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NHL: Brad Marchand von Boston Bruins - der größte Eishockey-Rüpel der Welt

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NHL: Brad Marchand von Boston Bruins - der größte Eishockey-Rüpel der Welt

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Meistgehasster Eishockey-Profi ist zurück

Brad Marchand zählt zu den größten Rüpeln der NHL-Geschichte. Nun ist der Stürmer der Boston Bruins zurück von seiner historischen Sperre. Die Liga muss für ihn sogar spezielle Verbote erstellen.
Erst gecheckt, dann geleckt: Brad Marchand zeigt in der NHL erst seine raue und dann seine zärtliche Seite. Gegenspieler Ryan Callahan ist alles andere als begeistert.
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Eishockey zählt zu den härtesten Sportarten auf der Welt - insofern ist es nicht so leicht, dort als einer der größten Rüpel der NHL-Geschichte. zu gelten.

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Brad Marchand muss man aber definitiv dazuzählen. Am Donnerstag stand er beim 3:2-Sieg seiner Boston Bruins bei den Seattle Kraken zum ersten Mal seit sechs Spielen wieder auf dem Eis. (Daten: Spielplan und Ergebnisse der NHL)

Zuvor war er wieder einmal für eine unfaire Aktion gesperrt geworden. Für den 33-Jährigen ist das ganz normal, schließlich war es bereits seine achte Sperre in der NHL - Rekord!

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Der Grund für seine Sperre: Er hatte Anfang Februar Tristan Jarry, Keeper der Pittsburgh Pinguins, erst gegen den Kopf geschlagen - und ihm danach auch noch mit dem Schläger ins Gesichtsgitter gestochen.

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Zweite Sperre der Saison für Marchand

Trotz der Brutalität ging er sogar gegen die Sperre vor. „Ich hätte es absolut nicht machen sollen. Aber dafür eine Sperre? Ich glaube nicht“, sagte er nach dem Spiel. Die Liga sah es anders und wies seinen Einspruch zurück.

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Das war nicht die erste Suspendierung für Marchand in der laufenden Saison.

Im vergangenen November zog er mit seinen Schlittschuhen die Beine von Oliver Ekman-Larsson weg - eine gefährliche Aktion, da der Gegner dabei oft etwas abhebt und dann auf den Rücken oder Kopf knallt.

Für diese Unsportlichkeit gegen den Spieler der Vancouver Canucks musste der Kanadier drei Spiele aussetzen.

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NHL: Marchand mit hohen Strafzahlungen

Das sind keine Einzeltaten, denn der Stürmer ist bekannt für seine Härte. Faustkämpfe und überharte Checks gehören fast schon zu seinem Standardrepertoire.

Kein Wunder also, dass die Liga ihn regelmäßig bestraft. Neben Spielsperren geht es dabei auch an das Portmonee von Marchand. Knapp 1,5 Millionen Dollar hat der Drittrundenpick des 2006er Draft bereits an Gehalt verloren.

Angesichts eines jährlichen Gehalts von rund fünf Millionen Dollar mag er das zwar verschmerzen, dennoch hätte er die Strafzahlungen auch sinnvoller nutzen können.

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Top-Scorer bei den Boston Bruins

Doch was Marchand so einzigartig macht: Er ist kein typischer Brecher, der wegen seiner knallharten Aktionen einen Platz im Team ist. Marchand hätte all dies überhaupt nicht nötig, denn er ist einer der besten Scorer der NHL.

In der Saison 2018/2019 sammelte er satte 100 Scorerpunkte - und in der vergangenen Spielzeit war er mit 69 Punkte auf Platz drei, direkt hinter Leon Draisaitl und Connor McDavid von den Edmonton Oilers.

Zählt man die Scorerpunkte der vergangenen Jahre zusammen, ist nur das Oilers-Duo erfolgreicher als er - und Marchand hat ja noch das Handicap zu verkraften, dass er gerne mal Sperren absitzen muss.

Mit 21 Toren und 28 Vorlagen in lediglich 40 Partien spielt Marchand auch in diesem Jahr wieder eine wichtige Rolle in der Bruins-Offensive. Teamintern hat nur David Pastrnak einen Scorerpunkt mehr, der aber eben auch elf Begegnungen mehr auf dem Buckel hat.

Marchand leckt Gegenspieler

Diese sportlich starken Zahlen werden jedoch oft von den zahlreichen Negativ-Schlagzeilen überschattet. Dabei macht er nicht nur mit überharten Szenen auf sich aufmerksam, sondern auch durch kuriose oder gar ekelhafte Aktionen.

So hat er bereits zweimal seinen Gegenspieler abgeleckt. 2018 tat er dies beim Conference-Halbfinale jenes Jahres bei Tampa Bays Ryan Callahan, zuvor wurde Torontos Leo Komarov im Viertelfinale Opfer der ekligen Attacke.

Marchand hatte Komarov während eines Spiels auf die Wange geküsst und nach dem Spiel gesagt, er wisse nicht, ob der Este etwas von ihm wolle, aber er sei süß.

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Die Liga reagierte und verbot ihm solche „Leck-Attacken“ - bis dato war natürlich noch keiner auf die Idee gekommen, dass so etwas überhaupt eine Option für Spieler darstellte.

Provokationen sorgen für Ärger

Kein Wunder also, dass er als „Pest“ beziehungsweise „Agiator“ gilt.

So werden Spieler im Eishockey bezeichnet, die ständig Versuche starten, gegnerische Spieler durch verschiedene Aktionen zu irritieren und aus dem Konzept zu bringen, um deren Effektivität zu reduzieren oder sie dazu zu verleiten, strafbare Aktionen zu begehen.

Der ehemalige US-Präsident Barack Obama nannte ihn sogar „little ball of hate“ (zu deutsch: Kleiner Ball aus Hass), da Marchand für einen NHL-Profi mit 1,75 Meter auch recht klein ist.

ESPN erstellte 2019 vor den Finals gegen die St. Louis Blues sogar eine Liste mit den 25 größten Aufregern.

Nein, nicht mit den 25 größten Aufregern der NHL oder der Spieler der Final-Teams - 25 Aufreger nur von Marchand!

Jubel zu frech: Marchand schlägt zu

So verprügelte er 2018 bei der 0:7-Niederlage gegen die Washington Capitals den Torschützen Lars Eller. In den Augen des Bruins-Spielers hatte er zu frech gejubelt.

Die Folge: Eller hatte eine blutende Wunde, während Marchand das Eis verlassen musste. „Sein Jubel war unnötig. Ich wollte, dass er das weiß“, rechtfertigte er nach dem Spiel seine völlig übertriebene Reaktion.

Auch bei seinem Titelgewinn in der NHL 2011 provozierte er. In seiner Rookie-Saison lief er im Finale gegen die Vancouver Canucks an deren Bank vorbei und reckte dabei einen imaginären Stanley Cup in die Höhe.

Absolut unsportlich, meint zumindest der damalige Canucks-Star Henrik Sedin: „Das zeigt, was er für ein Typ ist. Es ist zu schade, dass er sich so verhält, aber so ist es nun mal.“

Auch Handys sind nicht sicher

Eine Aktion, die es wohl auch auf die Liste seiner 25 größten Aufreger schaffen würde - wenn man sie inzwischen nicht bereits auf 50 ausbauen will -, passierte erst Anfang Februar.

Nach einem Bully brach der Schläger von Sidney Crosby. Als der Spieler der Pittsburgh Penguins sich einen Ersatzschläger holen wollte, fuhr ihm Marchand ständig vor die Nase und verhindert dies eine Weile lang.

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Wenige Wochen zuvor hatte Marchand zudem noch eindrucksvoll belegt, dass selbst die Fans nicht vor ihm sicher sind.

Nach dem Aufwärmen gegen die Washington Capitals nahm er einfach einem Fan das Handy ab, ging damit in die Kabine und sendete eine Grußbotschaft.

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Interviews möglichst einsilbig

Der 33-Jährige sorgt aber auch abseits des Spielgeschehens für kuriose Momente.

Im Netz wurde er beispielsweise für ein Interview gefeiert, dass er nach dem entscheidenden Sieg im sechsten Spiel des Conference-Halbfinals gegen die Columbus Blue Jackets 2019 gegeben hatte.

Reporter Kyle Bukauskas stellte ihm drei Fragen, doch der Weltmeister von 2016 präsentierte sich dabei enorm wortkarg. Lediglich zehn Wörter gingen ihm über die Lippen.

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Das ändert sich auch nicht wenig später in der Umkleidekabine. Laut Sportsnet soll er auf die 19 Fragen mit lediglich 39 Wörtern geantwortet haben - also nur zwei Wörter pro Antwort.

Marchand zeigt sich geläutert

Doch der frühere kanadische Nationalspieler scheint mit der Zeit etwas reumütiger zu werden. „War das dumm? Ja natürlich war das dumm“, sagte er nach seiner Unsportlichkeit gegen Jarry.

Vor dem Spiel gegen Seattle wiederholte er im Interview mit ESPN seine Selbstkritik.

„Ich denke das, was ich von der Sperre mitnehme, ist, dass meine Hemmschwelle gerade sehr tief ist. Deswegen muss ich wirklich versuchen, mich aus allem herauszuhalten. Das habe ich in den letzten Jahren eigentlich gut geschafft“, erklärte er.

Das stimmt - wenn man die Messlatte extrem niedrig ansetzt. Ob er sich diesmal länger aus allem „heraushalten“ kann, darf bei seiner Historie zumindest angezweifelt werden.