Biathlon>

Biathlon: "Das ganze Land ist dankbar" - Russe Eduard Latypov lobt Erik Lesser

Russe bedankt sich bei Lesser

Erik Lesser sorgte in den letzten Wochen mit Unterstützungsaktionen für ukrainische Athleten für Aufsehen. Aber auch aus Russland erfährt er nach wie vor viel Dankbarkeit.
Winter mit Olympischen Spielen sind traditionell ein guter Zeitpunkt, um die Karriere zu beenden. Im Biathlon hören nicht nur Lesser, Hammerschmidt und Horchler auf, sondern ingesamt gleich 31 Sportler.
Erik Lesser sorgte in den letzten Wochen mit Unterstützungsaktionen für ukrainische Athleten für Aufsehen. Aber auch aus Russland erfährt er nach wie vor viel Dankbarkeit.

Die Aktion ist zwar jetzt schon ein paar Monate her. Doch Eduard Latypov hat sie nicht vergessen.

Der russische Biathlet hatte sich Anfang Januar in Oberhof mit dem Coronavirus infiziert und musste anschließend in Quarantäne. Seine Vorbereitung auf die Olympischen Winterspiele in Peking wurden dadurch erheblich gestört.

Lesser half Latypov mit Trainingsequipment

In dieser schwierigen Situation half ihm Erik Lesser aus, der nach dieser Saison seine Karriere beendet hat. Der Deutsche war zwar Konkurrent des Russen, half ihm aber trotzdem mit Trainingsequipment aus, damit er sich fit halten konnte.

Nun hat sich Latypov bei Lesser öffentlich bedankt. „Ich bin dankbar, das ganze Land ist dankbar. Er ist ein gutes Beispiel für die neue Generation“, sagte der 28-Jährige im Interview mit dem russischen Online-Portal championat.

„Er ist eine ruhige und bescheidene Person“, sagte der Russe weiter. Dass Lessers Aktion aber ein so großes Medienecho fand, war nicht geplant. „Er hat sofort gesagt, dass er diese Aufmerksamkeit nicht will“, verriet Latypov.

Lesser hat aber nicht nur einem Russen geholfen – während des Weltcup-Wochenendes in Oberhof bekam er über 5000 neue Follower auf Instagram hinzu, die allermeisten davon aus Russland.

Lesser hilft Athleten aus der Ukraine

In den letzten Wochen seiner Laufbahn stellte der 33-Jährige seinen Instagram-Account einigen Athletinnen und Athleten aus der Ukraine zur Verfügung.

Sie sollten damit auch seinen vielen russischen Followern, die ihm nach seiner Unterstützung für Latypov folgen, ein unzensiertes Bild von den Kriegsgeschehnissen in ihrer Heimat zeigen.