Am Tag vor Beginn der Eishockey-WM in Finnland und Lettland ist der deutsche Superstar Leon Draisaitl (27) mit seinen Edmonton Oilers wieder voll im Rennen um das Playoff-Halbfinale der NHL - und auch aus einem anderen Grund unfreiwillig im Fokus der Aufmerksamkeit.
NHL: Üble Attacke auf Leon Draisaitl - Kollegen fordern Konsequenzen
Übler Hieb auf Draisaitl: Nachspiel?
Die Kanadier gewannen das vierte Spiel gegen die Vegas Golden Knights souverän mit 4:1 und glichen damit in heimischer Arena in der Best-of-seven-Serie zum 2:2 aus.
Draisaitl verpasste kurz vor Schluss die Chance, mit einem Treffer ins leere Tor das 5:1 zu erzielen. Unmittelbar im Anschluss bekam er einen brutalen, doppelhändigen Schlägerhieb von Gegenspieler Alex Pietrangelo ab. Der musste, nachdem die Szene per Videobeweis ausgewertet wurde, mit einer Spielstrafe vom Eis.
Keine ausreichende Sanktion, wie der prominenteste Teamkollege Draisaitls befand.
„Das war ein vorsätzlicher Verletzungsversuch“
„Ich will auf jeden Fall, dass man sich das nochmal ansieht. Ich will, dass das eine Suspendierung zur Folge hat“, forderte Edmonton-Kapitän Connor McDavid nach dem Spiel: „Das war ein vorsätzlicher Verletzungsversuch, so sehr es nur einer sein kann. Das war keine Eishockey-Aktion mehr.“
Auch Oilers-Coach Jay Woodcroft bekundete seinen Unmut über Pietrangelo: „Wenn ihr mich nach meiner Meinung fragt: Als Eishockey-Aktion würde ich das auch nicht mehr definieren. Ich belasse es dabei.“
Auch nach Pietrangelos Feldverweis ging es hitzig zu: Nach einer Prügelei wurden noch Edmontons Darnell Nurse und Nicolas Hague vom Feld geschickt, Nurse wurde als Anstifter gewertet und würde eine automatische Ein-Spiel-Sperre bekommen, falls die Szene nicht im Nachhinein nochmal neu bewertet werden sollte.
Draisaitl baut Führung in der Scorerwertung aus
Draisaitl legte zum Ende des ersten Drittels das 3:0 von Mattias Ekholm vor, die weiteren Treffer zum Sieg erzielten Nick Bjugstad, Evan Bouchard und Ryan Nugent-Hopkins. Nicolas Roy gelang im Schlussabschnitt nur noch der Anschluss.
Für Draisaitl war es die 18. Torbeteiligung im zehnten Playoff-Spiel der Saison, damit führt er die Scorerliste der Postseason an. Auch in der Torjägerliste ist der Kölner mit 13 Treffern weiter Spitze.
In der Hauptrunde hatte er mit 128 Punkten einen persönlichen Bestwert aufgestellt. Mit der besten Hauptrunde seit den glorreichen Zeiten der Klublegende Wayne Gretzky haben Draisaitl und Co. die Erwartungen bei den Fans hochgeschraubt.
Ihren fünften und bislang letzten Stanley Cup holten die Oilers vor 33 Jahren. In der ersten Playoff-Runde setzte sich Edmonton gegen die Los Angeles Kings durch. Im Vorjahr waren die Oilers im Halbfinale gegen den späteren Meister Colorado Avalanche ausgeschieden.
Nationalteam mit NHL-Kollegen startet am Freitag in die WM
Am Freitag müssen die Oilers wieder in Las Vegas ran, ehe am Sonntag in Edmonton bereits die Entscheidung fallen könnte. Parallel dazu drückt der für die WM nicht verfügbare Draisaitl seinen deutschen Kollegen die Daumen, die am Freitag mit einem Duell gegen Schweden ins WM-Turnier starten (ab 19 Uhr LIVE im TV und LIVESTREAM auf SPORT1). Mit von der Partie sind unter anderem Draisaitls NHL-Kollegen Moritz Seider, Nico Sturm und John-Jason Peterka (Peterka im SPORT1-Interview: Was der Youngster vorhat).
Im zweiten NHL-Playoffspiel am Mittwoch wehrten die Toronto Maple Leafs mit einem 2:1 gegen die Florida Panthers einen ersten Matchball ab. Den Panthers bleiben dank eines 3:1-Vorsprungs in der Serie allerdings noch weitere Chancen.
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Mit Sportinformationsdienst (SID)