Den Grund für die erste Niederlage der Saison hatte Joel Banks schnell gefunden. "Wir sind diesem Druck nicht immer ausgesetzt", analysierte der Trainer der Berlin Recycling Volleys nach der 0:3-Pleite in der Champions League bei PGE Projekt Warschau: "Das ist keine Ausrede, aber die Realität." Eilt der Branchenprimus in der Liga von Sieg, wird ihm diese fehlende Gegenwehr immer wieder zum Verhängnis auf der europäischen Bühne.
Nach erster Niederlage: BR Volleys auf Wiedergutmachung aus
So nun geschehen gegen die Polen. "Man muss Warschaus Stärke und ihre Dominanz im Block anerkennen. Außerdem haben sie unserem Aufschlagdruck standgehalten", erklärte der Engländer. Eine Hilfe dabei? "Sie sind dieses Level aus der PlusLiga einfach gewohnt und können es noch länger halten als wir", so Banks.
Die Berliner sind das von ihren wöchentlichen Pflichtaufgaben in der Volleyball Bundesliga (VBL) nicht, acht Meistertitel in Serie sprechen eine deutliche Sprache. Und auch in dieser Saison liegen die Volleys mit zehn Siegen aus zehn Spielen wieder auf Platz eins. Doch um in der heimischen Liga eben weiter mit souveränem Vorsprung vorne zu bleiben, muss der Hauptstadtklub nun die Pleite in der Champions League schnell abhaken und den Fokus auf das tägliche Brot legen.
Mit der SVG Lüneburg kommt am Samstag (18.00 Uhr/Dyn) der erste Verfolger nach Berlin, fünf Punkte trennen beide Mannschaften. Der Außenseiter will sich dabei für die jüngste 1:3-Niederlage im Viertelfinale des DVV-Pokals bei den BR Volleys revanchieren, dabei ein echtes Ausrufezeichen setzen.
Doch wie die Volleys kassierten die Lüneburger vor dem Liga-Duell einen Dämpfer in der Königsklasse, mit 1:3 unterlag die SVG dem polnischen Spitzenklub Jastrzebski Wegiel. Doch Trainer Stefan Hübner zeigte sich zufrieden: "Die Einstellung passte, die Energie passte." Und genau diese erhofft sich der Coach wohl auch am Wochenende in Berlin.