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Ski-Alpin: Slalom ohne Ski-Romantik

Slalom ohne Ski-Romantik

Die beiden Schweizer Slalom-Fahrerinnen Mélanie Meillard (25) und Wendy Holdener (30) bereiten sich in diesem Jahr auf künstlichem Eis statt natürlichen Gletschern auf die kommende Saison vor.
Die ehemalige Biathletin & Skilangläuferin Evi Sachenbacher-Stehle und ihr Mann, der ehemalige Skirennläufer Johannes Stehle sind mit ihrem Nachwuchs viel in den Bergen unterwegs. Die Kinder schwärmen aktuell aber nur für eine Disziplin.
Die beiden Schweizer Slalom-Fahrerinnen Mélanie Meillard (25) und Wendy Holdener (30) bereiten sich in diesem Jahr auf künstlichem Eis statt natürlichen Gletschern auf die kommende Saison vor.

Knapp eine Stunde vor Hamburg in Wittenburg, steht das Alpincenter, welches nach eigenen Angaben als der größte Schnee- und Freizeitpark Europas bezeichnet werden darf. Mittendrin ist das Schweizer Slalom-Duo Meillard und Holdener, die auf der 330 Meter langen Skipiste ihre Technik verbessern wollen.

Statt auf natürlichem Schnee fahren die Schweizerinnen in Wittenburg auf einer Skipiste, die mit Sprühbalken vereist wird. „Die Bedingungen sind immer gleich, das ist enorm wertvoll. Ich finde das Training sinnvoll, denn im Weltcup ist die Unterlage ähnlich“, erklärt Wendy Holdener die Trainingsmethode gegenüber Blick.

Internationale Auslastung in Wittenburg

Mit dieser Auffassung ist sie jedoch nicht allein. Tatsächlich trainieren im Sommer so viele Ski-Verbände in der Skihalle, dass sie Privatpersonen in dieser Zeit nicht zur Verfügung steht. Auch Superstar Mikaela Schiffrin trainierte bereits in Wittenburg.

In diesem Jahr befinden sich neben dem Schweizer Duo ebenfalls Tschechen, Zyprioten, österreichische Nachwuchsfahrerinnen und der griechische Slalom-Vizeweltmeister AJ Ginnis auf der Piste.

Straffes Programm mit besonderen Herausforderungen

Nachdem die Stangen durch das Technik-Team auf der Piste befestigt wurden, geht es für Meillard und Holdener ans Training. Die Piste selbst stellt mit einer maximalen Steile von 31 Prozent keine große Herausforderung für das Duo dar und dauert pro Lauf kurzweilige 26 Sekunden.

Um die Schweizer Slalom-Fahrerinnen dennoch zu fordern, wird ein besonders breiter Torabstand gewählt, der den Tempoaufbau erschweren soll. Die Analyse von Trainer Christian Brill lautet schnell: „Oben musst du aktiver und präziser fahren, Mélanie (Meillard Anm. d. Red.). Sonst spürst du den Rebound der Ski nicht.“

Pausen, um etwa das Fitnesscenter, die Bowlingbahn oder die Go-Kart-Strecke im Alpinecenter zu genießen, gibt es für das Duo nicht. Wie Blick berichtet, werden die Läufe direkt im Anschluss analysiert und danach mit dem Serviceteam besprochen.

„Die Abstimmung des Materials ist das Wichtigste am Hallentraining“, betont Holdener. Es sei dafür gut, wichtige Informationen zu erhalten, von denen man den ganzen Winter profitieren könne. Physiotherapie und Konditionstraining füllen den Rest des Tages aus.

Ein weiterer Vorteil der Halle in Wittenburg ist, dass es bei einem Training auf Höhe des Meeresspiegels weniger schnell zu Ermüdungseffekten komme.