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NFL-Studie widerlegt Verschwörungsmythen!

Studie widerlegt Schiri-Mythos

Eine ESPN-Studie zeigt, dass NFL-Schiedsrichter nicht, wie oftmals behauptet, bestimmte Teams bevorteilen.
Die Schiedsrichter sind in der NFL immer wieder ein Thema - nicht nur bei Steelers-Coach Mike Tomlin (r.)
Die Schiedsrichter sind in der NFL immer wieder ein Thema - nicht nur bei Steelers-Coach Mike Tomlin (r.)
© IMAGO/ZUMA Press Wire
Eine ESPN-Studie zeigt, dass NFL-Schiedsrichter nicht, wie oftmals behauptet, bestimmte Teams bevorteilen.

Schiedsrichter-Verschwörungen gehören für viele NFL-Fans zum sonntäglichen Stammtisch wie Fast Food und Bier. Eine umfassende ESPN-Studie widerlegt nun die gängigsten Mythen.

Ausgewertet wurden sämtliche Strafen der Regular Season und Playoffs von 2001 bis 2024 sowie alle Coach Challenges seit 2010. Das Ergebnis: Mehr Flags bedeuten nicht mehr Niederlagen.

NFL-Studie: „Keine Belege für systematische Benachteiligung“

Professor James J. Cochran, Statistik-Experte der University of Alabama, fasst die Erkenntnis nüchtern zusammen: „Wir haben keinerlei Belege für eine systematische Benachteiligung bestimmter Teams.“ Selbst Crews, die Fans gerne als „Chiefs-Lieblinge“ brandmarken, zeigen laut Datensatz keine auffälligen Tendenzen.

Besonders spannend wird es in der Crunch Time am Ende der Spiele. ESPN untersuchte vier „Impact Penalties“ - Defensive Holding, Defensive Pass Interference, Illegal Contact und Offensive Pass Interference - im vierten Viertel und in Overtime.

Ergebnis der vergangenen fünf Spielzeiten: Teams, die spät eine dieser Strafen kassierten, gewannen in 54 Prozent der Fälle. Cochran sieht eine Erklärung in aggressiverem Spiel: „Vielleicht ist Risiko kurz vor Schluss schlicht die erfolgversprechendere Strategie.“

Challenges der NFL-Trainer werden seltener

Seit die Liga das Replay-Assist-System ausbaut, greifen Head Coaches deutlich seltener zur roten Flagge. Verglichen mit 2010 sank die Zahl der Challenges um 47 Prozent. 2024 wurden nur 38 Prozent erfolgreich revidiert - Tiefstwert der vergangenen fünf Jahre.

NFL-Offizielle werten das als Erfolg: „Je weniger wir unterbrechen, desto flüssiger bleibt das Spiel“, sagt Mark Butterworth, Vizepräsident für Replay-Training.

Chiefs-Coach hat beste Erfolgsquote

Aktuell haben Nick Sirianni (Eagles) und Chiefs-Coach Andy Reid das beste Händchen: Ihre Challenges landen am häufigsten einen Treffer. Jim Harbaugh (Chargers) und Sean McDermott (Bills) dagegen führen das Feld der erfolglosen Herausforderer an. Kyle Shanahan (49ers) liegt mit fast 50 Prozent genau auf Liga-Schnitt und erklärt sein Rezept schlicht: „Bessere Kamerawinkel und kühlen Kopf bewahren.“

Mehr Transparenz, weniger Verschwörung

Ex-NFL-Schiri Dean Blandino glaubt, dass die veröffentlichten Daten Verschwörungstheorien langfristig ersticken: „Turnovers entscheiden Spiele weit häufiger als Flags.“ Trotzdem fordern Coaches wie Sean Payton noch mehr Einblick: „Zeigt die Videos, lasst die Fans das Gespräch hören - wo ist das Problem?“

Die Kernbotschaft bleibt: Strafen verteilen sich über mehrere Jahre weitgehend gleichmäßig. Wer also den nächsten Spielausgang allein am gelben Tuch festmacht, sollte lieber aufs Ball-Security-Training seines Teams schauen.