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US-Sport: Ein Swag-Aufdreher reift zum Superstar

Swag-Aufdreher reift zum Superstar

Framber Valdez von den Houston Astros ist dabei, sich zum besten Pitcher der MLB zu entwickeln. Der Dominikaner wurde einst mit Hilfe eines Autoscheinwerfers entdeckt - nun glänzt er im großen Bühnenlicht, nicht nur auf dem Feld.
Was war das denn?! In Superman-Manier fängt Shortstop J.P. Crawford von den Seattle Mariners im MLB-Spiel gegen die Boston Red Sox den Ball ab - und beendet damit auf spektakuläre Weise die Partie.
Framber Valdez von den Houston Astros ist dabei, sich zum besten Pitcher der MLB zu entwickeln. Der Dominikaner wurde einst mit Hilfe eines Autoscheinwerfers entdeckt - nun glänzt er im großen Bühnenlicht, nicht nur auf dem Feld.

Der Preis, dem Framber Valdez am Montag erhielt, war Formsache.

Der Pitcher der Houston Astros wurde zum Spieler der Woche in der American League der MLB gekürt. Der erwartbare Lohn für eine Performance, mit der er sich am vergangenen Dienstag in die Geschichtsbücher eingetragen hatte: Valdez gelang beim 2:0-Erfolg gegen die Cleveland Guardians ein sogenannter „No-Hitter“, in dem er nicht einen gültigen Schlag des Gegners zuließ.

Der gebürtige Dominikaner schaffte damit eine seltene Errungenschaft, zumal es auch ein Solo-No-Hitter eines einzelnen Werfers war. In dieser Saison hatte das sonst nur Domingo Germán von den New York Yankees bei seinem „Perfect Game“ im Juni geschafft - beim amtierenden MLB-Meister aus Houston gelang es zuletzt dem langjährigen Star-Pitcher Justin Verlander 2019.

Als „ikonisch“ feierten die Astros selbst den persönlichen Coup des 29-Jährigen - der einst auf ungewöhnlichem Wege auf die MLB-Bühne gekommen war und dort mehr und mehr zum Superstar reift.

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Entdeckt mit Hilfe eines Autoscheinwerfers

Zwei Astros-Scouts waren im Winter 2015 im Südosten der Dominikanischen Republik unterwegs und hatten Ihren Arbeitstag eigentlich schon beendet.

Valdez wäre beinahe vergessen worden, die Sichtung auf einem kleinen Spielfeld der beschaulichen Gemeinde Guayacanes - rund 50 Kilometer östlich der dominikanischen Hauptstadt Santo Domingo - wurde aber am späten Abend nachgeholt. Um in der dunklen Abgeschiedenheit halbwegs gute Sichtverhältnisse herzustellen, richteten die Talentsichter ihre Autoscheinwerfer auf die Verheißung.

Nachdem er dort sechs Bälle geworfen hatte, war der kleinen Astros-Delegation klar: Framber Valdez gehört in ein größeres Scheinwerferlicht.

Schnäppchen für die Astros

Das Talent wurde wenig später zu einem formellen Tryout in Houston eingeladen. Am 19. März 2015 unterschrieb der Linkshänder als internationaler Free Agent für einen sehr bescheidenen Bonus von 10.000 Dollar bei den Astros.

Die Unterschrift des damals 21-Jährigen ging zwischen den wichtigeren Kader-Entscheidungen für die Major League unter. Seine Verpflichtung war auch deshalb ungewöhnlich, weil er rund fünf Jahre älter war als die meisten lateinamerikanischen Talent-Importe.

Valdez war ein Spätzünder - zum einen, weil er erst mit 16 Jahren mit dem Pitchen begann. Und weil andere Teams, die früher auf ihn aufmerksam geworden waren, abgeschreckt waren von einem medizinischen Befund: Bei ärztlichen Checks war diagnostiziert worden, dass Valdez an seinem Wurfarm womöglich bald eine komplizierte OP benötigen würde.

Diverse Teams zogen deswegen Angebote an Valdez zurück und er verstand die Welt nicht mehr. Die Astros dagegen ließen sich nicht abhalten - und das Risiko lohnte sich.

Bald offiziell der beste Pitcher der MLB?

Valdez verfeinerte im Lauf der Jahre sein Können, vor allem sein angeschnittener Curveball - mit dem er schon die Scouts überzeugt hatte - wurde zu seiner ganz großen Stärke. Valdez ist einer der wenigen, der es schafft, mit dem Curveball Strikes zu werfen und auch Fehlschläge zu provozieren.

Im Meisterjahr 2022 war Valdez eine wichtige Stütze, erreichte erstmals All-Star-Würden, seit dem Wechsel des Altmeisters Verlander zu den New York Mets steht er noch mehr im Fokus.

Mittlerweile gilt der nun zweimalige All-Star auch als heißer Kandidat, seinem früheren Teamkollegen in diesem Jahr den Cy Young Award abzuluchsen, die Ehrung für den besten MLB-Pitcher. Was seinen Aufstieg weiter zementieren würde.

Auch der Modegeschmack von „La Grasa“ sorgt für Aufsehen

Auch abseits des Feldes fällt Valdez auf: Der stets modisch gekleidete Valdez hat den Spitznamen „La Grasa“ - was wörtlich übersetzt „Fett, Schmiere“ (wie „Grease“) bedeutet - und im übertragenden Sinn so viel heißt wie: einer, der den Swag aufdreht.

Als abgehoben wird der zweifache Familienvater und gläubige Christ in seinem Team deshalb aber nicht empfunden, im Gegenteil: „Wenn er das Feld betritt, dann singt er Dominikanische Salsa Merengue - er hat einfach Spaß und genau das macht ihn so wertvoll“, umschreibt Manager Omar Lopez Valdez‘ Charakter.

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Auch als Werbeträger ist Valdez mittlerweile entdeckt worden: Eine in Texas ansässige Snack-Kette verkauft inzwischen Nachos „Framber-Style“: Hühnchen, Guacamole, Sour Cream, Jalapeños Käsesauce und Pico de Gallo aus der Heimat.

Von sportlichen Höchstleistungen hält ihn Fast-Food-Genuss offensichtlich nicht ab ...