Straße - unvorstellbar für die damalige Zeit.

Aber seine Kindheit ist hart. Lou, der eigentlich Heinz Ludwig heißt, erlebt als einziges Kind seinen 18. Geburtstag. Sein Bruder stirbt bereits als Baby, während seine beide Schwestern Masern und Keuchhusten nicht überleben. Darüber hinaus ist sein Vater Alkoholiker und kann kaum einen Job länger behalten. So muss seine Mutter als Hausmädchen für das Einkommen der Familie sorgen.

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Doch Gehrig geht trotzdem seinen Weg. Er entwickelt sich an der High School zum Multi-Sportathlet und bekommt von Columbia University ein Football-Stipendium. Sein Ziel bleibt aber weiterhin, auf professionellem Niveau Baseball zu spielen.

Lou Gehrig (rechts) gilt als einer der besten Baseball-Spieler aller Zeiten
Lou Gehrig (rechts) gilt als einer der besten Baseball-Spieler aller Zeiten

Falsches Pseudonym fliegt auf

Diese Chance verschafft ihm dann John McGraw, der damalige Manager der New York Giants. Gehrig spielt in einer Sommerliga für die Hartford Senators, aber unter falschem Namen, denn damals ist den College-Sportlern eine Entlohnung strengstens untersagt.

Es kam, wie es kommen musste: Sein Pseudonym Henry Lewis fliegt auf, sodass er für eine komplette Saison am College gesperrt wird.

Bei seiner Rückkehr 1922 spielt er zunächst als Fullback Football, ehe er sich im Jahr drauf endgültig für Baseball entscheidet. Als Pitcher und First Baseman machte er schnell auf sich aufmerksam, die ruhmreichen New York Yankees sichern sich seine Dienste noch im selben Jahr.

Unglaubliche Serie bei den Yankees beginnt

Auf seinen ersten Einsatz in der Major League Baseball muss der studierte Ingenieur aber zunächst noch warten. Am 1. Juni 1925 wird er erstmals eingesetzt, ehe er einen Tag später zum ersten Mal in der Startformation steht. Es war der Auftakt einer unglaublichen Serie.

Insgesamt steht Gehrig 2.130 (!) Spiele in Folge auf dem Platz - ein Rekord, den erst Cal Ripken Jr. 1995 übertrumpften soll.

In dieser Zeit entwickelt sich Gehrig zu einem der absoluten Stars der Liga. Insgesamt führt er die Yankees zu sechs Meisterschaften und beeindruckt dabei mit unglaublichen Zahlen.

Fehde zwischen Gehrig und Ruth

Seine vermutlich beste Saison hat er 1927. Dort legt er eine der besten Leistungen hin, die die MLB jemals gesehen hat. In 155 Spielen gelingen ihm 218 Hits, 47 Home Runs und 173 Runs Batted In (RBI). Kein Wunder, dass er damit den ersten seiner insgesamt zwei MVP-Titeln gewinnt.

Allerdings ist Gehrig mit seinen Glanzleistungen nicht alleine: Teamkollege Babe Ruth schlägt im gleichen Jahr als erster Spieler der Geschichte 60 Homeruns und stellt damit Gehrig in den Schatten.

Lou Gehrig ist in der Hall of Fame und wurde zum besten First Baseman aller Zeiten gewählt
Lou Gehrig ist in der Hall of Fame und wurde zum besten First Baseman aller Zeiten gewählt

Die beiden Top-Stars führen die legendäre „Murderer‘s Row“-Yankees an, waren aber nicht immer beste Freunde. So meidet Ruth Gehrig ab 1933 abseits des Platzes - er ist sauer, weil Gehrigs Mutter den Kleidungsstil seiner Tochter kritisiert hatte.

Diese zwischenmenschlichen Probleme haben aber keinerlei Auswirkungen auf den Sport. Gehrig ist als vierter Schlagmann immer nach Ruth an der Reihe, wodurch dieser eine ebenfalls starke Karriere erlebt.

Dramatisches Karriereende bei Gehrig

So produziert Gehrig Jahr für Jahr Top-Run-Statistiken. Seine 185 RBI von 1931 sind bis heute noch der Rekord in der American League, einer der zwei Conferences der MLB. Darüber hinaus schlägt er als erster Spieler vier Homeruns in einer Partie. (NEWS: Alle aktuellen Infos zur MLB)

Dieser unglaubliche Run kommt allerdings 1939 zu einem jähen Ende. Gehrig sagt seinem damaligen Manager Joe McCarthy, dass ihm die Kraft fehlt und er sich selbst aus der Mannschaft nimmt - „zum Wohle des Teams“, wie er erklärt.

Als die Nachricht vom Stadionsprecher in Detroit verkündet wird, erheben sich die Fans und bejubeln Gehrig, der währenddessen zu Tränen gerührt auf der Bank sitzt.

Unheilbarer Krankheit kostet Gehrig das Leben

Nach einer eingehenden Untersuchung wird auch der Grund für Gehrigs Leiden gefunden: Bei ihm wird die Nervenkrankheit Amyotrophe Lateralsklerose diagnostiziert. Damals ist noch wenig über die Krankheit bekannt - aber die Ärzte erklären Gehring schon, dass er nicht mehr lange zu leben hat.

Er verkündete sofort seinen Rücktritt, weil absehbar ist, dass er durch Krankheit nach und nach seine motorischen Fähigkeiten verlieren wird und Probleme mit dem Sprechen, Schlucken und Atmen bekommen wird.

Es ist ein Schock für die Baseball-Szene.

Ihm zu Ehren veranstaltete die MLB den „Lou Gehrig Appreciation Day“ am 4. Juli 1939. Er selbst hält eine berühmte Rede im voll besetzten Yankee Stadium, die viele Menschen zu Tränen rührt.

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Zudem verkünden die Yankees, dass sie die Nummer vier nicht mehr vergeben werden - es ist die erste Trikotnummer in der MLB, die retired wird. Darüber hinaus wird auch der Posten als Team Captain, den er von 1935 bis 1939 inne hat, 37 Jahre lang nicht mehr vergeben.

Diese Geschehnisse sorgen auch dafür, dass Ruth seinen Zwist mit Gehrig beiseite legt. Die Legende steht dem erkrankten Teamkollegen und seiner Frau Eleanor in dieser schweren Stunde bei.

Hall of Fame und bester First Baseman aller Zeiten

Zudem wird Gehrig er bereits im selben Jahr von der Baseball Writers‘ Association in einer besonderen Wahl in die Hall of Fame gewählt. Eigentlich ist dies erst fünf Jahre nach dem Karriereende möglich. 30 Jahre später wählen ihn die Journalisten auch zum besten First Baseman aller Zeiten.

Auch bei den Fans war „The Iron Horse“ sehr beliebt - und das sogar deutlich über sein Ableben hinaus. So erhält er 1999 bei der Wahl zum besten Teams des Jahrhunderts die meisten Stimmen.

Fans, Gegner und Teamkollegen trauer wie der komplette Sport, als Gehrig am 2. Juni 1941 den Kampf gegen die Krankheit ALS endgültig verliert. Die Flaggen in New York und allen MLB-Stadien wehen ihm zum Gedenken auf Halbmast.

Krankheit wird Gehrig benannt - Ice Bucket Challenge 2014

Nach seinem Tod widmet sich die Witwe von Gehrig der Aufgabe, die ALS-Forschung voranzutreiben. In den USA wird die tückische Krankheit mittlerweile sogar als Lou Gehrig‘s Disease genannt.

Die Baseball-Legende ist nicht der einzige Sportler, der an den Folgen von ALS stirbt ist. Auch Fußballer Krzystof Nowak, der zwischen 1998 und 2001 83 Ligapartien für den VfL Wolfsburg absolviert hat, starb an dieser Krankheit.

2014 erlangt die Krankheit durch die „Ice Bucket Challenge“ noch einmal größere Bekanntheit: Mit dem Online-Hype, an dem zahlreiche Stars weltweit teilnehmen, soll auf die Nervenkrankheit aufmerksam gemacht und Spenden zu ihrer Erforschung gesammelt werden. Alleine bis Ende 2014 sollen weltweit 200 Millionen US-Dollar zusammengekommen sein.

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