Wieder ist der Traum vom Stanley Cup für Leon Draisaitl geplatzt, wieder kurz vor dem Ziel, und wieder gegen die Florida Panthers. Mit den Edmonton Oilers hat der deutsche Eishockeystar das sechste NHL-Finale beim Titelverteidiger deutlich mit 1:5 verloren, in der Best-of-seven-Serie zogen die Kanadier diesmal mit 2:4 den Kürzeren. Im Vorjahr hatte sich Florida 4:3 durchgesetzt.
Wieder Draisaitl-Drama: "Niemanden interessiert das!"
Draisaitls Titeltraum geplatzt
Draisaitl selbst wollte die beiden Niederlagen nicht gegeneinander aufwiegen. „Es tut immer weh. Ich weiß nicht. Da gibt es nicht ‚mehr oder weniger‘. Es fühlt sich genauso an“, sagte der Deutsche. Angesprochen auf mögliche Lehren aus der Pleite zeigte er sich etwas angefressen. „Die Lehre ist, dass wir nicht gewonnen haben. Das interessiert keinen. Niemanden interessiert das. Wir müssen es nächstes Jahr wieder versuchen.“
Und weiter: „Wir haben einfach nicht genug Tore geschossen und hinten zu viele kassiert. Es waren zu viele kleine Fehler.“
Draisaitls erneutes Scheitern bescherte Nico Sturm den zweiten NHL-Triumph. Der Augsburger, in der Finalserie ohne Einsatz für Florida, hatte 2022 mit der Colorado Avalanche den Stanley Cup gewonnen. Für den entscheidenden vierten Sieg sorgte Sam Reinhart in der Nacht zu Mittwoch mit einem Viererpack (5./38./54./55.).
Oilers zollen konstanten Panthers Respekt
Nach der 2:5-Heimpleite am Samstag standen die Oilers in Sunrise unter Zugzwang und hätten gewinnen müssen, um ein Entscheidungsspiel in eigener Halle zu erzwingen. Doch die Panthers nutzten gleich ihren ersten Matchball und sind das erste Team seit Tampa Bay Lightning (2021), das seinen Titel erfolgreich verteidigen konnte.
„Wir haben gegen ein wirklich gutes Team verloren“, zollte Draisaitls Superstar-Teamkollege Connor McDavid dem Gegner Respekt. „Niemand hat aufgegeben, niemand hat das Handtuch geworfen. Sie sind ein unglaubliches Team. Sie sind nicht ohne Grund zum zweiten Mal in Folge die Champions.“
Respekt gab es auch von Oilers-Torwart Stuart Skinner, für den „die Konstanz“ den Unterschied ausgemacht hat. „Sie haben die ganze Serie über konstant gespielt und immer das gleiche Niveau gehalten. Wir hatten unsere Höhen und Tiefen. So spielen sie das ganze Jahr und das zieht sich auch durch die Playoffs. Sie bleiben bei ihrem Spiel und spielen immer gleich. Wir hatten nicht diese Stabilität.“
Draisaitl ohne Scorerpunkt
Damit geht auch im Eishockey-Mutterland das lange Warten auf die NHL-Krone weiter. Zuletzt hatte Rekordmeister Montréal Canadiens im Jahr 1993 die Trophäe nach Kanada geholt.
Draisaitl, der bei den beiden einzigen Siegen der Oilers gegen die Panthers jeweils in der Overtime getroffen hatte, blieb im letzten Spiel der Finalserie in der Amerant Bank Arena in Sunrise ohne Scorerpunkte.
Der Kölner, in der Hauptrunde mit 52 Treffern Gewinner der Torjägerkrone und Zweiter bei der Wahl des wertvollsten Spielers (MVP) hinter Goalie Connor Hellebuyck (Winnipeg Jets), schloss die Finalserie mit vier Toren und vier Assists ab.
Als erstem Spieler der NHL-Historie waren Draisaitl in den Playoffs vier Treffer in der Overtime gelungen. Nicht genug, um endlich den Titel zu holen.
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mit Sport-Informations-Dienst (SID)